13.04.2011 kontynuacja wykładu z 6.04.2011
Die Nazarencr wollen in der Nachfolge Jesu leben. Sie konnen folglich an keiner irdischen Speise Geschmack finden. Sie verachten den sundigen K5rper der von Begierden und Leidenschaften beherrscht ist und sie denken gar nicht daran ihm Freude zu bereiten.
Alles Schone, Heitere ist aus ihrer Sicht vom Teufel, sie furchten und nieiden es, ais Ycrlnckung zur Sunde. Sie iiben aiso Askese, sie versagen sich selbst den geringsten Genuss. Sic gehcn durch das Leben triibselig. weil sie es nur ais ein muhseliges Ubergangsstadium auf den Wege ins Jenseits erscheint.
Heine besclueibt sie ais sclunalbrustig, diinnlippig, blutleer und hohlwangig.
Er ironisiert hier, aber er weiB wie gefahrlich diese Menschenrasse, die Rasse der religiósen Fanatiker ist. Er weiB wie groB der Einfluss dieser Menschen nicht nur auf dem Gebiet der Morał, sondern auch in allen Lebensbereichen ist/war.
Dolf Sternberger liat dein Buch iiber Heine „Heinrich Heine und die Abschaffung der Sunde" betitelt.
Sternberger weist darauf hin, dass Heine die wichtigste Aufgabe der ganzen Epoche darin sah. dass die Menschen nicht mehr Pfaffen im moraiischcn Sinne vcrsklavt werden. dass sic nicht mehr Opfer einer verfalschten Religion sind.
Sie sollen sich von dieser Bevormundung befreien und endlich den Mut autbringen ohne unnótige Gewissensskrupel das irdische Dasein auszukosten.
Heine bekampft eine uralte christliche Tradition, die auf den Apostel PAULUS zuriick geht, der folgendes Verdikt ausgesprochen hat:
..Dam fleischtich gesinnt sein ist wie eine Feindschaft wider Gon. zunial das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag's auch m'c/?r“(Romerbrief)
Der Apostel PAULUS der die theoretischen Grundlagen des Christentums geschaffcn hat. erklart die Fleischeslust ziu schlimmsten, eigentlich unverzeihlichen Sunde.
Der einflussreichste Kirchenvater erhob aus diesem Gnmde, das christliche Zólibat, also das K.euscliheitsgeliibde zur hóchsten Lebensfonn.
Dolf Sternberger .. „Heinrich Heine und die Abschaffung der Sunde"