waren die Beine mit enganliegenden, aus Tuch, Samt oder Leinen genahten Langstriimpfen bekleidet. Die ersten gestrickten Striimpfe der Geschichte ka= men aus Spanien; sie werden 1547 ais ein Geschenk an Heinrich VIII. erwahnt. Im Jahre 1589 erfand der Englander William Lee die Strumpfstrickmaschine, viel mehr den Strumpfstrickstuhl. Gestrickte Striimpfe verdrangten nun die genahten Beinkleider desMittelalters. Die Schuhe wurden schmaler und verdeck= ten mehr vom Fuli und von den gestrickten Striimpfen ais bisher, denn sie muSten ja die wesentlidi empfindlicheren Striimpfe mitschiitzen. Im Laufe der spanischen Modeherrschaft verloren die gepolsterten Hosen erst dann die Kur= bisform, ais sie so weit ausgestopft wurden, dafi sie unten schnurgerade ab= schlossen (372,373). Allerdings behielt man die kugelartigen Hosen im konig= lichen Kr5nungs= oder Salbungsornat lange bei (vergleiche 468).
Bei der hochgeschlossenen Mannerkleidung liefi die Jacke mit dem hohen Kra= gen vom Hemd nur einen gekrauselten Streifen unter dem Kinn sehen (346, 348,349,330,331). Aus diesem Streifen entwickelte sich bald das Merkmal der Spanischen Modę: Die kreisrunde Halskrause mit den dazugehórigen ge= krauselten Manschetten (355,338,373). Der Kragen wuchs und dehnte sich mehr und mehr aus, bis er die Gestalt der Miihlsteinkrause mit einem Durch= messer von einem halben Meter erreicht hatte. In verschiedenen Amtstrachten, zum Beispiel bei den evangelischen Pastoren der Hansestadte, ist diese Krause noch heute erhalten.
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