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80 GRUFPE VI.

Periode C eharakterisierenden Graberinventars zuerst erwahnt hat, dass die hier yorkommenden Fibelformen teils die ganz einfache Armbrust-fibel m. u. F. theils die Sprossenfibel waren, Fahrt er etwas spater fort :

»Besonders haufig treten romisehe Bronzenuinzen auf, noeh reichlicher ais im Samlande, bis 8 in einem Grabę. Vielfaeh bilden sie die einzige Beigabe einer Leiche and sind in nn gestor ten Grabem immer in Sehachtel-chen aus Birkenrinde beigeselzt. — Haufig waren wie gewdhnlich Antoninus Pius, Marc Aurel, Commodus, Faustina senior und junior, dazu kamen aber auch einige spatere, Septimżus Severus (193—211), AIexander Severus (222 —235) und in einem Grabę fanden sich beisainmen: Gordianus Pius (aus dem Jahre 240), Maximinus Thrax (zw. 236—38), A]exander Severus (gegen 231), Marcia Otacilia (Frau des Philippus Arabs ca. 245). Diese spaten Miinzen haben hier wie auch in anderen Funden Ostpreussens stets die beste Pragung, auch bei starker Yerwitterung, sind also jedenfalls die kiir-zeste Zeit im Umlanf geweseo. Da obiges Grab in seinem Inventar von dem der anderen Miinzgraber, die ausschliesslich der Periode C angebaren, nicht im niindesten verschie.den ist, so mus sen dieselben auch ziemlich derselben Zeit angehoren, wie es sowohl die annahernd gleiehaltrigen danischen Moor-funde, Fundę mit entsprechenden Schmucksachen in Sehlesien beweisen. (In einem der praehtvollen Graber zu Sackrau eine Miinze von Głaudius Goticus (268 — 70). Im Fundę von Ostropataka in Ungarn, eine Miinze von Herennia Etruscilla (249 — 51). Man kann die Graber der Periode also ersl fruhestens am Endo des zweiten Jahrhunderts setzen, wird ihnen haupt-sachlioh das dritte einraumen mussen. Die oft yorkommenden alteren Miin-zen sind jedenfalls mit den jungeren zugieich ins Land gekommen, wie es ja auch die mehrfach in Oslpreussen yorkommenden Massenfunde vou Miin-zen (oft in einem Topfe) beweisen, die, wenn sie auch manchmal Miinzen bis Nero riickwarts enthalten, doch immer bis ans Ende des zweiten, meist bis ins dritte Jahrhundert gehen. Alle diese Miinzen, die sich in den Grabem der dlteren Periode B nicht jinden, sind also fruhestens nach dem Markomannenkriege ins Land gekommen, nach jenem ersten gros sen Yorstosse, welchen die Nordleute ins Romerreich machfen, wobei sie also mit den Rómern in direkte Beriihrung kamen und mit den Stammen in der alten Heimat wohl immer noch in Yerbindung blieben. Diese Miinz-funde haben daher mit dem seiner Bedeutung nach iiberschatzten Bern-steinhandel wenig oder wohl gar nichte zu tun: ais er unter dem fruhen Kaiserreich begann (Periode B), kamen ja noch keine ins Land. Auch grade nordlich von Memel sind die Fundę noch weit haufiger ais an der Kernstcinkusle Samłands.

Nach Ablauf von C horen die Miinzen in den Grabern yollstandig auf--man findet ein neues lnventar, und da im Samlande unter diesen Grabem bei derselben Form der Ringe yereinzelt schon Yolkerwandcrungstfpen auf-treten {Fibeln mit grossem Kopf), so konnen wir D bis ins fiinfte Jahrhun-^ert hineinsetzen. Die Graber von D sind lokal von C vbllig getrennt. —

Charakteriśtiseh ist jetzt die Armbrustftbel mit Nadebcheide und die mit Sternfussscheibe, oft mit Silberbelag, wie sie auch in anderen Teilen

Ostpreussens vorkommt.---Daneben tritt mit den vorigen Fibeln zu-

gammen eine plumpe spate Form der Armbrustfibel mit umgeschl. Fuss auf — wie Graberfelder Taf. V, 3 —, die zu Warni kam ebenfalls in D vorkommt..»

Die von Tischler hier1) dargelcgt.cn Tatsachen und die Folgerun-gen, die er daraus zieht, sind ganz ungemein wiehtig und diirften in allen Beziehungen voIłkommen sticlihaltig seimdenn im ubrigen nordeuro-paisehen Gebiele sind die Verha.ltnisse durchaus entsprcchend. Gehen wir zuerst nach Skandinavien, dessen romisehe Mtinzfunde durch die trefflichen Zusammenstellungen von Momtelius (Frań jernaldern, Heft. II, S. 1 ff.) und Hauberg (Aarboger 1894, S. 825 ff.) be-sonders gut bekannt sind, so finden wir, dass w o eine grossere An-zahl2) von Miinzen zusammen gefunden ist, die jungste niemals diler ais Marc Aurel ist. Haubeug S. 339 fuhrt aus, dass unter den bis 1894 bekannten Funden in 8 die jilngsten Miinzen von Marc Aurel waren, in 10 von Commodus und Grispina, in 9 von Septirnius Severus und in je 2 von Maerinus und Alesander Severus. Dies wird um so auffallender, ais wir aus der a. a. O. S. 340 gegebenen Tabelle sehen, dass, wahrend Marc Aurel in Skandinavien mit 1013, Commodus mit 388, Sept. Severus mit 31 und die beiden zuletzt genannten Kaiser mit nur bez w. 2 und 3 Miinzen vertreten sind,, sich von Antoninus Pius 1061 und von Trajan und Hadrian bez w. 452 und 611 fanden, Betrachten wir dann diejenigen Fundę, wo romisehe Miinzen mit anderen Altsachen zusammen vorlicgen, so bebl Muller, Jernalderen 8. 53, Nr 489, hervor, dass in Danetnark dicselben nur in Yerbin-dung mit Gegenstanden der von ihin s. g. sV6lker\vanderungszeit» vorkomineii, d. h, derjenigen Periode, die durch unsere Fibelgmppen VI und VII ausgezeiehnct ist3). Ganz dasselbe gilt auch fur Schweden fygl. z. B, Beilagc II, Fund 275)4).

') Vgl. auch diesełben Scbriften XXX, Sitz.-Ber. S. 28, XXXI, S, 97 f.

9 Schou vou nur 15 Sluck oder dergl. an.

*) Vgl. tibrigens Aarlniger 1892, S. 297 f. sowio die Beilage II B hier.

9 Der goldene Halsring Ant. Sued. Fig. 3-12, der mit einer Goldmunze yon Titus gefunden ist, gehdrt aiuli ohne Zweifcl Jer genannten Periode an; ‘Jfgb Muller, Jernalderen Fig, 235. — Durchaus nicht hierbor gehdrt der von «o'stmann S. 69 nach Ahi.ovim’ angefuhrto Fund vmi Yieklehy auf Olami. Dean .SfStęns sagt Ahlqvist iiber die Formo n der hier gofundenou Fibeln gar niohls; zweitens fanden siei, die Miinzen mit einem Sohwert u. s. w., nicht a ber mil

Fibeln zusammen.


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