Elektor
6/98
Die Anwendung von Mikro-
controllern ist aus der heuti-
gen Elektronik nicht mehr
wegzudenken. Sie haben eine Vielzahl
von Anwendungsgebieten, die sich
von der PC-Maus über Steuerungs-
einheiten in der Industrie bis zur
Waschmaschine erstrecken. Nun wol-
len die wenigsten Elektor-Leser eine
eigene Waschmaschine entwickeln,
aber wer hat nicht schon mal über
timergesteuerte Jalousien, infrarotge-
steuerte Garagentore, Lichtorgeln,
digital gesteuerte Labornetzteile oder
ähnliches nachgedacht? In all diesen
Anwendungsgebieten bieten sich Pro-
zessorsteue-
rungen mit mehr oder weni-
ger leistungsfähigen Mikrocontrollern
an. Zu den etwas weniger leistungs-
fähigen, aber auch preiswerteren
Mikrocontrollern zählen die PICs der
Typen 16C(F)84. Diese RISC-Controller
besitzen einen Befehlssatz von etwas
mehr wie 30 Befehlen (eben: reduced
instruction set!). Sie können mit maxi-
mal 10 MHz Taktfrequenz betrieben
werden und haben dann eine Befehls-
zykluszeit von 400 ns (ein Viertel der
Taktfrequenz). Wenn mehr Rechenlei-
stung beziehungsweise mehr I/O-Pins
benötigt werden, sollte man zu Atmels
Die hier vorgestellte
Hard- und PC-Soft-
ware ermöglicht die
Programmierung
der Mikrocontroller
PIC 16C84/16F84
(Microchip) und der
AVR-Typen
AT90S1200,
AT90S2313,
AT90S4414 und
AT90S8515 (Atmel).
All diese (RISC)-
Mikrocontroller
sind in-circuit-
programmierbar,
besitzen einen
internen
Flash/EEPROM-
Programmspei-
cher, SRAM, diverse
Ein/Ausgabe-Leitungen
und ein vom Mikrocon-
troller selbst beschreib-
bares EEPROM.
16
Von Wolfgang Schröder
PICAVR32-
Programmer
Hard- und Software zur Programmierung
von PIC- und AVR-Mikrocontrollern
AVR-Mikrocontrollern greifen. Hierbei
ist der kleinste, in Elektor schon vor-
gestellte AT90S1200 ist mit den PICs
vergleichbar, größere AVRs bieten
zusätzliche Features wie eine inter-
grierte RS232-Schnittstelle, eine serielle
SPI-Schnittstelle, Pulsweitenmodula-
tion, zwei Timer, bis zu 120 Befehle
und so weiter. Außerdem verarbeiten
sie die Befehle mit “voller” Taktfre-
quenz und sind damit bei gleicher
Quarzfrequenz viermal so schnell wie
ein PIC. In der nachfolgenden Tabelle
ist eine Gegenüberstellung der einzel-
nen Mikrocontroller mit ihren wich-
tigsten Leistungsmerkmalen darge-
stellt. Die derzeit besterhältlichen
Mikrocontroller sind übrigens der PIC
16F84, AT90S1200 und AT90S8515
(maximal 8 MHz).
A
U F B A U U N D
B
E S C H R E I B U N G D E R
H
A R D W A R E
Die hier vorgestellte Hard- und PC-
Software programmiert Microchips
PIC 16C84/16F84 sowie alle derzeit
von Atmel verfügbaren AVR Mikro-
controller (AT90S1200, AT90S2313,
AT90S4414, AT90S8515). Alle mit der
17
Elektor
6/98
XTAL1
XTAL2
RESET
S1200
AT90
IC9
PB6
PB5
PB7
PB4
PB3
PB2
PB1
PB0
PD0
PD1
PD2
PD3
PD4
PD5
PD6
20
10
19
18
17
16
15
14
13
12
11
5
4
1
2
3
6
7
8
9
K2
1
2
3
4
5
6
7
8
9
C15
C16
MAX232
R1OUT
R2OUT
T1OUT
T2OUT
IC7
T1IN
T2IN
R1IN
R2IN
C1–
C1+
C2+
C2–
11
12
10
13
14
15
16
V+
V-
7
8
9
3
1
4
5
2
6
C17
C13
C14
R8
270
Ω
R9
100
Ω
R10
10k
R11
10k
X2
10MHz
C18
18p
C19
18p
C20
100n
R2
270
Ω
X1
4MHz
C11
18p
C12
18p
C25
10n
T2
BS170
T3
BS170
S5
X3
4MHz
C21
18p
C22
18p
A0
A1
A2
A3
A4
A5
A6
B0
B1
B2
B3
B4
B5
B6
B7
C9
100n
B0
B1
B2
B3
B4
B5
B6
B7
A2
A3
A4
7805
IC2
78L12
IC6
K8
C2
100
µ
25V
C4
10
µ
16V
C26
10
µ
25V
C27
10
µ
16V
C1
100n
C3
100n
C24
100n
C23
100n
D1
1N4001
T1
BS250
R4
100k
R7
4k7
R5
10k
R6
1k
IC5c
5
6
1
C6
100n
S4
S3
8x 1k
1
2
3
4
5
6
7
8
9
R3
S1
S2
8x 1k
1
2
3
4
5
6
7
8
9
R1
A0
A1
A2
A3
A4
A5
A6
B0
B1
B2
B3
B4
B5
B6
B7
74HC541
IC4
11
12
13
14
15
16
17
18
19
EN
2
3
4
7
8
9
5
6
&
1
D10
D11
D12
D13
D14
D15
D16
74HC541
IC3
11
12
13
14
15
16
17
18
19
EN
2
3
4
7
8
9
5
6
&
1
D2
8x 2k2
1
9
8
7
6
5
4
3
2
R14
D3
D4
D5
D6
D7
D8
D9
B0
B1
B2
B3
B4
B5
B6
B7
A0
A1
A2
A3
A4
A5
A6
PIC16C84
CLKOUT
IC1
OSC1
MCLR
RA4
RA1
RA0
RA2
RA3
RB0
RB1
RB2
RB3
RB4
RB5
RB6
RB7
17
18
13
12
11
10
16
15
14
1
3
9
8
7
6
2
4
5
PIC16C84
CLKOUT
IC8
OSC1
MCLR
RA4
RA1
RA0
RA2
RA3
RB0
RB1
RB2
RB3
RB4
RB5
RB6
RB7
17
18
13
12
11
10
16
15
14
1
3
9
8
7
6
2
4
5
A0
A1
PD1
PD0
PD2
PD3
DEBUG
PMISO
PONL
PMOSI
AT RES
MCLR
TXD5
RXD5
CTS5
RTS5
RXD
CTS
TXD
RTS
PD3
PD2
MCLR
R13
10k
IC5d
9
8
1
IC5a
1
2
1
IC5b
3
4
1
IC5e
11
10
1
IC5f
13
12
1
PD1
B6
PD0
B7
B
7
PONL
PMOSI
B5
B
6
PMISO
RESET
K5
10
1
2
3
4
5
6
7
8
9
K4
10
1
2
3
4
5
6
7
8
9
A0
A1
A2
A3
A4
A5
A6
B0
B1
B2
B3
B4
B5
B6
B7
DEBUG
K1
10
11
12
13
14
15
16
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10k
P1
B2
B3
B1
A0
A1
A2
RS
R/W
EN
K6
K7
K3
A3
B7
B6
B7
B6
B5
B6
B7
MCLR
RESET
MCLR
MCLR
AT RES
C10
100n
IC5
14
7
C5
100n
IC5 = 74LS07
C8
100n
IC3
20
10
IC4
20
10
5V
12V
5V
5V
5V
5V
5V
5V
5V
5V
5V
5V
5V
U
U
5V
5V
5V
5V
5V
5V
5V
5V
-10/P
C7
100n
C13 ...C17= 1
µ
/ 16V
VPP
CLK
DATA
980049 - 11
8x 2k2
R12
1
9
8
7
6
5
4
3
2
1
Bild 1. Die Schaltung
des Programmier-
geräts mit der Pro-
grammierfassung IC9.
Controller
Takt
RAM
Progr.Flash
EEPROM
I/O
TIMER
RS232
SPI
PWM
PIC 16C(F)84
10 MHz
36 B
1024 W
64 B
13
1
–
–
–
AVR AT90S1200
16 MHz
0 B*
512 W
64 B
15
1
–
–
–
AVR AT90S2313
20 MHz
128 B*
1024 W
128 B
15
2
X
–
X
AVR AT90S4414
20 MHz
256 B*
2048 W
256 B
32
2
X
X
X
AVR AT90S8515
20 MHz
512 B*
4096 W
512 B
32
2
X
X
X
* + 32
× 8 Bit Register
ausschließlich unter Win-
dows 95 arbeiteten Shell
PICAVR32 programmierba-
ren (RISC)-Mikrocontroller
sind in-circuit program-
mierbar, verfügen über
einen internen
Flash/EEPROM-Programm-
speicher, SRAM, diverse
Ein/Ausgabe-Leitungen und
ein vom Mikrocontroller
selbst beschreibbares
EEPROM.
Der Nachbau der Hardware
gestaltet sich unproblema-
tisch, da bis auf den zu pro-
grammierenden PIC nur
Standard-Bausteine ver-
wendet wurden. Die Hard-
ware ist so ausgelegt, daß
sich der PIC wie auch die
im DIL-Gehäuse erhältli-
chen AT90S1200 und
AT90S2313 in einer DIL-Fas-
sung direkt auf dem Pro-
grammierboard program-
mieren und testen lassen.
Alle Mikrocontroller lassen
sich zusätzlich über die
Steckverbinder K6 (AVR)
und K3 (PIC) auch in-circuit
programmieren, was beson-
ders für die im PLCC-
Gehäuse erhältlichen
AT90S4414 und AT90S8515
interessant ist. Das Pro-
grammierboard wird mit
einem handelsüblichen
Steckernetzteil (15 V/500
mA) über K8 mit Strom ver-
sorgt. Wenn nur AVRs pro-
grammiert werden sollen,
reicht auch ein 9-V-Stecker-
netzteil aus, da diese Mikro-
controller keine zusätzliche
Programmierspannung
benötigen. Die Betriebs-
spannung wird vom Span-
nungsregler 7805 (IC2) und
den zugehörenden
Lade/Entkoppel-Kondensa-
toren C1..C4 stabilisiert. Für
die zusätzliche PIC-Pro-
grammierspannung von 12
V sorgt ein 78L12 (IC6).
Das Herzstück des
PICAVR32 ist natürlich der
PIC IC8, der für die Kom-
munikation einerseits mit
dem PC, andererseits mit
dem zu programmierenden
oder zu lesenden Mikrocon-
troller verantwortlich. Die
Verbindung zum PC wird
mit einem gewöhnlichen
9poligen 1:1-DSUB -Kabel
18
Elektor
6/98
980049-1
C1
C2
C3
C4
C5
C6
C7
C8
C9
C10
C11
C12
C13
C14
C15
C16
C17
C18
C19
C20
C21
C22
C23
C24
C25
C26
C27
D1
D2
D9 D10
D16
H1
H2
H3
H4
IC1
IC2
IC3
IC4
IC5
IC6
IC7
IC8
IC9
K1
K2
K3
K4
K5
K6
K7
K8
P1
R1
R2
R3
R4
R5
R6
R7
R8
R9
R10
R11
R12
R13
R14
S1
S2
S3
S4
S5
T1
T2
T3
X1
X2
X3
980049-1
- - - - - - - - -
- - - - - - -
+
-
T
(C) Segment
980049-1
980049-1
2
Bild 2. Alles paßt
auf eine doppel-
seitige Platine!
(Stecker-Buchse) hergestellt. Der
bekannte Pegelwandler MAX232 (IC7)
auf dem Programmierboard wandelt
die RS232-Pegel (±12 V) in
TTL/CMOS-kompatible 5-V-Signale
und leitet diese direkt zu den entspre-
chenden I/O-Pins von IC8. Der Con-
troller gibt seinerseits die durch das
Protokoll zur PC-Software vorgegebe-
nen Steuerbefehle entweder an den
zu programmierenden PIC (IC1) oder
AVR (IC9) weiter. Beide Mikrocontrol-
lertypen werden in diesem Program-
miergerät über ein SP-Interface seriell
programmiert. AVRs benötigen hierzu
die I/O-Pins 5..7 von Port B (MOSI,
MISO, SCK), der PIC wird über seine
I/O-Pins 6 und 7 von Port B (CLK,
DATA) programmiert. Dazu kommen
während der Programmier- und
Leseoperationen bei beiden Chips
noch die Betriebsspannung (GND,
VCC) und die /RESET-beziehungs-
weise /MCLR-Leitung. Die beiden
schon erwähnten In-circuit-Program-
mierstecker sind entsprechend ausge-
legt. Beim Design eigener Schaltun-
gen, in denen diese Art der Program-
mierung verwendet werden soll, ist
natürlich darauf zu achten, daß die
Hardware des Programmiergerätes
für die Programmierung nicht mit der
Zielhardware kollidiert! Hier sollte
man auf entsprechende Serienwider-
stände zu den während der Program-
mierung nötigen Anschlüssen achten.
Um Schäden am Programmiergerät
während der Testphase eigener Pro-
jekte zu verhindern, sind auf dem
Programmiergerät ein Open-Collec-
tor-Treiber 74LS07 (IC5) und die Tran-
sistoren T2 und T3 vorgesehen, die
alle Leitungen von IC8 puffern. Durch
die Verwendung des Open-Collector-
Treibers ist es allerdings auch notwen-
dig, daß während der Programmie-
rung die DIP-Schalter für die Pull-Up-
Widerstände beim AVR an PortB (S1.6
bis S1.8) und beim PIC an S1.7 und
S1.8 eingeschaltet sind. Die DIP-Schal-
ter S1 und S4 sollten ein-, S2 und S3
ausgeschaltet sein.
Die /RESET-Leitung des AVR wird
über T2 geschaltet. Die fallende Flanke
am /RESET-Pin ist zur Einleitung des
Programmiervorganges beim AVR
wichtig. Da /MCLR am PIC während
der Programmierung auf 12 V liegen
muß, ist hier außer T3, der für den
eigentlichen Reset des PICs zuständig
ist, noch T1 nötig. Im Normalbetrieb
sind T3 sowie T1 gesperrt. Am Knoten
des Spannungsteilers R5/R7 liegt eine
Spannung von etwa 4 V, die über R6
an den /MCLR-Eingang des zu pro-
grammierenden PICs IC1 gelangt. Um
einen Reset des PICs auszuführen,
wird der /MCLR-Pin über T3 nach
Masse geschaltet. Die Programmier-
spannung wird durch Einschalten des
P-Gate-MOSFETs erzeugt, der im lei-
tenden Zustand R5 kurzschließt, so
daß an R6 12 V anliegen.
Der PIC IC1 wird durch X1 mit einer
Taktfrequenz von 4 MHz betrieben,
aber auch andere Taktfrequenzen sind
denkbar. Für den AVR stehen ein
Quarz und alternativ ein Quarzoszil-
lator zur Verfügung.
Die DIP-Schalter helfen beim Test von
Ein/Ausgaben der beiden Mikrocon-
troller. Mit S1 und S4 können für alle
Ports entsprechende Pull-Up-Wider-
stände (1 kΩ) zugeschaltet, mit S2 und
S3 Low-Eingabepegel für die Ports
eingestellt werden. Man sollte aller-
dings darauf achten, daß die Eingabe-
schalter nicht auf als Ausgang dekla-
rierte Ports angewandt werden, da
dies zu Schäden am entsprechenden
Port von IC1 beziehungsweise IC9
führen kann. Die Low-current-LEDs
D2..D16 informieren über die Portzu-
stände und werden über IC3 und IC4
gepuffert.
Der Test der fertig aufgebauten Hard-
ware erfolgt später nach der Beschrei-
bung der Software und einigen eigens
dafür entwickelten Testprogrammen.
D
I E
S
O F T W A R E
Mit der Software dieses Projekts las-
sen sich Assembler-Programme für die
Mikrocontroller PIC und AVR ent-
wickeln, programmieren und lesen.
Hierbei kann sowohl der Programm-
als auch der EEPROM-Speicher gele-
sen und beschrieben werden. Nach-
dem das Programmiergerät über das
9polige DSUB-Kabel (1:1) mit der seri-
ellen Schnittstelle des PCs verbunden
und das Programmiergerät mit Strom
versorgt ist, kann es losgehen.
Als erstes sollte man zum Testen der
Hardware die Testprogramme TEST-
PIC.ASM beziehungsweise
TESTAVR.ASM brennen. Neben dem
Controllertest werden alle LED-Aus-
gaben mit einem Lauflicht überprüft.
Hierzu geht man wie folgt vor:
à PICAVR32 starten
Nach dem Start sucht PICAVR32
zunächst die Hardware. Wenn die
Hardware sich nicht meldet, wird in
der Statuszeile am unteren Bild-
schirmrand No COM Port selec-
ted
ausgegeben.
à Schnittstelle wählen
Nun muß unter OPTIONS|COM PORT
der richtige Port ausgewählt werden.
Wenn das Programmiergerät gefun-
den wird, steht in der Statuszeile
PICAVR32 Board (PIC Version
x.x) ready
. und der Menüpunkt
CONTROLLER
ist freigeschaltet.
à Assemblerdatei laden
Nun sollte unter FILE|OPEN der ent-
sprechende Assembler-Quelltext gela-
den werden, alternativ kann auch
unter FILE|LOAD INTELHEX32 die
fertige HEX-Datei geladen werden.
à Assemblieren
Wenn das Assemblerfile geladen
wurde, muß dies durch FILE|START
ASSEMBLER
assembliert werden.
à Download
Anschließend erfolgt unter CONTROL-
LER|DOWNLOAD PROGRAM
die Pro-
grammierung des AVR oder PICs.
Sofern hierbei keine Fehler aufgetreten
19
Elektor
6/98
Stückliste
Widerstände:
R1,R3 = SIL-Array 8
⋅1 k
R2,R8 = 270
Ω
R4 = 100 k
R5,R10,R11,R13 = 10 k
R6 = 1 k
R7 = 4k7
R9 = 100
Ω
R12,R14 = SIL-Array 8
⋅2k2
P1 = 10 k
Kondensatoren:
C1,C3,C5...C10,C20,C23,
C24 = 100 n
C2 = 100
µ/25 V stehend
C4,C27 = 10
µ/16 V stehend
C11,C12,C18,C19,C21,C22 = 18 p
C13...C17 = 1
µ/16 V stehend
C25 = 10 n
C26 = 10
µ/25 V stehend
Halbleiter:
D1 = 1N4001
D2...D16 = LED low current
T1 = BS250
T2,T3 = BS170
IC1 = PIC16C84 *
IC2 = 7805
IC3,IC4 = 74HC541
IC5 = 74LS07
IC6 = 78L12
IC7 = MAX232
IC8 = PIC16C84-10/P (EPS 986509-1)
IC9 = AT90S1200 *
Außerdem:
S1...S4 = 8facher DIP-Schalter
S5 = 4facher DIP-Schalter
X1,X3 = Quarz 4 MHz
X2 = Quarz 10 MHz
K1 = 2
⋅8poliger Pfostenverbinder
K2 = 9polige Sub-D-Buchse, gewin-
kelt, für Platinenmontage
K3,K6,K7 = 6poligerSIL-Verbinder
K4,K5 = 2
⋅5poliger Pfostenverbinder
K8 = Niederspannungsverbinder für
Platinenmontage
Platine: EPS 980049-1
Programmierter PIC: EPS 986509-1
Diskette mit PICAVR32: EPS986019-1
(siehe Serviceseiten in der Heftmitte)
sind, wird der Controller anschließend
gestartet und die LEDs des Program-
miergeräts bilden ein (etwas durchein-
andergewürfeltes) Lauflicht.
O
P T I O N E N
Nun steht der weiteren Programmie-
rung nichts mehr im Wege. Vorher
jedoch zu den weiteren Optionen der
Software. Zu den einzelnen Menü-
punkten läßt sich mit der F1-Taste
Hilfe anrufen. Die Menüs FILE, EDIT
und HELP dürften sich wohl soweit
selbst erklären, so daß hierauf nicht
näher eingegangen werden muß.
Unter OPTIONS|CONTROLLER läßt
sich der zu programmierende Control-
ler einstellen. Wenn im Assembler-
Sourcefile in der ersten Zeile hinter
dem Semikolon der Prozessortyp ange-
geben wird, wird er beim Laden des
Sourcefiles automatisch eingestellt.
Unter OPTIONS|EDITOR lassen sich
die Editorschriftart -farbe und -typ
sowie die Hintergrundfarbe des Edi-
tors einstellen.
Die OPTIONS|ASSEMBLER OPTI-
ONS
stellen den Assembler und die
zum Aufruf notwendigen Parameter
ein. Es sollten für den PIC der
Micro-
chip Assembler Release 1.4 und für den
AVR der Atmel AVRASM Version 1.1
verwendet werden, und zwar jeweils
die DOS-Varianten. Die beiden
Assembler gehören übrigens nicht
zum Lieferumfang der Software
986019-1, lassen sich aber im Internet
kostenlos downloaden.
OPTIONS|AUTODOWNLOAD
startet,
wenn eingeschaltet, automatisch nach
erfolgreicher Assemblierung einen
Programm-Download.
OPTIONS|PIC DIFF DOWNLOAD
ermöglicht einen schnellen differenti-
ellen Programm-Download für PICs.
Diese Option ist unter anderem nütz-
lich, wenn nur Parameter eines Pro-
gramms und daher nur wenige Bytes
geändert werden müssen. Da die AVR
vor einem Download komplett
gelöscht werden, ist diese Option nur
für PICs verfügbar.
OPTIONS|SLOW PC
sollte für langsa-
mere PCs ohne serielle FIFO einge-
schaltet werden, wenn kontinuierlich
Fehler beim Download von Program-
men auftreten.
OPTIONS|DEBUG MONITOR
schaltet
einen Debug-Monitor ein, über den
man mit einer Testausgaberoutine im
Mikrocontroller Hex-Werte ausgeben
kann. Das Debugverfahren und die
entsprechenden Routinen sind in der
Hilfe von PICAVR32 genauer erklärt.
Durch Anwahl von OPTIONS|SHOW
ERRORS
wird die Fehlerausgabedatei
20
Elektor
6/98
3
Bild 3. Einige Screen-
dumps der Software
PICAVR32.
des Assemblers angezeigt (Error-Vie-
wer). Der Error-Viewer wird auch
automatisch geöffnet, wenn nach dem
Assemblieren von Programmen eine
Fehlermeldung im Errorfile des
Assemblers aufgeführt wird.
Alle Funktionen unter dem Menü-
punkt CONTROLLER betreffen den
Down/Upload von Programmen,
EEPROM und die Konfiguration der
einzelnen Controller. Die einzelnen
Funktionen sind hierbei abhängig vom
jeweils ausgewählten Controllertyp.
CONTROLLER|DOWNLOAD
schreibt ein
aktuell geladenes Hex-File bezie-
hungsweise das letzte kompilierte
Assemblerprogramm in den Control-
ler. PICAVR32 besitzt einen internen
Puffer für das in den Mikrocontroller
zu schreibende Programm. Ein unter
FILE|LOAD INTELHEX32
geladenes
Hex-File wird genauso in diesen Puf-
fer geladen wie der durch Assemblie-
ren entstehende Machinencode. Die-
ser Puffer wird in PICAVR32 nicht gra-
fisch dargestellt.
CONTROLLER|UPLOAD
liest den Pro-
grammspeicher des Mikrocontrollers
und stellt den Inhalt Wort für Wort in
einem Hex-Ausgabefenster dar. Wenn
ein Controller lesegeschützt ist, wird
natürlich nur ein leerer Programm-
speicher dargestellt (FFFFh beim AVR
und 3FFFh beim PIC). Die Ausgabe
erfolgt in Form von Wörtern, da beide
Mikrocontroller eine entsprechende
Speicherorganisation aufweisen. Beim
PIC sind die Wörter 14 bit breit, beim
AVR 16 bit.
CONTROLLER|WRITE TO EEPROM
ermöglicht das Ändern von einzelnen
Bytes im EEPROM-Bereich des Mikro-
controllers. Die EEPROMs von PIC
und AVR sind byteweise organisiert.
CONTROLLER|UPLOAD EEPROM
liest
das komplette EEPROM des Mikro-
controllers und stellt den Inhalt byte-
weise hexadezimal dar.
Unter
CONTROLLER|CONFIGURE
CONTROLLER
lassen sich die Grund-
konfigurationsdaten des jeweiligen
Mikrocontrollers einstellen. Beim AVR
sind die Einstellungen sehr simpel, da
hier eigentlich nur die Möglichkeit des
Flash-Programmschutzes gegeben ist.
Beim PIC betreffen die Einstellungen
nicht nur den Programm- und
EEPROM-Schutz, sondern auch die
Einstellung des Oszillators des Power-
Up- und des Watchdog-Timers.
Mit CONTROLLER|ERASE CONTROL-
LER
lassen sich die Mikrocontroller
löschen. Diese Option ist sinnvoll, um
einen lesegeschützten PIC wieder neu
programmieren zu können.
CONTROLLER|START CONTROLLER
führt einen Hardware-Reset des Con-
trollers durch.
P
R O G R A M M I E R U N G D E R
M
I K R O C O N T R O L L E R
Auf das Protokoll zur Programmierung
der beiden Mikrocontroller soll an die-
ser Stelle nicht weiter eingegangen
werden. Wer daran interessiert ist, fin-
det die nötigen Informationen im
ATMEL AVR ENHANCED RISC
MICROCONTROLLER DATA BOOK
von Atmel und auf die Microchip DataS-
heets DS30430A und DS30189D hin, in
denen die Mikrocontroller und deren
Programmierung ausführlich beschrie-
ben sind. Die Datenblätter sind übri-
gens von beiden Herstellern auch im
Internet verfügbar. Hier sind auch die
Architektur und die Assemblerbefehle
der beiden Mikrocontroller ausführlich
beschrieben.
(9800xx)rg
Adressen:
Atmel GmbH
Otto von Guericke Ring 3
65205 Wiesbaden
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