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122 ZUSAMMENFASSONli.

mehrere von ihnon werden naehgebildet mit Einfuhrung der liier viel benutzten Gharnierkonstrnktion.

Was die drei sko.udinrwi.<chen Finder ‘) betriflt, ho ist auch hi er die rheinische Serie Fig. Jo er o. in den verschiedcnsle-n Gegen-den, w o im auch sparlich, vertrelen, utid ebcnso, obwohl noch sparh-eher. die bsterreichische Fig. 0708. Chora II yerbreitel sind liier die Fibeln Fig. 75—80 und zwar in ho grosser Anzahl, (lass man nie wohl wenigstens teilweise ais einheimisches Fabrikat ansehen mus.-;; ganz liestimmt gik di es jeden lalls von einigen lokalen Nebenformen. so von der bornholmi elien mit fast rechtwinkligem Biigel ps. Beiiagc I, 13; hierher gehorcn auch Fig. 92 and IW) und von den iiorwegisoh-westsHiwedischen Fig. 88—89. aus denen sieli dann die ausgepriigl. norwegisehe Form Fig. 107 — 108 cntwickelt Kat.

Im ubrigen bemerkt man in Skandinavien Einfliisse sowohl von dem westdeutsehen ais von dem ostdeutschen Kulturgebiete. Yoll-standig zum Elbgebieto gehort Jiitland, ja in der altesten Zeit seheini. es sogar iu dcmselben eine Hauptrolle gespielt zu haben, wogegen die spateren Fundę, die des zweiten Jahrhunderts, hier in auffallendw Weise fast ganzUeh fehlen. Die westliclien Einfliisse sind auch auf Fiinen und Laaland, sowie in Siidnorwegen deullicb erkennbar; weiter nach dem Os Len gehcn sie kamn; nur ganz yereinzelte westliehe Exemplare fanden sieb auf Bornholm (und in Sehonen?).

Das osldeutsche Kullurgebiet hat. dagegen in der augenfalHgsten Art die drei prosscn Ostseeinseln Bornholm, Oland und Gotland beein-liusst. Merkwiirdiger ist es, dass dieselben Einfliisse sieli auch zu den westdanischen Inscln yielfaeh erstreckt haben; sie mischen sich liier mit den westUc-hen. Weiter kann man den ostliohen Kulturstrom iiber W'estsclnveden (besunders Sehonen und Yestergoiland) naeli Ostnor-wegen verfolgen, wo er hauptsachlich in den Umgegenden des Kris-lianiaijcrdes und des Mjosen-Sees auftritt, aber auch weiter nordlieh, bis gegen Droutheim, nachweisbar ist. Und in diesen norwegiscłien Gegcnden entsteht, wie oben S. 05 f. ansgefiihrt, eine Fibeiserie, Fig. 115—119. die sieli dann nach dem Siiden auf demselben Wege vor-breitet. auf dem die sudlichen Formen nach Norwegen kamen; wir finden namlieh diese Fibeln weiter in V es ter gotland, auf Bornholm und sol i lic ss lich ganz vereinzelt in Ostdeutsehland bis nach Sehle-f»ien. L)ic Yerkehrslinie Osldeutschhmd —Bornholm—Westschweden—

>) Aus Fint u n<J, das in der vorgeschichtiichen Zeit wohl zunaehst in das *kandinavische Kulturgebiet gehort, kenne ich nur eine einzige Fihel dieser beri ode. wie Fuj. 120.

Ostnorwegen tritt also selir scharf hervor') und ist yoh grossem In-teresse.

Ehe wir die Fibeln der friilieren romiscben Periode rerlassen, miissen wrir der bei ihnen yielfaeh angewendeten Verzierung duroh Be-lag mit geperlten Drdhtcn, feinen Schnuren oder Flerhte// und ge-$tanzten Blechen aus Silber (das bisweilen vergoIdet ist? einige Auf-merksamkeit widmen. Die geperlten Drahte schmijcken vor allem die Kanten der Scheiben und Kamme, wo sie in Furehen bcfestigt sind. Sie kom men bei den altesten For men der Gruppen II mid III vor, sehwinden aber hier bald; in der Gruppe IV treten sie zuerst bei den Formen Fig. 71 und 74 auf und blciben dann bei der nordeuropai-schen Serie Fig. 75—80 u. ahnl in steter Ver\vendung; .sie finden sich auch bei den mit diesen Fibeln nahe zusammenhangenden Fig. 99—101, 109—111, 120—121; in etwas anderer Weise sind sie bei den Formen Fig. 143, 145 angebraebt. Es ist nun sehr merkwiirdig zu finden, dass diese Technik ebenso wie die Fibelformen, bei denen sie angewendet ist, ganz offenbar nicht von romischer, sondern von vorromiseher Herknnft. ist. Dies zeigt in unzweideutiger Weise die Mittel-la Tene-Fibel Fig. 3, die bei Diihren unweit Sinsheim im nord-lichen Baden gefunden und im Mus. zu Karlsruhe aufbcwahrt ist (auch abgebildet in der Zeitschr. f. Gescli. d. Oberrheins N. F. V\ 4, Taf. III, H; vgl. S. 410 f.); sie besteht aus Silber, die aufgeleglen 'Drahte sowie die Kdrriehen sind vergoldet. Da nun die geperlten Drabie bei vielen rheinisehen Fibelformen der ersten romisohen Zeil auftreten (sowohl bei den Fig. 45 etc., 71, 101, die auch in Nordeu-ropa viel vorkommen, ais bei der Bonner Jahrbiieher LXXXVT, Taf. IV, 25 abgebildeten Form), so kann man vielleicht. amielnnen, dass die fragliche Technik urspriinglich in den Rheingegenden heituisch war, und z w ar schon fn vorromischer Zeit. Auch die tranbenfdrmig zusammengcstellten Silberkornchen an der Fibel Fig. 3 sind ja ein Hauptmerkmal fur die nordeuropaische Filigrantechnik der alteren rb-misehen Periode; die bekannten sGoldberlocken» (Mullee Fig. 7SI endigen ja immer in śoldie Trauben. Eine andere Fibel aus dcmselben Fundort wie Fig 3 (vgl. a. a O. Fig. 15 a und S. 411) zeigt ausser den geperlten Driłhten und den Kornchen noch einen Zug, den wir spater in Nordeuropa sowohl bei einigen Berlocken ais bei der Perle Mulleu Fig. 85 wiederfmden, namlich einen spiralfbrmigen Drabt, der zu ei-nem Ringe zusammengebogen ist. Die Filigrantrauben sind libngens schon in der La Tene-Zeit in Nordeuropa vorhanden, niimlicli bei dem

’) Vgl. noch besonders, dass Fibeln wie Fig. 7<> mit der eigentirailichen Ausschmuckung von Silberdrahten, die in Querfurcheu eingelegt sind hauplsads-lich aus Schlesien und — Korwegen vortiegen; s. oben S. 41.


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