Frühlings Erwachen


Frühlings Erwachen

Frühlings Erwachen (Untertitel „Eine Kindertragödie“) ist ein 1891 erschienenes gesellschaftskritisch-satirisches Drama von Frank Wedekind. Die Uraufführung fand erst am 20. November 1906 an den Berliner Kammerspielen unter der Regie von Max Reinhardt statt. Das Stück ist die Geschichte mehrerer Jugendlicher, die im Zuge ihrer Pubertät mit den Problemen psychischer Instabilität und der gesellschaftlichen Inakzeptanz ihrer sexuellen Neugier konfrontiert sind.

Wichtige Figuren

Melchior Gabor ist ein intelligenter und vor allem aufgeklärter Gymnasiast mit einer scheinbar relativ liberalen Mutter, doch gerade sein fortschrittliches Denken bereitet ihm später Probleme.

Der fünfzehnjährige Moritz Stiefel ist der schlechteste Schüler seiner Klasse. Seinem einzigen wirklichen Freund, Melchior Gabor, vertraut Moritz ein - neben den Schulleistungen - weiteres Problem an: die ersten „männlichen Regungen“.

Wendla Bergmann ist ein wissbegieriges vierzehnjähriges Mädchen mit einer konservativ-bürgerlichen Mutter. Sie zeigt ähnlich wie Moritz Neugierde, wurde aber nie aufgeklärt, was ihr später zum Verhängnis wird.

Der vermummte Herr (und analog dazu Ilse, das Malermodell) ist eine dem Leben zugewandte Figur. Er taucht in der letzten Szene der Tragödie auf und bewegt Melchior dazu, sich dem Leben erneut zuzuwenden. Analog dazu funktioniert die Figur der Ilse, die im 2. Akt (7. Szene) Moritz zum Leben/Spielen verführen will - hier jedoch ohne Erfolg.

Inhalt

1. Akt

Wendla Bergmann und ihre konservative Mutter sind unterschiedlicher Auffassung über die Wahl des richtigen Kleides. Die Mutter will, dass ihre Tochter ein neues Kleid anzieht, das sie gerade genäht hat. Wendla dagegen hätte lieber weiterhin das alte, kürzere Kleidchen.

In der nächsten Szene philosophieren Melchior Gabor und sein Freund Moritz Stiefel über ihre Zukunft, Erziehung sowie über Sexualität. Dabei stellt sich Moritz als recht unaufgeklärt heraus. Anfangs will Melchior ihn mündlich aufklären, doch Moritz ist dies unangenehm. Schließlich einigen sich beide darauf, dass Melchior für Moritz schriftliche und bildliche Erläuterungen über die Fortpflanzung anfertigt und sie diesem am nächsten Tag unbemerkt zukommen lässt, sodass Moritz sie später in aller Ruhe studieren kann.

Wendla und ihre Mitschülerinnen Thea und Martha unterhalten sich über die Jungen aus Melchiors Klasse. Martha gibt an, dass sie des Öfteren von ihren Eltern geschlagen wird, was bei Wendla, die davon verschont bleibt, auf Neugierde stößt. Anschließend unterhalten sie sich über die Möglichkeit, Kinder zu bekommen, sind sich über deren wahre Ursachen aber im Unklaren.

Vor dem Gymnasium dreht sich das Gespräch der Schüler vor allem um Moritz, der versetzungsgefährdet ist. Als dieser erscheint, berichtet er aufgeregt, er habe sich heimlich in das Konferenzzimmer geschlichen und aus den dortigen Unterlagen entnommen, dass er doch noch provisorisch versetzt wird. Diese neue Tatsache wird von allen außer Melchior abschätzig zur Kenntnis genommen.

In der fünften und letzten Szene treffen sich Melchior und Wendla, die eigentlich auf der Suche nach Waldmeister für ihre Mutter ist, zufällig im Wald. Sie setzen sich unter eine Eiche und unterhalten sich. Im Zuge des Gespräches fordert Wendla Melchior auf, sie zu schlagen, da sie dies bisher nur vom Erzählen her kannte und es selbst erleben wolle. Auf Wendlas Flehen führt Melchior diese Handlung aus, wobei er erst zögerlich, dann immer heftiger verzückt zuschlägt. Melchior ist erschüttert über seine Tat und verschwindet.

2. Akt

Am Abend treffen sich Melchior und Moritz in Melchiors Zimmer. Moritz klagt über den Schuldruck, der schwer auf ihm lastet, und erzählt über ein Märchen einer „Königin ohne Kopf“. Als Melchiors Mutter den beiden Tee bringt, ist sie etwas irritiert über Melchiors Lektüre von Goethes „Faust“, betont aber die Loyalität zu ihrem Sohn.

Unterdessen drängt Wendla, deren Schwester soeben ein Kind bekommen hat, ihre Mutter nachdrücklich um Aufklärung. Diese gerät allerdings in offensichtliche Panik und Erklärungsnot. Wendla erfährt nur, dass Heirat und große Liebe erforderlich sei, und dass man älter, als sie zur Zeit ist, sein muss.

Hänschen Rilow, einer von Melchiors zwangloseren Mitschülern, betrachtet auf der Toilette die Reproduktion eines erotischen Kunstwerks (Venus von Palma Vecchio), wobei er sich selbst befriedigt, ausschweifende Phantasien verlauten lässt und letztendlich das Bild zerstört.

Wendla trifft Melchior auf einem Heuboden an. Letzterer vollzieht in jäher Gefühlsregung den Beischlaf. Wendla ist sich dabei der Folgen dieser Handlung nicht bewusst.

Melchiors Mutter beantwortet einen Brief von Moritz, der um Geld zur Flucht nach Amerika bittet. Sie schreibt, sie könne und wolle die Summe nicht aufbringen, erläutert Befremden über Moritz' suizidale Anspielungen, und spricht ihm Mut zu.

Nach Erhalt dieses Antwortschreibens ist Moritz entschlossen, seine Andeutungen in die Tat umzusetzen. In Todeserwartung durchstreift er das Gebüsch nahe eines Flusses, wobei er sein Leben Revue passieren lässt und sich schämt, Mensch gewesen zu sein, ohne das „Menschlichste“ - die körperliche Liebe - erfahren zu haben. Er wird von Ilse, einem jungen Modell, überrascht. Sie erzählt von ihren eigentümlichen Erlebnissen als Bohémienne in der Künstlerwelt und lädt Moritz ein, mitzukommen. Moritz widersteht den verlockenden Aussichten und zieht sich alleine ins Ufergebüsch zurück, wo er zuletzt den Brief von Melchiors Mutter verbrennt.

3. Akt

In einer Konferenz erläutert der Rektor vor den Professoren die durch Moritz' Suizid hervorgerufene heikle Lage für das Gymnasium. Die versammelte Lehrerschaft ist am Thema völlig desinteressiert. In dieser Szene zeigt sich das Komisch-Tragische der Geschichte am deutlichsten: Die Lehrerschaft stimmt unter Leitung des Rektors ab, ob und welches Fenster geöffnet werden sollte. Melchior wird gerufen und aufgrund seiner für Moritz angefertigten kommentierten Illustrationen beschuldigt, für den Tod seines Klassenkameraden verantwortlich zu sein. Er erhält keine Gelegenheit zur Rechtfertigung.

Moritz wird unter Anwesenheit von Verwandten, Lehrern und Schülern durch den Pastor in strömendem Regen auf dem Friedhof beigesetzt. Der Tote wird aufgrund der Umstände seines Ablebens von den Erwachsenen scharf kritisiert; sein Vater betont unter Tränen, er sei nicht sein Sohn gewesen. Die Schüler machen makabre Spekulationen über die Todesumstände, bevor sie sich wieder ihren Schularbeiten zuwenden. Schließlich stehen noch Martha und Ilse, die Moritz tot auffand, vor dem Grab und nehmen Abschied. Martha bittet Ilse um die aufgefundene Pistole, jedoch will Ilse diese als Erinnerungsstück behalten.

Melchiors Rolle beim Tod seines Freundes führt bei seinen Eltern zum Streit. Während der Vater die liberalen Erziehungsmaßnahmen seiner Frau als Ursache sieht und über eine tiefgreifende Umformung von Melchior nachdenkt, stellt sich diese schützend vor ihren Sohn. Auf geschickte Weise ruft der Vater ein Umdenken bei ihr hervor. Er habe von Wendlas Mutter erfahren, dass diese einen Brief von Melchior an ihre Tochter abgefangen habe, in dem er Reue für seine Handlungen zum Ausdruck bringt. Melchiors Mutter ist erschüttert und sieht nun ein, dass ihr einst kindlich unschuldiger Sohn moralisch degeneriert sein müsse. Zudem berichtet der Vater, dass Melchior seinen Onkel um Geld gebeten habe, um sich nach England abzusetzen. Es wird einvernehmlich beschlossen, Melchior in die Korrektionsanstalt zu bringen.

In der Korrektionsanstalt, unter anderen stumpfsinnigen Jungen, die nach langer Gefangenschaft nur mehr an simplen Beschäftigungen wie Gruppenmasturbation und Raufen Gefallen finden, setzt sich Melchior mit seinem Verschulden gegenüber Wendla auseinander und schmiedet Fluchtpläne.

Wendla fühlt sich krank und liegt zu Bett. Der zugezogene Arzt bleibt Wendla gegenüber diskret. Ihre Mutter redet ihr zunächst ein, es wäre Bleichsucht, erklärt ihr aber schließlich den wahren Grund für ihr seltsames Befinden. Wendlas Vorwurf, man hätte ihr nicht die volle Wahrheit gesagt, verteidigt sie damit, dass sie nach dem Vorbild ihrer eigenen Mutter gehandelt habe. Um eine unverheiratete Mutterschaft abzuwenden, veranlasst Wendlas Mutter eine Fremdabtreibung.

In der vorletzten Szene liegen die beiden Schüler Hänschen Rilow und Ernst Röbel miteinander im Gras und genießen den romantischen Abend in vollen Zügen, während sie sich gelassen Gedanken über ihre Zukunft machen. Sie zeigen dabei beide homosexuelle Neigungen, küssen sich und gestehen einander die Liebe.

In der letzten Szene hat sich Melchior erfolgreich auf einen Friedhof geflüchtet. Beim Anblick des Grabes von Wendla, die die Abtreibung nicht überlebt hat, befallen ihn Schuldgefühle und Selbstmordgedanken. Als er sich von diesem traurigen Ort entfernen will, begegnet ihm der tote Moritz, den Kopf unter dem Arm haltend. Moritz rühmt die Unbeschwertheit und Erhabenheit als Toter über allem Irdischen und will Melchior dazu überreden, ihm zu folgen. Gerade als Melchior sich bereit erklären will, taucht ein „vermummter Herr“ auf, der Melchior davon abhält. Der vermummte Herr, der seine Identität vorerst nicht preisgeben will, entlarvt Moritz als Schwindler, der sich davor fürchtet, in sein schauriges Grab zurückzugehen. Melchior entscheidet sich schließlich für das Weiterleben und vertraut sich dem vermummten Herrn an. Moritz bleibt alleine auf dem Friedhof zurück.

Charackteristik der Hauptpersonen

- Melchior:

ist ein sehr intelligenter Junge, seiner Zeit weit voraus, den anderen Jugendlichen erfahrungsmäßig überlegen, aufgeklärt, berechnend, interessiert an der Sexualität

- Moritz:

ist ein schlechter Schüler, nicht sehr zielstrebig, schwach, zu feige um seine Noten den Eltern zu präsentieren, anfangs nicht richtig aufgeklärt (dann durch Brief von Melchior), macht es sich leicht und bringt sich um, ist oft abhängig von Melchior

- Wendla:

ist ein nettes, naives Mädchen, verlangt von der Mutter die Aufklärung, wehrt sich nicht bei „Vergewaltigung“ - extrem dummes Verhalten (menschlicher Instinkt?), muss aufgrund der gesellschaftlichen Grundsätze sterben, da sie ja nicht krank ist, liebt ihre Mutter sehr

- Frau Bergmann:

ist zu feige um ihre Tochter aufzuklären, nicht aufrichtig, schlechte Mutter, zieht die gesellschaftlich Meinung dem Leben ihrer Tochter vor, ist selbst verzweifelt, konservativ und belügt Wendla auch, sieht ihre Tochter noch als Kind

- Frau Gabor:

liebt ihren Sohn Melchior sehr, zeigt soziales Verhalten und ist verständnisvoll, die Frau hat kein Problem damit dass Melchior bereits aufgeklärt ist und führt es nur auf den ganz normalen menschlichen Trieb zurück und seine kindlichen Vorstellungen, theoretisch ist sie eine gute Realistin - doch ihr späteres verhalten übertrifft die guten Entscheidungen, lässt ihren Sohn sofort in eine Korrektionsanstalt einweisen, da er Sexualverkehr praktiziert hat, er hat es praktisch/ real gemacht, dass ist zu viel, auch für so eine Mutter…

- Das Lehrerkollegium:

Inbegriff der Dummheit und des allgemeinen Verhaltens von Erwachsenen dieser Zeit, sind unnötig und zeigen keine Lehrerqualitäten, sind eingebildet, im Allgemeinem nicht am Lehrerberuf interessiert, dulden nichts, was ihnen widerspricht, sind unkonzentriert, handeln ohne ersichtlichen Grund und ohne Beweise

Interpretation

Werke von Wedekind richten sich gegen das willhelminische Bürgertum und dessen tiefe Verlogenheit und Korruptheit lebenszerstörenden, sexualfeindlichen Einstellung der Gesellschaft weshalb er von der zeitgenössischen Zensur behindert wird. In dem Stück von Frank Wedekind „Frühlingserwachen" geht es um pubertierende Jugendliche . Es geht um ihre Zweifel, ihre Sehnsüchte, ihre Wünsche Sie möchten von den Erwachsenen, und vor allem von ihren Eltern, auch als Erwachsene, oder zumindest nicht mehr als Kinder, angesehen zu werden. Sie tun sich schwer unter der Schule im Obrigkeitsstaat Wilhelms II..Die Prüderie in der damaligen Elterngeneration hindert sie daran sich mit der Sexualität zu identifizieren, sie quälen sich mit den immer gleichen Fragen und Nöten herum, verheddern sich.

Frühlings Erwachen endet bei Frank Wedekind mit Jugendstil-Symbolik: auf einem Friedhof unterm Novembermond. Auf dem Grabstein der Wendla Bergmann, die nur vierzehn Jahre alt geworden ist, steht die Lüge »gestorben an der Bleichsucht« sie ist aber gestorben an den Folgen einer Abtreibung, die ihre Mutter aus Furcht vor der Schande arrangiert hat. Die konservative Mutter, die in ihrer eigenen Wertewelt gefangen ist und mit einer Mischung aus Angst und Frömmigkeit lebt, wollte die Schwangerschaft nicht ans Licht kommen lassen, aus Furcht vor einem Skandal, der in der damaligen Zeit leicht ins Rollen kam.

Wendlas Freund ist der vierzehn Jahre alte Schüler Melchior Gabor, er ist aus der Korrektionsanstalt entflohen und wird an ihrem Grab von seinem Mitschüler Moritz Stiefel, der seinen Kopf unterm Arm trägt, angesprochen. Moritz hat sich erschossen, weil er nicht versetzt worden ist und diese Schande seinen Eltern nicht zumuten will. Zwei Tote in Frühlings Erwachen: Wendla ist das Opfer einer falschen Erziehung, sie stirbt als werdende Mutter und weiß nicht einmal, auf welche Weise sie Mutter geworden ist, sie meint, ohne Heirat könne man gar kein Kind bekommen, und Moritz ist das Opfer einer falschen Erziehung, er gibt sich den Tod, bevor er noch die körperliche Liebe erlebt hat. Vergleicht man diesen Tod mit dem Massaker 1999 in Lytelton, USA, kann man gewisse Ähnlichkeiten erkennen. Die Mörder von Lytelton mordeten, weil sie nicht von anderen Schülern respektiert, gehänselt und Flaschen nach ihnen geworfen wurden. Ähnlich ergings Moritz der verträumt, ängstlich, durchdrungen von selbstzerstörischer Bessenheit und nebenbei auch noch von seinen Schulkameraden geärgert wurde. Er hatte auch Mal eine Drohung ausgesprochen, dass er Selbstmord begehen würde, wenn er das Jahr nicht bestehen würde, auch dann wurde er nur als Angeber abgestempelt.

Melchior ist verzweifelt. Er ist von der Schule geworfen worden, nachdem er als Autor des Textes “Der Beischlaf” anerkannt wurde. Den Text hatte er für Moritz geschrieben, der wegen der konservativen Erziehungsweise seiner Mutter wenig über die Sexualität wusste.. Da die Schule jegliche Schuld von dem Tod Moritzs abweisen wollte, wurde der Text als Beweis benutzt, dass Melchior schuld an dem Tod von Moritz war. Doch wer am Ende von Frühlings Erwachen auf dem Kirchhof ist, tot wie Wendla und Moritz oder mit der Absicht zu sterben wie Melchior, der ist unschuldig. Frank Wedekind klagt die Moral der Eltern an: sie mordet die Kinder. Die Richter sind die Verbrecher. Dies könnte einem Zitat Nietzsches entsprechen : “ Umwertung aller Werte”

Auf dem Friedhof erscheint Melchior der »Vermummte Herr« und wie der Selbstmörder Moritz Stiefel den unglücklichen Melchior zum Sterben verführen will, so will der »Vermummte Herr« Melchior zum Leben verführen, und es gelingt ihm. Er personifiziert das Leben selber mit all seinen abenteuerlichen Möglichkeiten.

Die Absicht des Verfassers ist es den Eltern in der damaligen Zeit zu zeigen welche Folgen aus einer völlig prüden, koservativen und falschen Erziehung resultieren können. nx718t6589fxxs

Dieses Stück wird dem Expressionismus zugeordnet. Vor allem, weil der Tod und das Leben personifiziert auftreten (der Tod als Moritz mit dem Kopf unter dem Arm, und das Leben als vermummter Herr). Auch die Namen der Lehrer die die Eigenschaften dieser aufzeigen, zeigen dass sieses Stück dem Expressionismus zugeordnet werden muss. Es wird auch jedes Thema direkt und ohne Metaphern angesprochen („Der Beischlaf", usw.).

Thema

In diesem Stück geht es um das Erwachsenwerden von Jugendlichen. Es geht um ihre Zweifel, ihre Sehnsüchte, ihre Wünsche und um ihren Kampf, von den Erwachsenen, und vor allem von ihren Eltern, auch als Erwachsene, oder zumindest nicht mehr als Kinder, angesehen zu werden.

Im Grunde sind es dieselben Probleme die die Jugendlichen heutzutage haben, nur daß die Eltern heute anders reagieren. Sie versuchen mehr mit ihren Kinder über die Sexualität zu sprechen, da sie wissen, daß das Verheimlichen nur zu Tragödien führt (siehe Wendla).

Versuch einer INTERPRETATION:

In diesem Stück prangert Wedekind die eigentlich total gegen die sexuelle menschliche Natur gerichtete Gesellschaft an.

Die Gesellschaft versucht ständig ganz menschliche Triebe zu unterdrücken.

Da in jedem von uns irgend ein innerer Schweinehund steckt, kann die Gesellschaft aber nur durch Lügen bestehen. In diesem Stück sieht man das ganz deutlich dadurch, daß sogar auf Wendlas Grabstein eine Lüge steht. Der Schein einer perfekten Familie ist ihren Eltern wichtiger als das Leben der eigenen Tochter. Somit klagt Wedekind die Moral der Eltern an, die im Endeffekt ihre Kinder morden.

Nur die Neugierde des Menschen auf das was einem das Leben so bringt hält schließlich Melchior von seinem Selbstmord ab.

Das beweist auch, daß man sich nicht immer um das kümmern muß/soll was die Gesellschaft von einem denkt/hält.



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