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die Tetradrachmen von Larissa Vorbild: Auf den im Lauf der Zeit ziemlich dick werdendcn Schrótlingen werden zum frontal abgebildeten Nymphenkopf aus Larissa im Revers ein Pferd mit Reiterstumpf, darunter ein Zweig (vgl. auch den oben schon erwfihnten Zweigreiter) und dariiber ein Kranz, der offenbar aus dem mifiverstandenen griechischen Buchstaben „<l>" entstanden ist, abgebildet. Ein wei-łerer Riickgriff auf andere Averse scheint ebenfalls auf griechische Vorbilder (und nicht, wie es auch der Fali sein kónnte, auf solche aus der rómischen Republik) erfolgt zu sein: Zu einem JanuskopP* (aus zwei aneinandergefiigten bartigen Zeuskopfen?) fin-det sich auf der Riickseite der uns bereits mehrfach bekannte Helmschweifreiter (1133 fi.).

Mit dem Ringellockentyp (1141), der aus dem Banat ubemommen worden sein diirfte, kommen wir in ostlichere Regionen. Dort zeigt die sogenann-te Hauptgruppe einen zwar bartigen, a ber kinnlosen Zeuskopf, dessen Lorbeerkranz oben in einer quer-gestellten Linie endet und im Nacken und auf der Stim in eine groBe Volute ubergeht. Hinten reitet auf einem Pferd mit entenschnabelartigem Kopf ein armloser Rei ter (1139 (f.t. Die Stempel wurden gera-de in dieser Serie beim Pragen rasch abgenutzt und immer wieder umgeschnitten, was schlieBlich dazu fiihrte, daB sie und auch ihre Produkte, die Munzen, immer gewólbter, also star ker „skyphat"*, wurden. Mit dem Zeuskopf (1154 ff.) einerseits und einem Herakleskopf mit Ldwenfell (1166 ff.; Abb. 43) ande-rerseits gibt es zwei verschiedene Averstypen.

Parallel zur Verstarkung der Skyphatenform kam es auch zu einer Metal!verschlechterung (1170 ff.), und aus dem Heraklesvorbild entwickelte sich schrittweise der bereits weiter oben beschriebe-ne Bartkranzavers, der dann im Revers nur mehr ein Pferd allein abbildet (1183 ff.). In dieser Gegend, namlich in der Umgebung des heutigen Arad, ta uch te wieder ein neues Aversvorbild auf, die Arte-misbiiste auf dem Schild, wie sie auf den Tet-radrachmen der ersten makedonischen Meride (158-150 v Chr.) zu finden ist. Den Revers ziert abermals der Helmschweifreiter. Diese Stiicke gehoren einem Typ an, der auch ais Typ von Peteletfbezeichnet wird; sie sind meist in minderem Metali sowie fast durchwegs skyphat ausgefiihrt (1194 ff.) und kommen nicht nur ais Tetradrachmen, sondem auch ais einfache Drachmen (1199 ff.) vor.

Mit der Obemahme des Lysimachuskopfes in die keltischen Tetradrachmenreihen tauchte in dieser Gegend noch ein weiterer neuer EinfluB auf. Das auf den Originalen des Lysimachus (323/305-281 v. Chr.) hinter dem Ohr noch deutlich sichtbare Widderhom des lupiter Ammon ist auch in der Nachahmung (1205 ff.) meist klar zu erkennen und charakteristisch fiir diesen Typ. Nach den unter-6chiedlichen Riickseiten werden Untergruppen defi-niert: so etwa eine mit einem Reiter mit ausgestreck-tem Ann (1206 ff.) und eine mit einem Zweig (1209 ff.); diese cntspricht dem Sattelkopfpferd-Typ (der Schadel des Pferdes hat talsiichlich eine Ahn-lichkeit mit einem Sattel, und an Stelle d< . Reiters gibt es nur mehr vier Punkte; 1214 ff.; Abb. 44). Die offenbar lange Auspragednucr dieses Typs erkennt man an der zweiten Degenerationsstufe: Vorne lost sich das Gcsicht in eigenartige Schlaufen auf (1225 ff.). Der sogenannte B-Reiter hingegen greift wiederum auf den Zeuskopf der Philippcrtetra-drachmę zuriick (1229 f.).

Aus dem Nordosten dicses Gebietes (der Gegend der Subkarpaten also) stammt /.unachst eine Variante des Kugelwangentyps: Zu einem biirli-gen Zeuskopf wird hinten ein armloser Reiter abgebildet (1231 ff.). Von siidlichen, im Banat entstande-nen Nachpragungen wird die Cruppe ohne Kinn beeinfluBt (ein kinnloser Zeuskopf mit Lorbeer-kranz und kleinen Punktlippen zu einer Riickseite mit einer Reiterdarstellung; 1236 ff.), bei der es auBer Tetradrachmen auch Drachmen gibt (1239). Im Verlauf der weiteren Auspragung kommt es bei den GroBstiicken immer mehr zu einer Auflosung der Avers- und Reversbilder (1240 ff.). Der Schnabel-pferd-Typ ist durch den mit seinem Namen schon angesprochenen Revers signifikant: Bei dem offenbar wegen der Umschnitte fiir das Stempelrund zu groB gewordenen Pferd wurde der Kórper durch starkes Biegen dem Miinzdurchmesser eingepaSt, der Kopf bekam ein schnabelartiges Aussehen (1246 ff.). Auch hier wurde der Silbergehalt rasch vermindert, bis schlieBlich Pragungen aus unedlem Metali entstanden. Die W-Reiter genannte Emission wird nach dem vor den Reiter gesetzten Buchstaben „W" so genannt (1260 ff.), der von einem falsch ver-standenen ursprlinglichen Legendenteil hergeleitet ist.

Im Westen des hier zu besprechenden ostkelti-schen Pragegebietes scheint der Audoleon-Avers (auf dem Original ist vorne der bartige Kopf des Paionenfiirsten Audoleon [315-286 v. Chr.] abgebildet) EinfluB auf die Pragungen gehabt zu haben; im Revers taucht jetzt der sogenannte Vogelreiter auf (hinter dem Reiter sitzt auf einem Zweig ein Vogel; 1266 ff.; Abb. 45). Der sehr ahnliche Revers kommt zu einem bartigen Zeus (?)-Kopf ebenfalls vor (1271), der auBer ais Tetradrachme noch ais Drachmę existiert (1272). Beide Nominale gibt es auch ftir den Kopf mit Schnurrbart, der ganz offenkundig aus dem gallischen Typeninventar stammt (1273 ff.).

DaB die Cotini tatsachlich den mittleren Teil des Ostgebietes besiedelt haben, laBt sich nicht cindeu-tig bewcisen. Hierher lokalisiert und ihncn zuge-schrieben werden jedenfalls die Vierdrachmen-stiicke mit den Buckelaversen (aus den letztcn Resten


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M

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Abb. 43: Kat


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