100 W Endstufe mit einem IC

background image

70

Elektor

7-8/98

Das Datenblatt von National
Semiconductor beschreibt den
LM3886 als einen leistungs-
fähigen 150-W-Audio-Lei-
stungsverstärker mit Stumm-
schaltfunktion und einigen
Besonderheiten, die unter der
Bezeichnung Self Peak Instanta-
neous Temperature (°Ke) (SPIKe)
zusammengefaßt sind und eine
inhärente, dynamisch geschützte
Safe Operating Area (SOA)
garantieren. Der LM3886T wird
in einem nichtisolierten elfpoli-
gen TO220-ähnlichen Gehäuse
geliefert. Bisherige Elektor-
Einsätze konnte der LM3886
schon im Applikator “150-W-
Audio-Leistungsverstärker”
(5/95)
und im 50-W-IC-Verstärker (7-
8/95) feiern.
Wir machen es uns hier nicht
unnötig kompliziert und ver-
wenden ein schon existierendes
Platinenlayout als Basis. Zu
Meßzwecken wurde der Verstär-
ker mit einer stabilisierten
Spannung von ±35 V eines
Regelnetzgerätes versorgt. Bei
einem effektiven Eingangssignal
von 1 V konnte eine Ausgangs-
leistung von 63 W an 8

Ω ohne

nennenswerte Verzerrungen
erzielt werden. An einer Last
von 4

Ω leistete der LM3886

satte 108 W, auch wenn diese
Angabe eher unter die Rubrik
Spitzenleistung fällt. Bedenken
Sie aber, daß eine Endstufe nor-

100-W-Endstufe mit einem IC

059

Technische Daten

Eingangsempfindlichkeit 63 W an 8

1 V

eff

Ausgangsleistung

8

, THD < 1 %

63 W

4

, THD < 1 %

108 W

Dämpfungsfaktor

8

, 1 kHz

>450

8

, 20 kHz

>170

Anstiegsgeschwindigkeit rise time = 5

µs

>10 V/

µs

Leistungsbandbreite

8 Hz...90 kHz

Signal/Rauschverhältnis

1 W an 8

94 dBA

Ruhestrom

60 mA

Stückliste

Widerstände:
R1,R3 = 1 k
R2,R4,R5,R8,R9 = 22 k
R6 = nicht eingesetzt, siehe

Text

R7 = 10

Ω 5 W

Kondensatoren:
C1 = 2

µ2 MKT (Siemens),

RM5 oder RM7,5

C2 = 220 p 160 V, liegend,

Styroflex (Siemens)

C3 = 22

µ/40 V, stehend

C4 = 47p, 160 V, liegend, Sty-

roflex (Siemens)

C5 = 100

µ/40 V, stehend

C6 = nicht eingesetzt, siehe

Text

C7,C8 = 100 n

C9,C10 = 2200

µ/40 V, ste-

hend, max. Durchmesser 16
mm

Spule:
L1 = 0,7

µH, 13 Windungen

CuL 1,2 mm , 10 mm Innen-
durchmesser um R7
gewickelt

Halbleiter:
IC1 = LM3886T (National

Semiconductor)

Außerdem:
Kühlkörper für IC1 mit R

th

<

1K/W

Platine EPS 984062-1
(siehe Service-Seiten in der

Heftmitte)

R3

1k

R6

R2

22k

R7

10

R5

22k

R4

22k

C2

220p

C6

C7

100n

C8

100n

R1

1k

C1

2

µ

2

R8

22k

R9

22k

C3

22

µ

40V

C5

100

µ

40V

C9

2200

µ

40V

C10

2200

µ

40V

C4

47p

LM3886

IC1

MUTE

10

7

4

8

1

5

3

9

L1

8

LS1

35V

35V

984062 - 11

LS+

LS

MUTE

*

*

*

zie tekst

*

see text

*

voir texte

*

siehe Text

*

0

µ

H7

954083-1

(C) ELEKTOR

C1

C2

C3

C4

C5

C6

C7

C8

C9

C10

IC1

LS1

R1

R2

R3

R4

R5

R6

R7

R8

R9

954083-1

+

-

0

T

+

-

MUTE

954083-1

(C) ELEKTOR

background image

71

Elektor

7-8/98

malerweise nicht von einem sta-
bilisierten Regelnetzteil versorgt
wird.
Besondere Aufmerksamkeit
sollte man einer angemessenen
Kühlung des ICs widmen. Die
Angabe in der Stückliste (<1
K/W) ist für Lasten von 6

oder mehr ausreichend. Bei 4

bringt auch eine Vergrößerung
des Kühlkörpers nicht viel, da
das IC einen sogenannten hot
spot
auf der Kühlkörperober-

fläche produziert, also seine
Wärme nicht gleichmäßig über
den Kühlkörper abgeben kann.
Deshalb sollte man bei 4-

Ω-

Lasten mit der Versorgungs-
spannung nicht bis an das Limit
gehen, sondern sie auf ±30 V
begrenzen. Bei den Berechnun-
gen des Kühlkörpers ist der
Wärmewiderstand des Isolier-
materials einzubeziehen, der bei
Glimmer oder Keramik durch-
aus mit 0,2...0,4 K/W zu Buche

schlagen kann. Der Metallstrei-
fen auf der Rückseite des
LM3886 führt übrigens die
negative Versorgungsspannung.
Das Boucherot-Netzwerk C6/R6
ist normalerweise nicht in der
Appliaktion notwendig und
sollte nur dann angebracht wer-
den, wenn sich die Endstufe als
instabil erweisen sollte (was nur
bei “ungewöhnlichen” Anwen-
dungen der Fall sein könnte).
Der Aufbau der Schaltung auf

der Platine sollte eine Angele-
genheit von wenigen Minuten
sein. Die Hauptarbeit dürfte in
der Anfertigung, der Isolation
und der Montage des Kühlkör-
pers liegen. Die eingesetzten
Elkos sollten für eine Nenn-
spannung von 40 V geeignet
sein, so daß Sie mit der Versor-
gungsspannung immer auf der
richtigen Seite liegen.

(984062)rg

Während man Dioden und Tran-
sistoren mit einem Multimeter
recht unkompliziert überprüfen
kann, ist das bei Thyristoren
und Triacs nicht so ganz ein-
fach. Die hier vorgestellte kleine
Schaltung ist daher durchaus
nützlich und erlaubt bei Triacs
den Test aller vier Quadranten
und bei Thyristoren den Bereich
mit positiver Betriebs- und Trig-
gerspannung. Das zuerst
Genannte erfolgt mit S3,
während mit S1 die Polarität des
Triggerstroms gewählt werden
kann. R1 und R2 sind auf einen
Strom von ungefähr 28 mA
dimensioniert, was für fast alle
Thyristoren und Triacs aus-
reicht. Der Haltestrom wird
hauptsächlich durch R3
bestimmt und beträgt etwa 125
mA. Auch das reicht für die
meisten Triacs und Thyristoren
aus, um nach dem Zünden lei-
tend zu bleiben.
Mit Low-current-LEDs für D1
(rot) und D2 (grün) wird deut-

lich angezeigt, in welchem Qua-
dranten der Triac oder Thyristor
leitet. Der Testvorgang wird mit
S2 gestartet, während mit Kurz-
schlußschalter S4 nach der

Beendigung des Tests das
Zurücksetzen erfolgt. An die
drei Anschlüsse von K1 kann
man am besten kurze Kabel-
stücke mit Krokodilklemmen

anschließen, um alle Triac- und
Thyristorvarianten schnell und
einfach zu kontaktieren.
Voraussetzung ist allerdings
Klarheit über die Anschlußbe-
legung des zu testenden
Objekts, damit man die richti-
gen Verbindungen vornehmen
kann: Bei Triacs wird MT1/A1
mit Masse verbunden, das Gate
mit S2 und MT2/A2 mit R3. Bei
Thyristoren verbindet man die
Anode mit R3, die Kathode mit
Masse und das Gate mit S2.
Durch Ändern der Werte von
R1...R3 kann man die Schal-
tung auch an Thyristor- und
Triac-Typen mit abweichenden
Halte- und Triggerströmen
anpassen. Auch durch ein ein-
stellbares Netzteil lassen sich
die Ströme im Prinzip variieren,
wobei man aber auf die maximal
zulässige Verlustleistung der
Widerstände achten sollte.

984068

Einfacher
Thyristor-Triac-Tester

060

K1

D.U.T.

R3

33

5W

R4

680

R1

150

R2

150

C1

100n

C2

100n

S1

S3

S2

SET

S4

RESET

D1

D2

5V

5V

984068 - 11

Von G. Baars

Der hier vorgestellte Antennen-
Tuner ist eine Anpaßschaltung,
mit der lange Drahtantennen mit
einer Länge von 1/2-Lambda
(halbe Wellenlänge) oder länger

an den 50-

Ω-Eingang eines 27-

MHz-CB-Funk-Transceivers
angepaßt werden können. Der-
art lange Drahtantenne sind ein-
fach zu installieren, relativ
unauffällig anzubringen und

besonders für vorübergehende
Aufbauten geeignet, zum Bei-
spiel auf einem Campingplatz,
indem man einfach ein Stück
Draht vom Caravanfenster zum
nächsten Baum spannt. Es soll

auch schon gelungen sein, einen
Stacheldraht als 27-MHz-
Antenne zu verwenden...
Die Spule der Schaltung besteht
aus versilbertem Kupferdraht
mit 1 mm Durchmesser. Mit die-

Antennen-Tuner
für 27-MHz-Funk

061


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