Startanlagen
Ais Personenkraftwagen (Pkw) gelten al-le Kraftwagen, die zum Transport von maximal 9 Personen bestimmt sind. Pkw-Startanlagen sind in der Regel mit Schub-Schraubtrieb-Startern bis zu ei-ner Nennleistung von ca. 2 kW ausge-rustet. Ais Nennspannung hat sich allge-mein 12 V durchgesetzt. Damit konnen Ottomotoren bis ca. 7 I und Dieselmoto-ren bis ca. 3 I Hubraum gestartet wer-den. Der Startleistungsbereich hangt stark vom Verbrennungsverfahren ab: Bei gleichem Motorhubraum benótigt ein Dieselmotor einen Starter mit hóherer Leistung ais ein Ottomotor.
Die Schaltung von Pkw-Startanlagen ist meist sehr einfach aufgebaut. Der Ver-brennungsmotorbefindetsich im Nahbe-reich des Fahrers, der dadurch den Startvorgang ohne Schwierigkeiten meist akustisch verfolgen kann. Nach er-folgtem Starten ist der Motorlauf hórbar, so daB ein nochmaliges, unbeabsichtig-tes Einschalten des Starters und Einspu-ren des Starterritzels in den bereits um-laufenden Motorzahnkranz nicht wahr-scheinlich ist. Deshalbsind normalerwei-se bei Personenkraftwagen keine be-sonderen Schutz- und Uberwachungs-gerate fur den Startvorgang erforderlich. Bei vielen Pkw-Modellen ist ein Zund-startschalter mit zusatzlicher Startwie-derholsperre eingebaut, um jegliche Moglichkeit einer versehentlichen Star-terbetatigung auszuschlieBen.
Die Startanlage entspricht der Grund-schaltung von Bild 11. Uber zumeist mehrstufige Zundstartschalter wird unter anderem die Startanlage angesteuert. Vor der Schaltstellung "Starten" wird aber schon die Zundanlage eingeschal-tet, da ohne ihr Mitwirken das Starten und der Selbstlauf des Ottomotors nicht móglich sind. Der Zundvorgang setzt sich nach dem Abschalten des Starters kontinuierlich fort und ermóglicht den Selbstlauf des Ottomotors.
Bei Anlagen mit kontaktgesteuerten Zundspulen und vorgeschaltetem Wi-derstand kann das Starten des Motors durch die sogenannte Startspannungs-anhebung begunstigt werden, indem der Zundspulen-Vorwiderstand uberbruckt wird. Dazu sind Starter erforderlich, die eine zusatzliche AnschluBklemme (15a) aufweisen.
Bevor der Startvorgang beginnen kann, muB die Vorgluhanlage eingeschaltet werden. Neuere Pkw-Vorgluhanlagen besitzen meist einen kombinierten Fahrt-Gluhstartschalter, der nach beendeter Gluhzeit gleich zum Starten weiterge-schaltet werden kann (Bild 12). Bei alte-ren Diesel-Startanlagen sind Fahrt- und Gluhstartschalter noch voneinander ge-trennt eingebaut.
Sobald die Oberflache der Gluhkerze so-weit erhitzt ist, daB sich der Dieselkraft-stoff daran entzunden kann, ist das Starten des Dieselmotors moglich. Im Ge-gensatz zur Zundanlage des Ottomotors wird die Vorgluhanlage des Dieselmotors bei beendetem Startvorgang ge-meinsam mit dem Starter abgeschaltet.
Nutzkraftwagen sind Kraftwagen, die zum Transport von mehr ais 9 Personen, Gutem und/oder zum Ziehen von An-hangern geeignet sind. Diese Fahrzeug-kategorie umfaBt im wesentlichen fol-gende Gruppen:
• Kraftomnibusse (zum Beispiel Klein-busse, Linienbusse, Gelenkbusse),
• Lastkraftwagen verschiedener Gro-Ben,
• Speziallastkraftwagen (zum Beispiel Tankkraftwagen, Feuerwehrfahrzeuge, Abschleppwagen, Mullfahrzeuge),
• Zugmaschinen (StraBen- oder Sattel-zugmaschinen und Schlepper). Entsprechend der Vielfalt dieser Nutzkraftwagen sind auch die Startanlagen
Bild 11: Schaltung einer Pkw-Startanlage fur Fahrzeuge mit Ottomotor.
Bild 12: Schaltung einer Pkw-Startanlage fur Fahrzeuge mit Dieselmotor.
Schaltstufen: .
1 Gluhstartlampe ein a
2 Anzeigelampe signalisiert Startbereitschaft
3 Starter ein
4 Start- und Vorgluh-anlage aus (Selbstlauf des Motors)
a) Startanlage:
1 Batterie
2 Starter
3 Gluhstartschalter
b) Vorgluhanlage:
4 Gluhzeitsteuergerat
5 Anzeigelampe (erlischt bei beendeter Vorgluhzeit)
6 Gluhstiftkerzen