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OSTERN -

sich gerade im Friihjahr zur Nahrungssuche in Garten bege-ben. Da war es fur die Erwachsenen leicht, ihnen auch noch das Ablegen der Eier anzudichten, denn dass die eher langsa-men Hiihner keine bunten Eier legten, das wusste jedes Kind. Spatestens ais im 19. Jahrhundert die Schokoladen- und Spiel-zeugindustrie das Potential der putzigen Eierbringer ent-deckte, war dann nicht mehr an ein Osterfest ohne Osterhasen zu denken. Heute gibt es Osterhasen in den verschiedensten Varianten zu kaufen: auf Postkarten, aus Plusch, aus Blech und fur Leckermauleraus Schokolade, Zuckermasse und, und, und.

Osterlamm

Die Tradition des Osterlammes geht auf das ąlte judische Ritual zuriick, zum Passahfest ein Lamm zum Gedenken an Gott zu schlachten und anschlieftend gemeinsam zu essen. In derchristlichen Kirche wird das Lamm Gottes heute ais Zei-chen des Lebens gedeutet und mit der Siegesfahne der Aufer-stehung dargestellt. Mit seinem weiften Feli gilt das Lamm ais Zeichen des Lebens und der Unschuld und symbolisiert die •nnere Reinheit und Frómmigkeit. Das Osterlamm verweist im christlichen Glauben darauf, dass Jesus Christus unschuldig fur die Menschen gestorben ist und sie durch seine Auferste-nung zu neuem, ewigem Leben erweckt hat. Das Lamm steht damit stellvertretend fur Jesus Christus.

Ais Besonderheitan Ostern werden daheram Griindonnerstag Osterlammer aus Ruhrteig gebacken, die mit einer Osterfahne aus Papier geschmiickt werden. Am Ostersonntag kónnen Familien ihr Lammchen zur Speisenweihe in der Ostermesse bringen, wo es am Ende des Gottesdienstes zusammen mit anderen Speisen, z. B. Eiern, Schinken, Osterbrot, Kasę und Butter, durch den Priestergesegnet wird.

EIN FEST FUR DIE GANZE FAMILIE

Osterfahne

Die Kirche verwendet erst seit dem 9. Jahrhundert Fahnen ais religiose Siegeszeichen. Denn in strengem Gegensatz zu den Fahnen des Heidentums kannten die Christen anfangs nur das Kreuz ais religioses Siegeszeichen.

Die Oster- oder Auferstehungsfahne wurde zuerst ais roter Schal dargestellt, den man an Ostern urn das Kreuz legte. Nach und nach wurde der auferstandene Jesus Christus in bildlichen und plastischen Darstellungen mit diesem Siegeszeichen in der Hand dargestellt. Auch das Osterlamm ist stellvertretend fur Jesus Christus mit der Osterfahne zu sehen.

Osterwasser

In der Nacht zu Ostersonntag weiht der Priester in der Ostermesse Wasser, das Osterwasser. Wie viele andere Brauche geht auch das Osterwasser ais Symbol des Lebens auf eine vorchristliche, heidnische Entstehung zuriick. Das Wasser stand ais Zeichen des Lebens und der Fruchtbarkeit und wurde zum Gedenken an die germanische Friih-lings- und Fruchtbarkeitsgottin Ostera verehrt. Dariiber hinaus hatte das Osterwasser eine weitere, besondere Bedeutung: Am Morgen des Ostersonntags schopften jungę Frauen frisches Ouellwasser, in dem sie auch badeten. Das sogenannte Osterwasser sollte die Fruchtbarkeit fordem. Allerdings durften die Frauen beim Schopfen des Oster-wassers und wahrend des Transports kein Wort sprechen, damit sich die magische Kraft entfalten konnte. In einigen Gegenden diente der Osterwasser-Brauch auch der Braut-werbung. Dabei bespruhten unverheiratete Frauen die auserwahlten Manner mit Osterwasser.

Im christlichen Glauben hat das Osterwasser ebenfalls eine schiitzende und heilende Wirkung. Deshalb nehmen viele Glaubige das Osterwasser nach dem Gottesdienst mit nach Hause und fiillen es in Weihwasserschalen.

Osterbrunnen

In einigen Regionen Deutschlands wird aus Dankbarkeit zum lebensspendenden Wasser noch heute der Brunnen im Dorf mit vielen Ostereiern festlich geschmiickt. Manche dieser Brunnen sind zum Teil mit mehreren tausend Eiern geschmiickt, die auf meter-lange Ketten aufgereiht und zusammen mit Perlen und griinen Zweigen zu kunstvollen Kronen, Spitzen und anderen Formen festgesteckt werden.

Der grbftte Osterbrunnen der Welt steht in Sulzbach-Rosenberg nahe Niirnberg: In ein-einhalb Jahren miihevoller Arbeit erstellte der dortige Arbeiterkameradschaftsverein mit 16.501 Eiern einen gigantischen Osterbrunnen und schaffte es damit 2005 ins Guin-ness-Buch der Rekorde. Samtliche Eier wurden von den Mitgliedern selbst ausgeblasen und bemalt Eine echte M„ei^Msterleistung!