Die artikulatorische Fertigkeit

Den Satzakzent bilden einzelne Silben des Ausspruchs, die ohne- Satzakzent hin schon den Wortakzent tragen. Dabei erhält nicht jede Woi t- akzentsilbe zugleich den Ausspruchsakzent, sondern nur die­jenigen, die für die Aussage von Bedeutung sind, wobei zwischen sachlich-neutraler Rede und kontrastiver unterschieden werden muß.

Kernakzent, Hauptkern- akzente

3.2.1. Die Akzentuierung in sachlich-neutraler Rede

In schneller Rede kann die Lautfolge [e'arbaetata] in dieser Form als erarbeitete - also als attributives Partizip II und damit als Teil eines Ausspruchs - oder als er arbeitete - 3. Ps. Sg. + Verb - interpretiert werden. Die Akzentbedingungen sind in beiden Fällen gleich, sonst wäre eine derartig unterschiedliche Wertung nicht möglich. Die eindeutige Zuordnung hängt vom Kontext ab.

Ausspruchs­akzent

3.2.. Die Akzentuierung im Ausspruch

In sachlich-neutraler Rede liegt der Akzent in beiden Fällen auf ar fest, weil in Aussprüchen nur diejenigen Silben hervorgehoben werden dürfen, die auch den Wortakzent tragen. Würde der Ausspruch er arbeitete als ['erelarbaetsta] realisiert werden, würde er nicht mehr sach- lich-neutral wirken, sondern kontrastiv. Das akzentuierte Pronomen er verändert die Bedeutung der Segmentfolge dahingehend, daß es nun nicht mehr um arbeiten geht, sondern darum, daß eine bestimmte Per­son, nämlich er, gearbeitet hat. Weiterhin ist zu erkennen, daß sich die akzentlose Konstituente er- vom Pronomen er auch in qualitativer und quantitativer Hinsicht unterscheidet. Das e im Pronomen ist gespannt­lang, in der Konstituente dagegen erscheint es weitgehend vermindert. Dies steht formal im Gegensatz zu der Behauptung, daß akzentuierbare Vokale keinesfalls die sie charakterisierenden Merkmale verlieren dür­fen. Da er ein Pronomen, er- aber eine Konstituente ist, liegen in diesem Fall jedoch nur scheinbar identische Segmentfolgen vor. Offensichtlich zutreffend wäre der Merkmalsverlust hingegen in der sachlich-neutralen Aussprache von er arbeitete als [e'arbaetata]. In diesem Sinne gilt es aber nur für den Kontrast, denn er arbeitete ist eine Sonderform, auf die im einzelnen noch einzugehen ist. Aus dem Gesagten geht hervor, daß die Akzentuierung eines Personalpronomens immer mit einer kon­trastierenden Bedeutungsänderung des Ausspruchs verbunden ist. Das gilt auch für den Fall, daß er als Antwort auf eine Frage einzige Silbe eines Ausspruchs sein kann. Er als Antwort auf die Frage Wer kommt denn heute noch? hebt eine bestimmte Person aus einer Gruppe (von wenigstens 2 Personen) hervor und wirkt damit selektiv, d. h., auch hier ist die kontrastierende Wirkung zu beobachten. In Verbindung mit Ver­ben (z. B. er arbeitet, er kommt, er hat gearbeitet, er wird kommen usw.) ist das Pronoi( akzentlos, obwohl es das Subjekt des Satzes dar- 125

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