1
Servolenkung
Selbststudienprogramm
Konstruktion und Funktion
Service
14
Dieses Dokument wurde erstellt mit FrameMaker 4.0.4.
SSP14 deuts.10.04. Seite 1 Donnerstag, 15. Januar 1998 11:49 Uhr
2
Mit zunehmender Verkehrsdichte stellt die „Lenkarbeit“ für den Fahrer eine stetig stei-
gende physische Belastung dar.
Die Unterstützung beim Lenken – weniger Kraftaufwand – ist heute nicht nur eine
Komfortverbesserung, sondern auch ein Faktor der Sicherheit.
Die
Servolenkung
nimmt dem Fahrer einen großen Teil der Lenkarbeit ab. Sie wird
deshalb
Hilfskraftlenkanlage
genannt – die Lenkkraft wird von der Muskelkraft des
Fahrers und von einer Energiequelle gemeinsam aufgebracht. Zur Übertragung der
Energie bedient man sich der Hydraulik.
Die zusätzliche Energiequelle ist die Flügelpumpe (eine Öldruckpumpe).
Der Öldruck bringt die unterstützende Wirkung.
Die Wirkung der Servolenkung setzt nur bei laufendem Motor ein.
Über ein Steuerventil erfolgt entsprechend der Drehbewegung des Lenk-
rades die Steuerung des Öldruckes zum erforderlichen Wirkungspunkt.
Die Servolenkung
– eine die menschliche Kraft unterstützende Hilfseinrichtung
Hinweis:
Die Lenkung des Fahrzeuges bleibt auch bei Defekt der Hilfskrafteinrichtung voll
funktionsfähig.
Auftretende Geräusche bei vollem Einschlag der Lenkung bis zum Anschlag
(z. B. beim Einparken) sind kein Funktionsmangel.
Vorratsbehälter
Servolenkgetriebe,
mit Steuereinheit
und Arbeitszylinder
Flügelpumpe
SP14-1
SSP14 deuts.10.04. Seite 2 Donnerstag, 15. Januar 1998 11:49 Uhr
3
Inhalt
Seite
Aufbau und Funktion
4
Lenkung Neutralstellung
6
Lenkung Rechtseinschlag
8
Lenkung Linkseinschlag
10
Hinweis zur Inspektion und Wartung,
Einstell- und Reparaturanweisungen finden
Sie im Reparaturleitfaden.
Service
Service
Service
Service
Reparaturleitfaden
Felicia
XXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXX
Reparaturleitfaden
Felicia
XXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXX
Reparaturleitfaden
Felicia
11.94
XXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXX
Reparaturleitfaden
Felicia
11.94
XXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXX
Service
Service
Reparaturleitfaden
Felicia
XXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXXXXXXXXX
XXXXXXXX
11.94
11.96
11.94
SSP14 deuts.10.04. Seite 3 Donnerstag, 15. Januar 1998 11:49 Uhr
4
Aufbau und Funktion
Die Servolenkung arbeitet nach dem Funktionsprinzip:
Zahnstangen-Hydrolenkung mit Drehschiebersteuerung
SP14-2
SP14-3
Zur Servolenkung des FELICIA gehört:
– die Flügelpumpe (Öldruckpumpe)
mit Druck- und Strombegrenzungsventil
– das Servolenkgetriebe
mit mechanischer Zahnstangenlenkung,
der Steuereinheit
und dem Arbeitszylinder der Hydraulik
– der Vorratsbehälter für das Hydrauliköl
– Verbindungsleitungen (Druckleitung, Saugleitung,
Rücklaufleitung)
Spurstange und Spurstangenköpfe sind analog den
Fahrzeugen mit mechanischem Lenkgetriebe.
Antrieb der Flügelpumpe
Der erforderliche Druck wird mit der Flügelpumpe erzeugt, die als 2-Kammerpumpe arbeitet.
Sie wird vom Motor über den Keilrippenriemen angetrieben.
Die Flügelpumpe fördert das Hydrauliköl über das Druck- und Strombegrenzungsventil zur Steuer-
einheit, dann zum Arbeitszylinder des Servolenkgetriebes und zurück zum Vorratsbehälter.
Die Flügelpumpe hat einen inneren Nebendurchgang (Bypass), über den der Druck zum Druckbe-
grenzungsventil (ein Sicherheitsventil) geleitet wird. Dieses öffnet bei zu hohem Druck, der Druck
wird auf kurzem Weg zur Saugleitung geführt.
Druckseite
Flügelpumpe – Deckel abgenommen
Rotor mit Flügelzellen
Saugseite
Stator
Druck- und Strombe-
grenzungsventil
SSP14 deuts.10.04. Seite 4 Donnerstag, 15. Januar 1998 11:49 Uhr
5
Die Pumpe ist so ausgelegt,
daß sie bereits bei Motorleer-
lauf einen Ölstrom erzeugt,
der die hydraulische Lenkun-
terstützung bringt.
Bei höheren Motordrehzah-
len regelt das Strombegren-
zungsventil einen zu hohen
Anstieg des Ölstroms.
Er wird auf kurzem Weg
wieder zur Saugseite geführt.
SP14-4
Strombe-
grenzungs-
ventil
Anschluß Druckleitung
Druckbegrenzungs-
ventil
Hinweis:
– Das Lenkgetriebe wird im Störungsfall komplett ausgetauscht.
– Bei Montagearbeiten ist das System Servolenkung möglichst geschlossen
zu halten (Bauteile nicht von der Hydraulikleitung trennen), um
Verschmutzungen des Hydrauliköles zu vermeiden.
– Um Verwechslungen zu vermeiden – z. B. mit Kühlmittelausgleichbehälter–
läßt sich der Verschluß des Vorratsbehälters nicht mit der Hand öffnen.
Druck- und Strombegrenzungsventil
Bypass
Eingang
Druckseite
Ausgang
Saugseite
SP14-5
Lenkgetriebe
mit Steuereinheit
Arbeitszylinder
SSP14 deuts.10.04. Seite 5 Donnerstag, 15. Januar 1998 11:49 Uhr
6
Lenkung Neutralstellung
Ausgangsstellung:
Fahrzeug bei Geradeausfahrt
Motor läuft, Flügelpumpe fördert.
Funktionsweise:
Das Lenkgetriebe sitzt hinter der Vorderachse.
Von der Flügelpumpe gelangt das Hydrauliköl
zur Steuereinheit im Lenkgetriebe
(Steuereinheit, bestehend aus Drehschieber und
Steuerhülse).
In der Steuereinheit befindet sich ein Drehstab,
der auf der einen Seite mit dem Drehschieber und
auf der anderen Seite mit dem Antriebsritzel
und der Steuerhülse verbunden ist.
Bei Geradeausfahrt hält der Drehstab
den Drehschieber und die Steuerhülse in
Neutralstellung.
Das Öl fließt nahezu drucklos in die mittlere
ringförmige Nut der Steuerhülse ein und gelangt
über Bohrungen in die Steuernuten des Drehschie-
bers.
Die Steuernuten von Drehschieber und Steuerhülse
stehen in Neutralstellung so zueinander, daß das Öl
in beide Seiten des Arbeitszylinders gelangen und
bei Erfordernis über die Rücklaufnuten der Steuer-
hülse zum Vorratsbehälter abfließen kann.
Arbeitszylinder
Kolben
Rücklaufdruck
SP14-6
SSP14 deuts.10.04. Seite 6 Donnerstag, 15. Januar 1998 11:49 Uhr
7
c
d
b
a
d
b
a
c
Drehschieber
von der Pumpe
Rücklauf
Drehstab
Steuerhülse
zum Arbeitszylinder rechtsseitig
Drehschieber
Druckleitung
Flügelpumpe
Vorratsbehälter
Rücklaufleitung
Antriebsritzel
Drehstab
Zahnstange
Steuerhülse
SP14-8
zum Arbeitszylinder linksseitig
Steuereinheit – schematisch
SP14-7
Fahrtrichtung
SSP14 deuts.10.04. Seite 7 Donnerstag, 15. Januar 1998 11:49 Uhr
8
Lenkung Rechtseinschlag
Ausgangsstellung:
Lenkung wird vom Fahrer
nach rechts eingeschlagen
Funktionsweise:
Das Lenkgetriebe sitzt hinter der Vorderachse.
Wird das Lenkrad nach rechts
gedreht, muß Öl unter Druck
in die rechte Seite des Arbeitszylinders
geführt werden. Der Kolben drückt
die Zahnstange nach links, was die
Lenkunterstützung nach rechts bewirkt.
Kolben
Vorlaufdruck
Förderdruck
Ottomotoren:
72
±
4 bar (7,2
±
0,4 MPa)
Dieselmotoren: 90
±
5 bar (9
±
0,5 MPa)
Durch die Kraft am Lenkrad wird der Drehstab in seinem elastischen Bereich verdreht, da er oben
mit dem Drehschieber und unten mit der Steuerhülse und dem Antriebsritzel verbunden ist.
Durch den in sich verformten Drehstab wird der Drehschieber gegen die Steuerhülse verdreht.
Die Steuernuten des Drehschiebers geben den Druckölzulauf zur rechten Seite des Arbeitszylin-
ders frei.
Das Drucköl strömt in den Arbeitszylinder und unterstützt die Lenkbewegung.
Gleichzeitig schließt der Drehschieber den Zulauf zur linken Seite und öffnet den Rücklauf aus der
linken Seite des Arbeitszylinders. Der Druck der rechten Seite drückt das Öl aus der linken Seite
des Arbeitszylinders in den Rücklauf.
Wenn der Lenkvorgang beendet wird, sorgt der Drehstab dafür, daß der Drehschieber und die
Steuerhülse in die Neutrallage zurückfedert.
Arbeitszylinder
rechtsseitig vom Kolben
SP14-9
SSP14 deuts.10.04. Seite 8 Donnerstag, 15. Januar 1998 11:49 Uhr
9
c
d
b
a
d
b
a
c
von der Pumpe
Rücklauf
zum Arbeitszylinder rechtsseitig
SP14-11
vom Arbeitszylinder linksseitig
Steuereinheit – schematisch
Steuernut
SP14-10
Drehschieber
Drehstab
Steuerhülse
Fahrtrichtung
SSP14 deuts.10.04. Seite 9 Donnerstag, 15. Januar 1998 11:49 Uhr
10
Lenkung Linkseinschlag
Ausgangsstellung:
Lenkung wird vom Fahrer
nach links eingeschlagen
Funktionsweise:
Das Lenkgetriebe sitzt hinter der Vorderachse.
Wird das Lenkrad nach links
gedreht, muß Öl unter Druck
in die linke Seite des Arbeitszylinders
geführt werden. Der Kolben zieht
die Zahnstange nach rechts, was die
Lenkunterstützung nach links bewirkt.
Durch die Lenkbewegung geben die Steuernuten des Drehschiebers den
Ölzulauf zur linken Seite des Arbeitszylinders frei.
Gleichzeitig wird der Zulauf nach der rechten Seite verschlossen und der
Rücklauf von der rechten Seite des Arbeitszylinders geöffnet.
Vorlaufdruck
Förderdruck
Ottomotoren:
72
±
4 bar (7,2
±
0,4 MPa)
Dieselmotoren: 90
±
5 bar (9
±
0,5MPa)
Kolben
SP14-12
Arbeitszylinder
linksseitig vom Kolben
SSP14 deuts.10.04. Seite 10 Donnerstag, 15. Januar 1998 11:49 Uhr
11
c
d
b
a
c
d
b
a
von der Pumpe
Rücklauf
Steuernut
vom Arbeitszylinder rechtsseitig
SP14-14
zum Arbeitszylinder linksseitig
Steuereinheit – schematisch
SP14-13
Drehschieber
Drehstab
Steuerhülse
Fahrtrichtung
SSP14 deuts.10.04. Seite 11 Donnerstag, 15. Januar 1998 11:49 Uhr
12
Nur für den internen Gebrauch in der SKODA-Organisation.
ŠKODA, automobilová a. s.
Alle Rechte sowie technische Änderungen vorbehalten.
S00.2003.73.00 Techn. Stand 01/96
Dieses Papier wurde aus
chlorfrei gebleichtem
Zellstoff hergestellt.
SSP14 deuts.10.04. Seite 12 Donnerstag, 15. Januar 1998 11:49 Uhr