ist die Halskrause von ihrem Platz am Halse sozusagen auf die trommelfórmige Krinoline herabgesunken, wo ihre Falten wie der Deckel auf einer Hutschachtel liegen, wahrend das Kleid selbst am Hals offensteht. Am hinteren Rand des Halsausschnitts erhebt sich ein aufstehender Kragen aus gestarkten Spitzen. Urspriinglich hatte man die Halskrausen blaulich gefarbt; um 1617 war eine Zeitlang Safrangelb modem (371).
Die bisher ausgesprochen langtaillige, die Hiiften stark betonende und nach unten ziehende Manner= und Frauenkleidung wandelte sich gegen Ende der spanischen Modezeit zur kurztailligen Tracht. Der Platz des Giirtels und damit die Entfaltung der Stoffe riickte nach oben. Aus der Polsterung entstanden keine strammen, kantigen Formen mehr, sondern eher ąuellende, rundę Ftille (359, 371). Diese neuen Formen leiten schon zum folgenden Barock iiber.
Wie immer, wenn Stile wechseln, ist es unmoglich, eine genaue Jahreszahl da= fur anzugeben, wann eine Modę aufhort und in der Kleidung der eine Stil den anderen ablost. Was fur die eine Zeit charakteristisch wird, kiindigt sich bereits in der vorhergehenden Epoche an. Die Formen der zur Neige gehenden Stil= periode begleiten wahrend der Obergangszeit immer noch die bezeichnenden Eigenheiten, die fur die nachste Epoche ausschlaggebend werden.