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5 JOHANN FILSTOCH UiND SttDOSTEUROPA 51

Hegyes 7, Daniel Nekesch-Schuller 8, Lorenz Tóppelt9, Johann Troster I0, Georg Kraus d. A.11, David Herrmann I2. Die mittelalterliche sachsische Imagologie des Rumanentums erreicht dann ihren Hóhepunkt im Zeital-ter der Aufklarung. Aus der fast unendliehen Reihe siebenbiirgiseh-saehsischer Gelehrten, die sich im 18. Jahrhundert mit dem Rumanen-tum beschaftigt haben, hebt sich ein Name und eine Personlichkeit ab, bei der man ohne Ubertreibung eine wahre rumanische Leidenschaft entdeckt. Es ist Johann Pilstich.

Bevor wir diese Behauptung beweisen, ist es notwendig, seine wieh-tigsten Lebensdaten anzufiihren. Dabei leiten wir uns nach dem Schrift-steller-Lexikon oder biograpliisch-literarische Derik-Blatter der Siebenbiirger Deutschenl3, da der Verfasser dieses Handbuches der siebenbiirgisch-sachsischen Gelehrtheit, Joseph Trausch 14, noch das autobiographische Tagebuch Johann Filstiehs beniitzen konnte, aus dem er die wesentlieh-sten Angaben aus dem Leben des Kronstadter Rektors herausschrieb, so wie dieser sie selbst darinnen eingetragen hat15.

Johann Filstich wurde am 9. FTovember 1684 in Bra$ov (Kron-stadt) geboren, in einer Familie die zu dem fuhrenden Beamtenstand der Stadt zahlte und somit ein Patriziergeschlecht war; sein Yater, Stephan Filstich, war u.a. Stadtrichter-und Gubernialrat16. Nachdem Johann Filstich das Gymnasium in seiner Heimatstadt besuchte, setzte er seine Ausbildung in Alba-Iulia (WeiBenburg, Balgrad) fort (1702—1703), die er aber aus gesundheitlichen Griinden unterbrechen muBte. In Kronstadt stellte der damals beriihmte Arzt Lukas Seulen den jungen Patienten wieder auf die Beine, so dafi Johann Filstich seine Studien aufnehmen konnte; dieses mai lernte er in Aiud, sieht sich aber genótigt, auch diesen Unterricht fruhzeitig zu unterbrechen, da die Kurnzen Franz Rakóczis 17 die Stadt bedrohen. Sein Yater holt ihn umgehend nach Kronstadt zuriick, wo er endlich seine Mittelschulung beschlieBen kann (1704—1706).

7 Andreas Hegyes (1578 — 1617), Diarium (1603—1617), in ,,Quellcn zur Geschichte der Stadt Kronstadt'V, Kronstadt, 1909, S. 449 — 594 (vervollstandigt mit der Original-handschrift aus dem Kronstadter Staatsarchiv).

g Daniel Nckesch-Schuller (1606 — nach 1664), Chronik, ebenda, IV, Kronstadt, 1903, S. 219 - 291.

9    Laurentius Toppeltinus (1641 — 1670), Origincs et occasus Transsijluanomm, Lugduni,

1667.

10    Johann Troster (^est. 1670), Das Alt- und Neu-Teutsche Dacia, Nurnberg, 1666.

11    Georg Kraus der Altere (1607—1679), Siebenburgische Chronik (1608 — 1665), I — II, Wien, 1862, 1864 (wiederholt, Graz 1969), rumanische Obersetzung : Cromca Transiluaniei 1608—1665, hg. von G. Duzinchievici und E. Reus-Mirza, Bukarest, 1965.

12    David Herrmann (gest. 1685), Annales rerum poliiicarum et ecclesiashcarum Trans-syluamcaiurn; Rmnae Transgluaniae, Handschriften in fast allen siebenburgischen Archiven !

Band I, Kronstadt, 1868, S. 308 - 316.

14    Joseph Trausch (1795— 1871), Archivar und Vereinsvorsteher, Herausgeber des bekann-ten Chronicon Fuchsio-Lupino-Oltardinum, I — II, Coronae, 1847, 1848, Verfasser der ersten drei Bandę des Schriftsteller-Lexikons, Besitzer einer der umfassendsten und wertvollsten Handschriftensammlungen, die heute im Archiv der Schwarzen Kirche aufbewahrt wird.

15    Mcine Bemiihen, die Handschrift dieses Tagebuches in siebenburgischen Archiven aufzutreiben, blieben leider erfolglos.

lc Stephan Filstich (1657-1737), Stadtrichter in den Jahren 1714-1717, 1722-1723, 1728-1732 und 1734-1736.

17 Der antihabsburgische Aufstand (Kuruzenbewegung) unter Franz R&kóczi II. dauerte zwischen 1703—1711 und erfaOte Siebenburgen und Ungarn. Der siebenburgische Landtag rief am 7. Juli 1704 Rdkóczi sogar zum Landesfurst aus.



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