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ter (221] Osismii, Rhedones und Veneti; in der Nordbelgica vor altem bei den Treveri), auf einen im Kult verwendeten Brauch zuriick? Neben Gold gab es bei den Pictones ebenfalls - vermutlich in griechischem Standard ausgebrachte und damit ais Drachm en anzusprechende - Silbermiinzen, die im Revers einen geflugelten Reiter zeigen.

In Zen tralgaHien pragte der michtige Stamm der Arvemer Silbermiinzen, die auf einen starken Ein-flufi Roms hinweisen (194): Im Avers wird zur Legcnde „UPAD" (damit ist wohl der romerfreund* liche Arvemerfurst Epasnactus angesprochen)*' ein langhaariger Kopf, im Revers ein stehcnder bewaff-neter Krieger abgebildet. Aufgrund des historischen Umfcldes (Munzen dieses Typs wurden auf dem Schlachtfeld bei Aiesia gefunden) Iassen sich diese Pragungen etwa in das Jahr 51 v. Chr. datieren. Den etwas óstlicher angesiedelten Segusiavi kann ein vermutlich zur gieichen Zeit hergestellter Quinar zugewiesen werden, der auf der Vorderseite die Aufschrift „SEGVSIASV-S" und eine behelmte Bflste zeigt, auf der Riickseite Herakles vor einem Podest, auf dem ein ianggewandeter Genius steht (196).

Rhóneaufwarts, also ndrdlkh des Segusiaverge-bietes, siedelte der groBe Stamm der Haduer, der eine besonders rekhe Silberpragung besaB (197 ff.), wie das die zahlreich erhaltenen Vorder- und Ruck-seitenbilder belegen. Vome finden sich behelmte oder unbehelmte Busten, auf den Reversen iiberwie-gen Pferdedarstellungen. Ein Beleg zeigt allerdings auf der Riickseite einen stehenden Krieger, der mit der Rechten einen Eber und eine Standarte, in der Linken einen offenbar abgeschlagenen Kopf halt. Die Legend en der verschiedenen Typen nennen mit grofier Wahrscheinbchkeit Furetennamen („ORCITI-RIX"; „DVBNOREX"; „ATPILLI"); Pragezeit dieser von Rom beeinfluBten Munzen diirfte die Mitte des 1. jahrhunderts v. Chr. sein*.

Westlich vom Haduergebiet waren die Bituriges Cubi und die Lemovices ansassig; auch bei ihnen finden sich auf den Reversen Pferde mit verschie* densten Beizeichen. Bei den Bituriges Cubi etwa sind es auf den Reversen eine Lanzenspitze, ein Rad und auch ein auf dem Pferderiicken hockendes klei* nes Tier (212 Abb. 9), bei den Lemovices finden wir sogar einen Menschenkopf unter dem Tieru. Die Kdpfe der Averse zeigen eine auffallende, stark •truppige Frisur, die manchmal in Haarsicken*(211,213; Abb. 10) endet.

Noch weiter westlich siedelten die Aulerci Ccnomani und die Camutes. Jene brach ten Silber-munzen (Quinare) aus, auf denen beispielsweise zur Legende „ANDECOM" (wohl wieder ein Fiirstenna-me) im Revers ein springender Eber mit einem Feld* zeichen gezeigt wird, in dem nochmals ein Eber dar-gesteilt ist (229). Ein andermal findet sich im Revers eines anonymen Quinara ein stark stilisierter Reiter.

Den Camutes werden Bronzemlinzcn mit Vogeldar-stcllungen (Adler?) im Revers (230 f.) zugewiesen.

Die Goldprłigung der Parisii (232; Abb. 11) ziihlt wohl zu den schflnsten und ausdrucksstDrksten Abwandlungcn der gallischen Phi I ipperim i ta I ionen. Die flachen, stark silberhaltigen Statere zeigen vome einen unglaublich phantasievoll weiterentwickelten Apollokopf, auf der Riickseite wird ein Pferd allein dargestellt, Ober dem ein deckenartiges Netz schwebt.

V611ig kontrśir sind dagegen die Goldstatere der Senones: Der beiderseits stark gewdlbte Schrotling zeigt lediglich auf einer Flachę ein einfaches Kreuz. Die in der Wiener Sammlung befindliche Bronze* miinze dieses Stammes (234) gehdrt zusammen mit dem Potin*GuB (235) wohl in die Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr.

Belgicn

Die in der Belgica ansassigen Keltenstamme” pragten ihre Munzen wie ihre siidlicheren Nach-bam in allen drei Metallen aus. Die Goldstatere der Ambiani sind - am Ende der Nachahmungskette Jie-gend - im Avers schon bildlos, lediglich ein glatter Buckel ist zu sehen; das Pferd auf der Riickseite ist sehr stark stilisiert. Ihre Viertelstatere hingegen bil-den vorne einen relativ schonen Kopf mit Buckellocken, auf der Riickseite einen Einspanner ab, die nicht mehr verstandene Legende wird durch eine Trugschrift ersetzt (258).

Der machtige Stamm der Nervii ist im Wiener Materiał mit einem Stater (265; Abb. 12) vertreten, der aufgrund der kraftigen Silberuntermengung bereits zu einem Elektronstiick abgemindert ist. Die Bilder beider Seiten sind stark aufgeldst; sowohl das Epsilongesicht auf der Vorder- ais auch das stilisier-te Pferd der Riickseite Iassen kaum mehr das urspriingliche Vorbild, den Philipperstater, erah-nen. Derartige Pragungen aus Edelmetall scheinen schon ins beginnende 1. Jahrhundert v. Chr. zu gehoren. Sie sind demnach friiher anzusetzen ais die gegossenen Bronzemiinzen dieses Stammes, die wohl erst nach der Mitte des ersten vorchrist!ichen Jahrhunderts hergestellt wurden. Diese zeigen im Avers zur Legende „VERCIO" einen springenden Ldwen, auf der Riickseite ein galoppierendes Pferd

(266 H

Den Eburones wird der eigenartige, ebenfalls bereits zum Elektron abgemagerte Stater (268) zuge-schrieben, der auf der Vorderseite zu Buchstabenre-sten am Rand ein geometrisches Bild (Triquctrum um einen Zentralkreis), auf der Riickseite ein Pferd aufweist. Die Silberprdgung der Atrebates zeigt auf der Vorderseite eine behelmte jugendliche Biiste -dazu die Legende „CARMANOS" -, im Revers ein Pferd mit „COMMIOS". Beide scheinen wieder Na men von Stammesfiirsten zu sein, ebenso wie der

Abb. 10: KaL-Nr. 213


Abb. 11: Kat-Nr.232


Abb. 12: KaL-Nr. 265



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