RÜCK-KOPPLUNG
Gegen Ende des ersten Jahrzehnts im inzwischen vergangenen Jahr- Trichters hatte. Da die Geräteindustrie noch in den Anfängen
hundert hatte die Röhrentechnik bereits mächtige Fortschritte zu steckte, bauten viele Händler die von ihnen angebotenen Empfänger
verzeichnen. Für den Bau von Hochfrequenz-Sendern wurden immer an Hand von Schaltungen und Bausätzen selbst. Überhaupt stand
leistungsstärkere Röhren entwickelt, die schon bald wassergekühlt schon damals der Selbstbau ganz hoch im Kurs, wobei auch Äußer-
werden mussten, um die Verlustwärme abzuleiten. Ein Pionier auf lichkeiten nicht zu kurz kamen. Es war nicht selten, dass Selbstbau-
Empfänger in fachmännisch getischlerten und lackierten Holz-
gehäusen untergebracht wurden. Schaltungstechnisch gehörten die
Geräte zu den Geradeaus- oder den Kaskade-Empfängern. Die Spu-
len hatten gewöhnlich die Form von Bienenwaben und besaßen
Steckanschlüsse, damit man sie leicht austauschen konnte, wenn
man den Wellenbereich wechseln wollte. Viele Bauelemente hatten
Schraubanschlüsse; sie waren über blanke Drähte mit meistens
beachtlichem Querschnitt miteinander verschaltet.
Bald erschienen die sogenannten Rückkopplungs-Empfänger, bei
denen die Spule des Anodenkreises induktiv auf die Spule des Git-
terkreises zurückwirkte und dadurch die Dämpfung weitgehend kom-
pensierte. Empfindlichkeit und Trennschärfe wurden durch diese
Maßnahme wesentlich erhöht.
Erwähnt werden sollen auch noch die Fortschritte der magne-
tischen Tonaufzeichnung, die durch die neuen Möglichkeiten der
Kristalldetektor für Rundfunkempfang.
Verstärkertechnik wieder in das allgemeine Interesse rückte. Man
diesem Gebiet war in Deutschland der Hersteller Telefunken. Als suchte fieberhaft nach einer Möglichkeit, dem bis dahin stummen
1923 in Berlin der Rundfunk aus der Taufe gehoben wurde, Film das Sprechen beizubringen. Das Rennen machte aber nicht
stammte die Technik von diesem Unternehmen. Der Sender leistete das Magnet- sondern das Lichtton-Verfahren, - doch darüber mehr
250 W und arbeitete bei 750 kHz im Mittelwellenbereich; er war in der nächsten Folge. gd
schaltungstechnisch ein einstufiger, gittermo-
dulierter Oszillator. Obwohl das Program-
mangebot in der Anfangszeit noch sehr spär-
lich war, wurde der Empfang von Rund-
funksendungen und alles, was damit
zusammenhing, bei der Bevölkerung immer
beliebter. Die ersten käuflichen Empfänger
arbeiteten noch ohne Röhren; sie bestanden
aus einem abstimmbaren Schwingkreis, einem
Kristalldetektor zur Demodulation und einem
Kopfhörer. Der Kristalldetektor, im Prinzip ein
Punktkontakt-Gleichrichter, hatte die Gestalt
eines Glasröhrchens, in dem sich ein Stück
natürlicher Bleiglanzkristall und ein von
außen justierbarer, federnder Metalldraht
befanden. Der richtige Berührpunkt zwischen
Draht und Kristall musste mit viel Geduld und
Gefühl gesucht werden, bis man endlich etwas
hörte. Empfangen konnte man mit einem sol-
chen Gerät nur etwas, wenn man höchstens
einige Kilometer vom Senderstandort entfernt
wohnte.
Die ersten Röhrenempfänger, die bald auf den
Markt kamen, waren keine eigenständigen
Geräte, sondern setzten sich aus vier Funkti-
onseinheiten zusammen. Außer dem eigent-
lichen Empfänger brauchte man einen lei-
stungsfähigen Akku, der die Röhrenkathoden
heizte, eine Anodenbatterie, von der die
Anodenspannung geliefert wurde, und einen
Lautsprecher, der meistens die Form eines Erster Kaskade-Empfänger von Siemens (1923).
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Elektor 3/2000
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