Lesen Sie den Text und markieren Sie die richtige Lösung A,B,C oder D.
TOTE DOSE
Die Firma Schmalbach-Lubeca in Ratingen bei Düsseldorf wird in der kommenden Zeit Kurzarbeit anmelden. Schmalbach-Lubeca stellt die Hälfte der in Deutschland verkauften Getränkedosen her, knapp 4 Milliarden Stück im Jahr. Doch seit Einführung des Dosenpfandes zu Beginn dieses Jahres herrscht tote Dose. Aldi und Lidl haben, um den Personalaufwand bei der Rücknahme zu vermeiden, Getränkedosen komplett aus dem Angebot geworfen. Die Dosentrinker selbst, überwiegend Menschen im Alter von 18 bis 44 Jahren, wollen künftig deutlich weniger aus Dosen und dafür häufiger aus Mehrwegflaschen trinken. Laut einer Umfrage wollen 26% der Bundesbürger weniger Getränke in Dosen kaufen als bisher.
Stress bekamen die Manager der Ladenkette Plus in Berlin durch die Androhung eines Ordnungswidrigkeiten-Verfahrens. Die Herren hatten in einem Anfall von Pfand-Phobie Flugblätter verteilen lassen, in denen die Kundschaft ermuntert wurde, beim Kauf von Getränkedosen die an der Kasse herausgereichten Pfandmünzen gleich wieder in Zahlung zu geben und die Dosen nach eigenem Belieben zu entsorgen - also das zu tun, was durch das Pfand verhindert werden soll. Zwar entsorgten die Deutschen bisher auch ohne Pfand ihre leeren Dosen mit einer Recyclingquote von etwas mehr als 80%. Doch 80% sind nicht 100%.
Angesichts von rund 8 Milliarden Dosen, die in Deutschland pro Jahr ausgetrunken werden, entsprechen 20% wild entsorgte Dosen schon einer Menge von 1,6 Milliarden Stück. Aneinander gereiht würden diese einfach weggeschmissenen Dosen gut fünfmal um die Erde reichen. Sie reichen aber nicht um die Erde, sondern konzentrieren sich auf Deutschland, schmücken die Umgebung von Parkbänken, rollen halb ausgetrunken durch U- und S-Bahnen, fliegen aus den Fenstern fahrender Autos und Züge und in den Betten von Bächen und Flüssen. Jetzt müssen die Einzelhändler dafür sorgen, dass sie nicht selbst unter einem Dosenberg ersticken. Vom l. Oktober an müssen sie alle Büchsen zurücknehmen, die bei ihnen angeschleppt werden, egal, in welchem deutschen Laden sie gekauft worden sind. Dafür muss der Händler Rücknahmeautomaten aufstellen. Kosten je Gerät: 10 000 Euro. Die Automaten müssen nicht nur das richtige Pfand errechnen, sondern auch falsche Büchsen aussortieren. Der Handel fürchtet sich nämlich vor einer Betrugswelle. Da Deutschland von pfandfreien Ländern umzingelt ist, lautet die Schreckensvision, werden die lieben Nachbarn aus Polen, Tschechien, aber auch aus Frankreich, Belgien oder den Niederlanden versuchen, ihren Dosenschrott in Deutschland zu Geld zu machen. Deshalb werden alle Dosen künftig mit fälschungssicheren Kennzeichen versehen.
1. Schmalbach-Lubeca will demnächst
A) die Produktion von Dosen steigern.
B) eine neue Art von Dosen auf den Markt bringen.
C) die Produktion von Dosen beschränken.
D) neues Personal in Kurzarbeit-Schicht anstellen.
2. Die Manager der Ladenkette Plus in Berlin
A) haben kein innovatives Konzept für die Rücknahme der Dosen entwickelt.
B) haben Flugblätter verteilt, um die Kunden zu informieren, welche Dosen zurückzugeben sind.
C) sind in Schwierigkeiten geraten.
D) müssen mit der Pfand-Phobie der Kundschaft kämpfen.
3. 1,6 Milliarden Dosen in Deutschland
A) werden jährlich von den Verbrauchern weggeworfen.
B) eignen sich nicht für das Recycling.
C) werden jährlich in den Läden zurückgegeben.
D) werden vor allem von Reisenden gekauft.
4. Die Kleinhändler werden in Zukunft
A) Dosen zurücknehmen müssen, die bei ihnen gekauft worden sind.
B) auch Dosen zurücknehmen müssen, die im benachbarten Ausland gekauft worden sind.
C) nur in Deutschland gekaufte Dosen zurücknehmen müssen.
D) alle Dosen zurücknehmen müssen.
5. Die Rücknahmeautomaten sollen
A) die entsprechende Rückgabesumme auszahlen.
B) die im Ausland gekauften Dosen aussortieren.
C) den Schrott von den guten Dosen trennen.
D) den Kunden die Einkäufe erleichtern.
Lesen Sie den unten stehenden Text und die Aufgaben zum Text. Markieren Sie die richtige Antwort.
KAMPF GEGEN DAS BÖSE
So genannte Black Belts sind speziell geschulte Mitarbeiter, die Unternehmen helfen, effektiver zu werden und Kosten zu sparen. Sie haben Superaufstiegschancen.
Carsten Aue hat sich daran gewöhnt, dass sich alle wundern, wenn sie hören, was er beruflich macht. „Black Belt“, schwarzer Gürtel, steht auf seiner Visitenkarte. Aue ist kein professioneller Karatekämpfer. Der 33-jährige Verkehrstechnik-Ingenieur ist ein durch und durch friedlicher Mensch. Einer, der sonntags in die Kirche geht und beim Schach den Kampf Mann gegen Mann sucht.
Nur bei einer Sache wird Aue ungemütlich: Wenn zu viel Geld unnötig ausgegeben wird. Dann wird der Kirchengänger zu einem analytischen Krieger. Seine Waffen sind Statistiken, seine Feinde uneffektive Prozesse. Sein Auftraggeber: GE Inspection Technologies in Hürth bei Köln. Seit einem Jahr ist Aue dort angestellt und absolviert gerade eine so genannte Black-Belt-Ausbildung. Sein Job: Produktionsprozesse haarklein analysieren, Fehler suchen und eliminieren und auf diese Weise Geld für Unternehmen verdienen.
Black Belts kämpfen gegen das Böse in Unternehmen. Gegen schlechte Qualität. Gegen Verschwendung. Gegen Ineffizienz. Mit statistischen Methoden spüren sie Fehler in Unternehmen auf und korrigieren sie. Mit ihrer Hilfe können Unternehmen günstiger produzieren, schneller ausliefern oder bessere Produkte anbieten.
„Dieses Spezialwissen macht sie zu gern beschäftigten Experten“ , sagt Arnim Töpfer, Professor am Lehrstuhl für Marktorientierte Unternehmensführung der TU in Dresden. Heute sind sie besonders gefragt und haben beste Aufstiegsmöglichkeiten:“ Aus ihren Reihen“, sagt Töpfer, „rekrutieren die Unternehmen bevorzugt die Topmanager von morgen.“
Die theoretische Ausbildung zum Black Belt dauert mindestens 3 Wochen: Statistiktraining, von morgens acht bis abends sechs. Am Ende des Theorieteils müssen alle Kandidaten zur Prüfung antreten und aus einer Auswahl von 1000 Fragen 100 beantworten. (…)
Mehr Zeit dauert der praktische Part. Man muss in Projekten zeigen, dass man die Theorie in die Praxis umsetzen kann. In der Regel müssen die Kandidaten als Prüfungsaufgabe etwa 100 000 Euro einsparen.
Die bestandene Theorieprüfung und das erfolgreiche Projekt schließen die Ausbildung ab. So genannte Master Black Belt überwachen den Einsatz ihrer Schützlinge - das Ganze wird zu einem Dauer-Assessment - Center.
die Waffe - z.B. Pistole, Revolver
die Verschwendung - unnötiger Verbrauch (Geld, Licht, …)
1. Wenn auf einer Visitenkarte die Bezeichnung "Black Belt" steht, heißt es, dass
A) der Kartenbesitzer einen schwarzen Gürtel trägt.
B) der Kartenbesitzer professioneller Karatekämpfer ist.
C) der Kartenbesitzer beruflich um Effizienz in Unternehmen kämpft.
2. Karsten Aue kann nicht leiden, wenn
A) er Statistiken analysieren muss.
B) in einem Unternehmen zu viel Geld unnötig verschwendet wird.
C) er mit Waffen kämpfen muss.
3. Gegen schlechte Qualität
A) können statistische Methoden nichts nützen.
B) kämpft man, indem mat mit statistischen Methoden Fehler aufspürt.
C) kämpfen alle Mitarbeiter in der Firma
4. Unternehmen
A) beschäftigen heutzutage Black Belts besonders gern.
B) beschäftigen heutzutage Black Belts sehr gern, aber sichern ihnen keine Karrierechancen.
C) werden Black Belts erst in der Zukunft gern einstellen.
5. Die theoretische Ausbildung zum Black Belt
A) dauert höchstens 3 Wochen.
B) schließt man mit einer praktischen Prüfung ab.
C) dauert kürzer als der praktische Teil.