26. Induktive und deduktive Methode bei der Grammatikvermittlung – Vorteile und Nachteile,
bevorzugte Zielgrupe bei ihrer Anwendung.
Eine grammatische Erscheinung kann sowohl vom Lehrer erklärt als auch von den Lerner selbstständig
erschlossen werden. Man Unterscheidet zwischen dem:
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induktiven Verfahren
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analytischededuktiven Verfahren
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deduktiven Verfahren
Das Induktive und das analytischdeduktive Verfahren gehen vom sprachlichen Beispiel aus. Aus
konkreten Einzelbeispielen wird die Regel durch Abstraktion erschlossen. Der Lerner findet die Regel
unter Anleitung des Lehrers selbstständig heraus. Die so gefundenen
Gesetzmäßigkeiten( Richtigkeiten) werden in Merksätzen oder Paradigmen, Tabellen, graphischen
Darstellungen festgehalten. Daran schließt sich die Automatisierung des neuen Sprachmaterials an. Bei
den Übungen wird der Schwierigkeitsgrad kontinuierlich gesteigert, so dass schließlich die neue
grammatische Struktur so gefestigt ist, dass der Lerner nicht mehr an die Form denken muss, sondern
sich auf den Inhalt seiner Äußerung konzentrieren kann.
Der induktive Weg unterscheidet sich vom analytischdeduktiven dadurch, dass zwischen
Veranschaulichung und Bewusstmachung der neuen sprachlichen Erscheinung eine Phase der
Erstfestigung der neuen sprachlichen Erscheinung ohne Kenntnis der Regel tritt. Diese Phase soll
bereits von der Bewusstmachung eine Gewöhnung an die sprachliche Form bewirken, um ihr Verstehen
zu erleichtern.
Induktiv Vorteile
Das induktive Vorgehen hat den Vorteil, dass die Schüler den Verallgemeinerungsprozess selbst
vollziehen, wodurch er sich bei ihnen fester einprägen kann. Die Schüler werden vom Lehrer nach und
nach zur Erkenntnis geführt, der Denkprozess vollzieht sich in kleinen und überschaubaren Schritten.
Induktiv Nachteile
Die Grenzen des induktiven Vorgehens liegen darin, dass manche Schüler geistig unterfordert sind und
Überhaupt besteht die Gefahr des Stehenbleibens bei der nur empirischen Verallgemeinerung, da diese
Arbeitsweise die Schüler nicht tief genug in die theoretischen Zusammenhänge eindringen lässt. Hinzu
kommt, dass das induktive Vorgehen meist zeitaufwendiger ist als das deduktive.
Beim deduktiven Verfahren, geht man von einer Regel aus, die anschließend durch ein Satzmuster
veranschaulicht wird. Dann folgt die Einübung.
Deduktiv Vorteile
Demgegenüber hat das deduktive Vorgehen den Vorteil, dass der Systemzusammenhang der
Erkenntnisse besser gewahrt werden kann. Die Begriffe und Erkenntnisse werden unverzüglich und in
der richtigen Weise an die Schüler herangebracht, es entstehen weniger sachliche und terminologische
Unsicherheiten als beim induktiven Vorgehen. Die Möglichkeit der theoretischen Verallgemeinerung ist
in stärkerem Maße gegeben, die Schüler werden zum deduktiven Schlussfolgern befähigt.
Deduktiv Nachteile
Das deduktive Vorgehen erfordert aber bestimmte Voraussetzungen. So stellt es beispielsweise höhere
Anforderungen an die fachlichen Kenntnisse der Schüler, und auch ihre geistigen Fähigkeiten müssen
in höherem Maße entwickelt sein.