Funktionen der Sprache:
kommunikativ -> Organonmodell von K. Bühler vs. Kommunikationsmodell von R. Jakobson
referenziell
expressiv
impressiv
phatisch
poetisch
metasprachlich
performativ, magisch -> Tabuwort, Zauberspruch, Euphemismus, „Unwort des Jahres“
Älteste Informationen aus Antike (Platon, Aristoteles - Philosophen IV Jh. Vor Christus)
Sprachphilosophischer Dialog von Platon „Kratylos“: Sprache ist ein Werkzeug, damit einer den anderen etwas über die Dinge mitteilen kann. - älteste Antwort darauf, wozu die Sprache dient
Die Sprache dient der Kommunikation, der Verständigung - absolut wichtigste Funktion der Sprache: Kommunikativfunktion.
ORGANONMODELL VON KARL BÃœHLER
(in: „Sprachtheorie“, 1934)
Karl Bühler (1879-1963)
österreicher Psychologe und Sprachphilosoph
Vater des Organonmodells
Verfasser des Buches „Sprachtheorie“ (1934)
Funktionen der Sprache nach Karl Bühler (3 grundsätzliche Funktionen, die aus den Beziehungen des sprachlichen Zeichens <einer akustischen sprachlichen Äusserung> zu Sender, Empfänger und Welt bestehen):
Ausdrucksfunktion (expressive Funktion)
Der Sender kann seine persönliche Gedanken und Empfindungen ausdrücken und sie dem Empfänger mitteilen (z.B. „Ich habe nicht das Gefühl, versagt zu.“, „Verdammt!“, „Mensch, das ist ja toll!“, „Hilfe!“)- Schimpfwörter, abwertene, emotionelle oder neutrale Ausdrücke, positive oder negative Äusserungen, Angst
Appellfunktion (impressive Funktion)
man will den Empfänger beeinflussen (überreden, überzeugen,verbieten usw.) in Form von Aufforderungen, Bitten, Befehlen, Wünschen, Verboten
Imperativsätze (z.B. „Geh schlafen!“)
Gesetztexte, Verordnungen, Werbung
Dienen dazu, um jemanden zu etwas aktivieren oder manipulieren
Darstellung (referenzielle Funktion funkcja przedstawieniowa)
Austausch von Tatsachen und Ansichten, Vermittlung von Gedenken, man berichtet über konkreten Gegenstände und sachverhalte (z.B. „Es regnet.“, „Der Laden ist heute geschlossen.“)
etwas ganz konkretes: WAS ich sage, nicht WIE ich etwas sage; ich stelle fest
Aber:
Es zieht.: |
Darstellungsfunktion, aber auch es ist Information: „Es stört mich.“ (expressive Funktion- Ausdrucksfunktion) oder es ist eine Bitte, damit jemand das Fenster schliessen soll - Appellfunktion = es kommt auf Information, was wir sagen möchten |
Roman Jakobson (1896-1982)
russischer Linguist und Slavist
Begründer und Theoretiker der Prager Schule
tätig an vielen Universitäten (Bern, New York, Cambridge usw.)
Vater des Kommunikationsmodells (ergänzte des Organonmodell von Karl Bühler)
Funktionen der sprache nach Karl Bühler (3 grundsätzliche Funktionen des Kommunikationsmodells übernommen von Karl Bühler und ergänzt):
Ausdrucksfunktion (expressive Funktion)
Appellfunktion (impressive Funktion)
Darstellung (referenzielle Funktion)
3 weitere Funktionen des Kommunikationsmodells (Vorschlägen von Roman Jakobson)
Phatische Funktion
Poetische Funktion
Metasprachliche Funktion
Phatische Funktion (funkcja fatyczna)
Sprache trägt dazu bei, eine freundliche Atmosphäre zwischen Menschen zu schaffen und zu erhalten - Versuche, eine schöne Wörter auszutauschen
man will den Kontakt mit jemandem knüpfen und erhalten, deshalb spricht man jemanden an
kurze Dialoge haben rein soziale Funktion, es findet kein Gedankenaustausch im eigentlichen Sinne, statt, z.B.:
A: Guten Tag, wie geht es Ihnen?
B: Gut, danke. Schönes Wetter heute, nicht wahr?
A: Ja, da haben Sie recht.
(keine Diskussion, kleine Dialoge, automatische Fragen und Antworten, Stereotypen-Fragen und Antworten)
Poetische Funktion
man will den Empfänger auf die Struktur der Äusserung aufmerksam machen, d.h. auf besondere Wortwahl, auf den Klang der Äusserung, auf verwendeten Methaphern, auf den gepflegten Stil
tritt nicht nur in der Dichtung auf, sondern auch in der Prosa, in Vorträgen, Witzen
Metasprachliche Funktion
man konzentriert sich auf die Sprache selbst
mit Hilfe der „Metasprache“ beschreibt man bestimmte Objekte, Erscheinungen und definiert Termini, z.B. „Das Wort Tisch ist ein Substantiv...“; „In der expressiven Funktion drückt der Sender seine persönliche Gedanken und Empfindungen aus.“
Definition, Erklärung
ELEMENTE DES KOMMUNIKATIONSMODELLS
Sender nadawca
Sender (Schreiber oder Sprecher) hat die Absicht, dem Empfänger etwas mitzuteilen
Empfänger odbiorca
Empfänger (Leser oder Hörer) bekommt eine Information von Sender
Kommunikationsprozess verdüft unterschiedlich, z.B:
Vortrag: S -> E1, E2, E3, E4
Gespräch: S -><- E
Nachricht informacja, komunikat
schriftliche oder mündliche Mitteilung:
Wort, z.B.: „Ja. Einverstanden.“
Satz, z.B.: „Ich komme morgen vorbei.“
nichtwerbales Verhalten (Mimik, Gestik, Kopfnicken)
Kanal medium, kanał
Weg der Informationsübermittlung:
akustisch (mündlich), z.B. Telefongespräch
optisch (schriftlich), z.B. Brief, E-mail
taktil (Berühung), z.B. Klopfen auf die Stühler (Körpersprache)
Störungen in der Kommunikation erschweren das Verstehen, z.B. unleserliche Schrift oder Lärm bei der mündlichen Kommunikation
Kode kod
System von Zeichen (z.B. Laute, Buchstaben)
Sender kodiert eine Nachricht, Empfänger muss die Nachricht dekodieren
Kode muss für beide Kommunikationspartner verständlich sein (z.B. eine Einzelschprache), sonst gibt es Verständigungsprobleme
Kontakt kontakt
direkter Kontakt (z.B. Gespräch mit Freunden, Hörer einer Vorlesung) oder indirekter Kontakt (z.B. Lesen eines Briefes, Buches; Telefongespräch)
offizieller Kontakt (z.B. Professor - Student) oder unoffizieller Kontakt (z.B. Bruder - Schwester; ich - Freundin)
Weitere Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kommunikation:
Kommunikationspartner müssen überein gemeinsames Weltwissen verfügen (z.B. wenn ein Pole spricht mit einem Afrikaner über Schnee, den der zweite nie gesehen hat)
soziale und regionale Sprachsicht der Kommunikationspartner spielen eine wichtige rolle (z.B. Dialekte)
die Kommunikation spielt sich in einer konkreten Situation (in der realen Welt) ab, deshalb sind konkrete „Begleitumstände“ (Redekonstellation) zu berücksichtigen (z.B. Mimik, Gestik, Tonfall, Situation, soziale Stellung)
sagt
Ding
Sprache
(das Akusische)
der eine
der andere
hört