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Bild- und Stempelanalyse

Gruppcneinteilung

Eine Einteilung typologisch gleichartiger Munzen nach Gruppen, sowie der Nach-weis dafur, dafi Munzen aus einem ganz bestimmten Stempelpaar stammen, mul! begriindet werden. Die wenig markanten Bildmorive von keltischen Goldmiin/.en crfordern eine detaillierte Bild- und Stempelanalyse, in der der Nachweis fur die Zusammengehórigkeit (Obereinstimmungen in den Motiven, Stempelrisse, Pragę* spuren etc.) und eine Einteilung nach Gruppen und Untergruppcn oder eine Zuordnung in eine Gruppe von Einzelstucken gefuhrt werden mufi. Im Anschlufi an die Bildanalyse einer Gruppe von Munzen habe ich jeweils Verglcichsmau ial, meist stempelgleiches oder stempelahnliches Materiał zitiert. Dieser Materialnach-weis wurde im Analyseteil bewufit sehr knapp gehalten, da anlafilich der Bearbei-tung des Schatzfundes von Grofibissendorf, Lkr. Neumarkt/Opf., einschlagige Vergleichsstucke (Stempelgleichheit oder Ahnlichkeit, Gewichre, Standortverwei-se, Besonderheiten etc.) ausfuhrlich zitiert wurden. Ich begniige mich deshalb mit dem Verweis auf vergleichbare Stucke aus dem Fund von Grofibissendorf und ziriere nur solche Stucke, fur die es in Grofibissendorf keine Parallelen gibt.

In der Bild- und Stempelanalyse und im Katalog werden folgende Abkiirzur gen yerwendet;

Av(v). Avcrs/c (konvexe Seite/n, Vorderseite/n)

Rv(v). Revers/c (konkavc Seite/n, Riickseite/n)

1.    links

r.    rechts

Bem. Bemerkung zu den Besonderheiten einer Mtinze

Die Untersuchung von Munzen eines bestimmten Typs erfolgt unter Anwendung der stempelverglcichcndcn Methode. Fur die daraus resultierende Untergliederung finden folgende Begriffe Verwendung:

Gruppe: Der Begriff Gruppe kennzeichnet eine sehr enge Zusammengehórigkeit von Stucken, die mit einer bestimmten Vorderseiten-/Ruckseiten-Stempelkombi-nation gepragt wurden. Liegcn d arii ber hinaus Munzen vor, die den Bildern einer solchen Stempel kom bi nat ion sehr ahnlich sind, so wurden diese Stucke zwar in eine Gruppe aufgcnommen, a ber mit dem Hinweis versehen, dafi sich Stempelgleichheit fur solche Stucke nicht mit letzter Sicherheit nachwcisen lafit (= Stempelahnlichkeit oder Bildahnlichkeit). In der letzten Gruppe eines Typs werden alle Einzclstuckc zusammengefafit (“ Gruppe der Einzelstiickc).

Untergruppc: Dieser Begriff zcigt an, dafi cin Vordcrseitenstempel (in der Bild- und Stempelanalyse und im Katalog gekennzeichnet durch eine rómische Ziffcr) mir unterschiedlichcn Kiickseitenstcmpeln (gekennzeichnet durch eine arabische Zif-fer) gckoppclt wurde.

Beispiel: Fiir die Sternstatere mit den Nr. 94-102 gelangte im mer derselbe Avers-stempel zum Einsatz, allerdings kombinicrtc man diesen mit mindestens vier ver-schicdcncn Kcversstcmpcln.

Reversstempcl 1: Nr. 94 f., Reversstcmpel 2: Nr. 96-98, Rever$stempel 3: Nr. 99 f., Reversstempel 4: Nr. 101 f.

Phase: Eine grofie Zahl von stempelgleichen Stiickcn innerhalb einer Gruppe bietet die Móghchkeit, die Abnutzung (= Verschlechtcrung) von Stempeln zu verdeudi-chen. Hinzu kommen Veranderungen des Stempelbildes durch einen Nachschnitt (Nachbessern des Motives) oder durch einen Umschnitt des Stempels (z. B. durch Drehung eines im Bildmotiv verbrauchten Stempels oder eine Neugnmir ohne die alten Bildmotivreste im Stempel vollstandig zu beseitigen). Ich habe versucht, innerhalb einer Gruppe oder Untergruppc die Munzen nach dem Grad der Stern-pelabnutzung anzuordnen. Bessere Bildmotiv stehen im allgemeinen ara Anfang der Gruppe, schlechtere am Ende. Gelegentlich lassen sich Liicken im Prageablauf feststellen, die entweder durch einen Wechsel des Reversstempels oder durch uns heute noch fehlendes Materiał verursacht sind.

Der Nachweis der Stempelgleichheit von Munzen gestaltet sich gelegentlich schwierig, den n sehr haufig gelangte nicht das gesamte Bildmoriv auf die Schrótlin-ge. Dies hat in erster Linie herstellungstechnische Grunde. So wird das Bildmotiv auf der Miinze nicht nur von der Form des Schrótlings und dem Zustand des Metalls wahrend des Pragevorgangs, sondem auch vom Abnutzungsgrad des Stempels und der Intensitat des Prageschlages beeinflufit. Auficrdem kónnen Risse auf den Fla-chen der Averse und an den Randem des Schródings verhindem, dafi das gesamte Motiv zur Auspragung gelangte. Ein Entscheid, ob die Miinze uber cin schlechtes Bildmotiv yerfiigt, weil der Stempel bereits verschlissen war oder der Pragedruck nicht hoch genug ausfiel, ist bisweilen unmóglich.

Bildbeschreibung und Bildzonenbereiche

Die Munzen mit einem Sternmotiv auf dem Revers (konkave Seite) werden in der numismatischen Forschung wegen ihrer glatten Averse (konvexe Seite) zum Typ der sog. »glatten Regenbogenschusselchen« gerechnet. Obwohl die eine Seite also uber kein Bildmotiv verfugt, wurden die Munzen dennoch mit zwei Stempeln gepragt. Trotzdem besitzen die sog. glatten Regenbogenschusselchen so gut wie nie vóllig glatte Aversflachen, genauso wenig, wie sie in den meisten Fallen wirklich ganz gepragelos sind, denn durch den Pragevorgang hinterliefi der Stempel auf dem Schróding fast immer feine Spuren, die sich meist nur in Form von Punktcn, Strichen oder Rissen zeigen. Diese spezifischen Merkmale geben oftmals den einzigen Hinweis, dafi Munzen mit denselben Stempeln gepragt wurden. Ein zusatzliches Merkmal glatter Averse sind die sog. »Stempelnasen«, die fur einen Grofitcil derRegenbogenschusselchen-Sternstatere (Typ V D), aber auch fur andere

b

Abb. S. Glatter Aversstcmpelfiir Rcgcn-bogenschussclchcn. a Aniicht von oben; b Querscbnitt. I Bildstempelzonc; 2ńu-ftere Prdgezone; J Stempclrand; 4 Eisen-nhinlel; 5 Stempclruise.


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