Piusbruderschaft Offizielle Stellungnahme zu den Kindesmissbrauchsfaellen

background image

Pressemitteilung

Montag, den 22. März 2010 um 17:27 Uhr

Stuttgart, den 20. März 2010

Liebe Gläubige,

die traurigen Kindsmißbrauchsfälle, die täglich in den Massenmedien breitgewalzt werden,

haben die Kirche zutiefst erschüttert und ihr großen Schaden zugefügt. Die jetzige

Hetzkampagne gegen Papst und Kirche grenzt zum Teil an Selbstzerflei-schung. Sollten sich

nicht alle Beteiligten, Schuldige, Opfer, Kirchenführer, Vertreter der weltlichen Autorität und die

Massenmedien in dieser schwierigen, ja schmerzlichen Lage zu folgendem Entschluß

durchringen?

Gehen wir alle ohne Ausnahme in uns und tun wir Buße! Gott straft uns unserer Sünden wegen.

Kehren wir als verlorene Söhne mit dem Bekenntnis: Pater, peccavi – Vater, ich habe gesündigt

zu Ihm zurück. Eine solche Umkehr umfaßt drei Momente:

1. Reue über eigene Schuld und Sühne für die Schuld anderer. Beherzigen wir in besonderer

Weise das Wort aus dem Munde des fleischgewordenen Gottes: Wer ohne Sünde ist, der werfe

den ersten Stein auf sie (Joh 8, 7).

2. Die Umkehr schließt den ernsten Vorsatz zur Lebensbesserung und zum Streben nach

Tugend ein. Die Verbreitung von Pornographie muss ein Ende haben, die Schwulenlobbys in

Schranken gewiesen werden. Die permissive Moral hat sich als katastrophaler Irrweg erwiesen.

3. Flehen wir Gott in diesen Tagen der Passionszeit um sein Erbarmen für die Kirche und

Deutschland an. Nachfolge Christi, Gebet, sakramentale Beichte und kirchliches Leben sind die

einzigen Mittel zur Erlangung der göttlichen Gnade. Andere Wege sind Illusion.

Die Episode mit der Predigt des Propheten Jonas in der sündigen Stadt Ninive, das Gleichnis

vom verlorenen Sohn im 15. Kapitel des heiligen Lukas sind zu unserer Belehrung in der

Heiligen Schrift gerade für die heutige Lage aufgezeichnet:

Gott sandte den Propheten Jonas nach Ninive, der Hauptstadt des assyrischen Reiches. Der

Herr sprach zu ihm: „Predige dort, denn die Bosheit dieser Stadt ist zu mir heraufgestiegen“.

Jonas entfloh zunächst dem göttlichen Auftrag, nahm diesen dann aber doch wahr. Er

durchwanderte eine Tagesreise weit die sündige Stadt und rief: „Noch 40 Tage, und Ninive geht

unter“. Die Einwohner von Ninive schenkten Gott Glauben, riefen ein Fasten aus und legten,

Groß und Klein, Bußkleider an. Die Kunde davon drang auch zum König von Ninive. Da erhob

er sich von seinem Thron, legte seinen Mantel ab, hüllte sich in ein Bußkleid und setzte sich in

Asche. Dann ließ er in Ninive ausrufen: „Befehl des Königs und seiner Großen: Menschen und

Tiere, Rinder und Schafe dürfen nichts genießen! Sie dürfen nicht auf die Weide gehen, noch

zur Tränke, sondern sollen – Mensch und Vieh – mit Trauerkleidern bedeckt sein! Man rufe laut

zu Gott, und jeder lasse von seinem schlechten Wandel und dem freventlichen Tun seiner

Hände! Vielleicht läßt es sich Gott wieder gereuen und steht ab von seinem grimmigen Zorn, so

1 / 2

background image

Pressemitteilung

Montag, den 22. März 2010 um 17:27 Uhr

daß wir doch nicht zugrundegehen.“

Als Gott ihr Tun sah, daß sie nämlich von ihrem bösen Wandel ließen, da ließ sich Gott das

Unheil gereuen, das er ihnen angedroht hatte, und führte es nicht aus (vgl. Jonas, Kap. 1-3).

Noch eindringlicher stellt uns das Neue Testament den Weg zur Versöhnung mit Gott vor

Augen: Ein Mann hatte zwei Söhne. Der jüngere sagte zum Vater: Vater, gib mir den Anteil vom

Vermögen, der mir zukommt! Der Vater teilte das Vermögen unter die beiden Söhne. Wenige

Tage nachher packte der jüngere alles zusammen und zog fort in ein fernes Land. Dort

verschwendete er sein Vermögen durch ein ausschweifendes Leben. Als er alles durchgebracht

hatte, entstand in jenem Land eine große Hungersnot, und er geriet in große Not. Da ging er hin

und verdingte sich an einen Bürger jenes Landes. Dieser schickte ihn auf sein Landgut und ließ

ihn dort die Schweine hüten. Gern hätte er seinen Hunger mit den Schoten gestillt, mit denen

man die Schweine fütterte; allein niemand gab sie ihm.

Da ging er in sich und sprach: Wie viele Tagelöhner im Hause meines Vaters haben Brot im

Überfluss; ich aber sterbe hier vor Hunger. Ich wi1l mich aufmachen, zu meinem Vater

zurückkehren und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und gegen dich.

Ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen; halte mich nur wie einen deiner Tagelöhner! Und

er machte sich auf und kehrte zu seinem Vater zurück.

Der Vater sah ihn schon von weitem und wurde von Mitleid gerührt. Er eilte ihm entgegen, fiel

ihm um den Hals und küßte ihn. Der Sohn sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den

Himmel und gegen dich; ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen. Doch der Vater sagte zu

seinen Knechten: Bringt schnell das beste Kleid und zieht es ihm an. Gebt ihm einen Ring an

seine Hand und Schuhe an seine Füße; holt das Mastkalb und schlachtet es! Dann wollen wir

essen und fröhlich sein. Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er

war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie fingen an, ein Freudenmahl zu halten.

Im Himmel ist nämlich größere Freude über einen einzigen Sünder, der sich bekehrt, als über

99 Gerechte, die der Bekehrung nicht bedürfen oder die meinen, ihrer nicht zu bedürfen (vgl. Lk

15)

Pater Franz Schmidberger, Distriktoberer

 

2 / 2


Wyszukiwarka

Podobne podstrony:
Antonyme zu den Adjektiven
Spiel zu den Partizipien als Adjektive
Anmerkungen zu den Geheimgesellschaften
Finnisch Lehrbuch Schluessel zu den Uebungen
Die Bemuhungen Polens den EUStandart zu erreichen Polska wysiłki zmierzające do osiągnięcia EUStand
ZU ZP 06 07 WIL
loveparade 2010 anlage zu einsatzbefehl
ZU ZP 04 07 BK
den katastrofy 888 ostanovlennyj genocid v juzhnoj osetii
Nihongo gramatyka, 41, Formy czasownika z -ZU
Historia filozofii nowożytnej, 21. Fichte - uber den begriff der wissenschaftslehre oder der sogenan
ZU ZP 03 07 BK
NA CO? ZU zasady pisowni rz
13. DAMIT [UM ... ZU], Gramatyka
Bertolt Brecht Viele Arten zu töten
otmetit den belym kameshkom
Die Kunst zu diskutieren und zu argumentieren

więcej podobnych podstron