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ÿþTechniken, Tipps und Tricks Linoldruck auf Farbe In der Druckgrafik erfreut sich nach wie vor der Linolschnitt besonders an den Schulen großer Beliebt-heit. Die Technik ist durchschaubar und verhältnismäßig einfach, der Materialauf- wand hält sich in Grenzen. Die Ergebnisse faszinieren den Künstler meist außerordentlich und klären die Grundzüge des Druckens. Nach einiger Übung taucht häufig der Wunsch auf, auch farbige Bilder zu schaffen. Nun ist der Farblinolschnitt mit mehreren Druckplatten sehr aufwendig und für Schulen nur selten realisierbar. Der Linoldruck auf Farbe ist hier eine ande- re Möglichkeit, Druckgrafik farbig zu gestalten. Besonders für die Kunsterziehung in der Schule geeignet, kann diese Technik aber auch große künstlerische Aussagekraft besitzen. Ein Bericht von Peter Paul Kulot Gerstäcker Verlag Wecostr. 4 53783 Eitorf/Sieg info@gerstaecker.com www.gerstaecker.com KREATIV KURS Die Technik nennt man auch das  Überdrucken und beschreibt die Möglich- keit, ein Druckmotiv vor dem Druck zu kolorieren. Dies hat zum einen den Vorteil, dass der Druck auf der Farbe liegt, und zum anderen wirkt das gesam- te Motiv einheitlicher und geschlossener als eine nachträgliche Kolorierung. Die Technik kann mit allen erdenklichen Farben ausgeführt werden, was unendliche Möglichkeiten der Gestaltung ergibt, die bei einer nachträglichen Kolorierung auf meist eine transparente Farbe (Aquarell) beschränkt ist. Der Vorteil liegt in der intensiveren Farbgebung zum einen und der freien Wahl der Farbtype zum anderen. Es können auch verschieden farbige Papiere oder Collagen überdruckt werden. Der Fantasie sind bei dieser Technik keine Grenzen gesetzt. Bevor Sie mit der Arbeit beginnen, sollten Sie darauf achten, dass Ihre Linolschnittmesser scharf sind. Mit stumpfen Messern werden Sie sich schwer tun und kein befriedigendes Ergebnis erhalten. Zum Üben sollten Sie mit einem kleinen Format beginnen. Wenn Sie keine Druckpresse besitzen, können Sie mit einer Andruckwalze arbeiten. Damit Für die Technik der farbigen Fläche haben Sie den nötigen Druck, um die Linoldruckfarbe auf das Papier zu be- lassen sich die unterschiedlichsten kommen. Schwach saugende Papiere nehmen die Farbe besser auf als glatte, Farbtypen verwenden. Nicht nur stark geleimte Papiere. Wird die Technik im Kunstunterricht eingesetzt, lädt Acryl- und Aquarellfarben können sie zum Experimentieren mit verschiedenen Farben und Papieren ein. zum Einsatz kommen, sondern auch Gouache- oder wassermischbare Ölfarben. Gouachefarben haben den Vorteil, dass sie sich dem matten Schwarz der Linoldruckfarbe gut anpassen und harmonisch wirken (Abb. oben). So wie die Farbe Ein- fluss auf die Bildwirkung hat, so ver- ändert auch das verwendete Papier den Charakter des Bildes. Weißes Papier hat eine andere Wirkung als farbiges Papier (Abb. mitte). Beson- ders im Linoldruck können farbige Papiere die Bildwirkung nachhaltig beeinflussen. Interessant sind auch bedruckte Papiere, wie z. B. Zei- tungspapier, das zusätzlich bemalt wurde, oder farbiges Papier aus alten Katalogen (Abb. unten). 2 Die Vorzeichnung 1 Material Die Linolplatte wird in der gewün- schten Größe zugeschnitten und mit " Linolplatte, ca. 14 x 21 cm Brennspiritus oder Terpentinersatz " Linolschnittgarnitur von Fettresten und Staub gereinigt. " Terpentinersatz oder Spiritus " Linoldruckfarbe " Aquarell- oder Acrylfarben " Farbwalze " Andruckwalze oder Handreiber " Druckpapier, z. B. ARCOPRINT, oder Aquarellkarton, z. B. Aquarellkarton  GERSTÄCKER . Motiv übertragen 2+3 Die Platte wird mit Deckweiß aufge- hellt, damit die Zeichnung besser zu sehen ist. Mit Bleistift, Tusche oder schwarzem Filzstift wird das Motiv auf die Platte aufgezeichnet. Falls Sie das Motiv abpausen, können Sie es mit Transparent- oder Pauspapier übertragen. Achten Sie darauf, dass der Übertrag spiegelbildlich vorge- nommen wird. Die Platte bearbeiten 4 Die Platte wird geschnitten. Schwarze Teile bleiben stehen, weiße werden herausgeschnitten. Nach Fertigstellung erfolgt ein Probeabzug. Für die Kunsterziehung verwenden Sie am besten preiswer- te und leicht zu verarbeitende Farben auf Wasserbasis. 3 Peter Paul Kulot wurde 1932 in Oberschlesien geboren. Ausbil- dung als Kunsterzieher an Hauptschulen. 6 Semester Studium für Zeichnen und Malen. Seit 1972 Mitglied der  Schongauer Gruppe . Zahlrei- che Ausstellungen. Bevorzugte Techniken sind Öl, Aquarell, Kreide, Acryl, Holzschnitt und Radierung. Das Papier bemalen Drucken 5 6 Die gereinigte Druckplatte wird mit Der Druckstock wird mit schwarzer der Rückseite nach oben auf das zu Farbe eingewalzt und sorgfältig auf bedruckende Papier gelegt und an die Markierungen gelegt, etwas den vier Ecken leicht mit Bleistift angedrückt, vorsichtig umgedreht, markiert. Die markierte Fläche wird so dass das Papier oben liegt und mit Aquarell- oder Acrylfarbe bemalt. mit einem Löffel oder Andruckwalze Dies kann in freier oder an das Bild gedruckt werden kann. Nach dem gebundener Weise geschehen. Druck wird das Papier langsam von der Linolplatte abgezogen. Das Ergebnis 7 Durch das Kolorieren des Papiers ist ein Unikat entstanden. Auf dem far- bigen Untergrund steht ein satter, schwarzer Linoldruck. Die Technik ist nicht mit einem kolorierten Druck zu verwechseln, da hier die Kolorierung vor dem Druck stattfindet und nicht der fer- tige Druck nachträglich eingefärbt wird. © 2002 Peter Paul Kulot und art-studio Bettag. Nachdruck, auch auszugsweise, nur In unserem Katalog finden Sie eine Reihe von Büchern, die sich mit dem mit schriftlicher Genehmigung des Linoldruck beschäftigen. Für Anfänger empfehlenswert: Linolschnitt von Gerstäcker-Verlages GmbH und der Autoren. Nency Piel, Best. Nr. 99628 und Linoldruck für Einsteiger von Franz-Josef Sämtliche Motive stehen unter Urheber- Bettag, Best. Nr. 94109. Für eine intensive Beschäftigung mit dem Thema schutz und dürfen nicht gewerblich genutzt oder nachgearbeitet werden. empfehlen wir das Buch Hochdruck von H.J. Wolfsturm, Best. Nr. 98115. 4

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