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und die Ictztlich aus Zinn gefertigten MUnzen sind nichł einmal mchr geprSgt, sondem gegossen.

Rhfinlmd

Im Nordosten der Bclgica pragten die Treveriw (322 tU Abb. 17) ebenfalls Nachahmungen, die dem Philipperstater folgen, wobei im Avers der Apollo* kopf lange Zeit gut erkennbar bleibt, wfihrend im Revers sehr bald ein androkephales Pferd - ihnlich wic in den Pragungen der Normandie (Coriosolites) - vorkommt, vor dem die Ziigel in einer Art Kamm enden. Aus dem unter dem Tier knienden gefliigel-ten Wesen (von Allen noch „winged manikin" genannt), das eine vom Originalvorbild flbemom-mene Nike (dort ais Beizeichen) darsteUt*, wird in der Folgę eine Lyra und schlieBlich ein Dreipafi. Die Endstufe der frcien Nachbildung erreichen die Tre-verer-Goldmunzcn im sogenannten Auge-Uterus-Typ: Aut der Vorderseite fiiidęt sich ein v6llig aufge-lóster Apollokopf (die Weiterentwicklung erinnert sehr stark an ahnliche stilistische Schritte in Britan-nien), im Revers ein springendes Pferd, das ais sol-ches noch erkennbar ist. Endpunkte dieser Reihe sind ein Sta ter mit einem achtspeichigen Rad zwi-schen Winkellinien und der Legende „POTTI-NA" (?) im Revers bzw. ein AE-Stater mit einem in Winkellinien gefaBten „ Auge" vome und mit einem Pferd auf dem Revers; hier wird auf beiden Seiten der Fiirst, „LVCOTIO(S?]", genannt.

Weiter rheinaufwarts befand sich das Siedlungs-gebiet der Mediomatrid, die hauptsachlich Gold-Viertelstatere auspragten: Der Apollokopf der Vor-derseite weist grofie Wulstlocken auf; der hinten abgebildete Pegasos (344 ff.; Abb. 18) zeigt Einflusse aus Em po ri on. Der Vollstater scheint den im Avers dargestellten Januskopf von den fruhen kampani-schen Didrachmen Gbernommen zu haben; der Revers zeigt zum Pferd eine komplizierte Volute und ein en Stem.

Im Bereich der heutigen Schwciz, der nordóst* lichsten Ecke Galliens also, wurden fast ausschlieB-lich Gold-Viertelstatere gepragt, die sich auch an den Philippertyp halten. Der - nach seinem Hauptfundort so genannte - Typ von Horgen-Unter-entfeldenI bringt zu einem breiten Apollokopf im Avers im Revers eincn Wagenlenker in einem Einspanner sowie eine Scheinschrift und verschiede-ne Beizeichen (340); auf Miinzcn der Nordost* und Zentralschweiz. finden wir unter dem Pferd ein roll-tierartiges Gebilde (341 ff.).

Die ausklingenden keltischen Munzen am Nord-und Nordostrand Galliens zeigen deutliche Einfliis-se des romischen Denars; so bringen zum Beispiel die Pragungen der Wetterau einen Romakopf auf der Vorderseite und zur Legende „SERVEILI M" einen Torquestrager im Revers (360). Die „Verkelti-sienmg" auch der rómischcn Denare dokumentiert sich in den Quinaren der Gegend, die einen Spi-rallockenkopf und einen langgewandeten Tortjue* strager (354 ff.) abbilden. Die Silbcrmilnzcn der Lin* gones (361) gehttrcn bereits in die Zeit nach der Eroberung Galliens. Mit der Aufschrift „SOI.IMA" scheint ebenso einer ihrer Fiirsten gemeint zu sein wie mit der Legende „TOGIRIX" ein solcher der Sequaner (370 ff.).

Ein im Rheinland beheimateter Typ ist der des sogenannten „Tanzenden Mlinnleins" (394 ff.; Abb. 19), der nach seinem Vorderseitenbild so benannt wurde*0. Hier htilt ein offensichtlich einen kultischen Tan/. vollfiihrendes Miinnlein einen Tor-ques und eine Schlange. Die Quinare der „Rheinland-Seric" (400 ff.) bilden vorne einen Kopf mit einer markanten Nase, hinten ein springendes Pferd ab, die den Rauraci am Oberrhein zugewiesenen Quina* re zu einer beiderseits gleichen Aufschrift „NINNO" eine Mannerbiiste und einen Eber (406 f.).

Der Pragebeginn der sogenannten Kaletedu-Quimre (412 ff.; Abb. 20) scheint noch in die Zeit vor der Eroberung Galliens zu fallen: Gepragt wurden diese mitunter massenweise vorkommenden Klein-silberstiickchen entweder von den Haduem oder von den Lingones*1. Die sehr grofie Verbreitung und die schrittweise Reduzierung sowohl von Gewicht ais auch von Bildinhalt laBt auf eine lange Prage-und damit auch Umlaufzeit schlieBen.

In Siidwestbayem und im Norden der Schweiz tauchten - vermutlich in der friihen ersten Halfte des 1. Jahrhunderts v. Chr. - die sogenannten BtischeUfuinare*2 auf: Aus einem immer starker abstrahierten Menschenkopf entwickelten sich ver-schiedene Stufen von Biischeldarstellungen; das Pferd der Riickseite bleibt aber weiterhin gut erkennbar. Neben den Nordschtoeizer Typen (427 ff.) gibt es siiddeutsche Biischelquinare (430 ff.). Die zeit-lich mit diesen vermutlich gleich liegenden Kreuz-miinzenu werden nach ihren Hauptfundorten benannt und in zwei Gruppen geteilt, namlich in den Diihrener (436 ff.) imd den Schonaicher Typ (439).

Die schon mehrmals angesprochenen Potinmun-zen kommen in dieser Gegend relativ haufig vor; sie sind alle gegossen und scheinen parallel zu den gepragten Silber- und Bronzemiinzen, vielleicht zur Abdeckung des lokalen Geldbedarfes, ausgegeben worden zu sein. Durch den GuB gingen bci den ohnehin schon grób geformten Bildem alle Details verloren. Die Giisse der Leuci (362 ff.) zeigen vome einen Kopf mit Haarbinde, auf der Riickseite den bei Kelten beliebten Eber mit aufgestellten Rilcken-borsten. Bei den Sequani (373 ff.) findet sich so wie auf dereń Silberstuckcn wiederum der Name „TOGIRIX", hier allerdings zu einem im Revers abgebildeten Lówen (ein Riickgriff auf Massalia) und in der auf „TOC" gekiirzten Form. Der Typ scheint dann mit ver3nderter Yorderseite in den






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