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Elektor
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in Phase mit dem Eingangssig-
nal. Der Eingang weist eine
Impedanz von 10 k und keinen
Koppelkondensator auf, was vor-
aussetzt, daß das Eingangssignal
gleichspannungsfrei ist.
Der eigentliche Panoramasteller
P1 ist Teil der Gegenkopplung
der beiden Ausgangsopamps
und so mit dem Schleifer an
Masse zwischen die Gegenkopp-
lungswiderstände (R3, R4, R8
und R9) geschaltet, daß jede
Änderung der Verstärkung des
einen Opamps genau die gegen-
teilige Wirkung bei dem anderen
zur Folge hat. Die Widerstände
R7 und R12 am Ausgang legen
die Ausgangsimpedanz auf 100
Ohm fest und sorgen gleichzeitig
für Stabilität bei kapazitiver
Belastung. Wenn eine geringe
Gleichspannung von unter 100
mV am Ausgang kein Problem
darstellt, kann man die (relativ
kostspieligen) Koppelkondensa-
toren C3, C6 und C9 am Aus-
gang auch weglassen. Die klei-
nen Kondensatoren in der
Gegenkopplung C2, C5 und C8
sind hingegen unverzichtbar, da
sie die Stabilität auch bei
1facher Verstärkung garantieren.
C1, C4 und C7 begrenzen die
Verstärkung oberhalb von 200
kHz, um Probleme mit HF-Ein-
streuungen zu vermeiden.
Die Signalqualität der Schaltung
erlaubt auch die Verwendung in
Verbindung mit hochwertigen
Verstärkern und Mischpulten.
Bandbreite (2,5 Hz bis 200
kHz) und Klirrfaktor (0,0014 %
bei 1 kHz, unter 0,0023 % bis
80 kHz) genügen auch hohen
Ansprüchen.
Zur Stromversorgung ist ein
Kleinnetzteil mit ±18 V ausrei-
chend, bei einer Stromaufnahme
von etwa 16 mA kann die
Betriebsspannung häufig auch
aus einem vorhandenen Gerät
entnommen werden.
984032
R2
10k
R5
75k
R10
75k
R4
15k
R9
15k
R3
15k
R8
15k
R1
10k
R7
100
Ω
R12
100
Ω
R11
10k
R6
10k
C1
47p
C3
10
µ
C2
22p
C5
22p
C8
22p
C4
6p8
C7
6p8
P1
10k
lin.
C6
10
µ
C9
10
µ
C14
100n
C15
100n
NE5534
IC1
2
3
6
7
4
5
8
1
NE5534
IC3
2
3
6
7
4
5
8
1
NE5534
IC2
2
3
6
7
4
5
8
1
C12
100n
C13
100n
C10
100n
C11
100n
C16
100
µ
25V
C17
100
µ
25V
18V
18V
18V
18V
18V
18V
18V
18V
18V
18V
L
R
984032 - 11
Von Dipl.-Ing. Gregor Kleine
Hewlett Packard hat einen
neuen MMIC (= monolithic
microwave integrated circuit)
herausgebracht. Der MGA86563
ist ein 6-GHz-Low-Noise-GaAs-
Verstärker mit interner Vorspan-
nungserzeugung. Der Baustein
arbeitet an einer +5-V-Versor-
gung und nimmt nur 14 mA
Strom auf, da die Gleichstrom-
versorgung der Einzeltransisto-
ren im MMIC über in Serie
geschaltete Konstantstromquel-
len erfolgt. Somit braucht man
den sonst üblichen Vorwider-
stand mit seinem unerfreulichen
Spannungsabfall nicht.
Die Verstärkung des MGA86563
beträgt rund 22 dB bei 2,4 GHz,
während sie bei 500 MHz und 6
GHz auf immerhin noch 15 dB
sinkt. Die Rauschzahl liegt zwi-
schen 1 GHz und 5 GHz unter
1,8 dB mit einem Minimum von
1,5 dB bei 1,5 GHz. Mit stei-
gender Temperatur nimmt die
Rauschzahl merklich zu.
Die Ausgangsleistung des
MGA86563 liegt bei 4 dBm und
kann durch Erhöhen der
Betriebsspannung auf +7 V
geringfügig um etwa 1 dBm
gesteigert werden. Der
MGA86563 ist in einem sehr
kompakten SOT-363-Gehäuse
untergebracht.
Die hier gezeigte einfache
Anwendungsschaltung bis etwa
2,5 GHz verwendet eine SMD-
Drossel von 3,3 nH (L1) zur
Optimierung der Eingangsan-
passung bei 2 GHz. Drossel L2
darf im Arbeitsfrequenzbereich
keine Resonanz aufweisen und
ist deshalb mit 28 nH relativ
klein. Bei niedrigen Betriebs-
frequenzen sollte man sie ent-
sprechend größer wählen.
Anwendungen bis 6 GHz setzen
eine saubere HF-Verkabelung
mit Microstrip-Leitungen bis an
den MGA86563 voraus. Die
Drossel zur Entkopplung des
6-GHz-Low-Noise-Verstärker
004
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Elektor
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Signals von der Betriebsspan-
nung kann hier nicht mehr als
(SMD-) Bauelement ausgeführt
werden. Vielmehr muß man auf
eine Microstrip-Leitung (
λ
/4)
zurückgreifen, die durch C3
kurzgeschlossen ist und mit R1
gedämpft wird. L1 dient hier
wiederum der Eingangs- und
Rauschanpassung und muß je
nach Frequenzbereich dimen-
sioniert werden.
(984125)rg
Quelle:
Datenblatt MGA-86563, Hewlett
Packard
MGA-86563
IC1
1
4
2
3
5
6
L2
28nH
L1
3nH3
C1
C2
C3
1n
K1
K2
5V...7V
14mA
984125 - 12
MGA-86563
IC1
1
4
2
3
5
6
L1
C1
C2
C3
100p
K1
K2
5V...7V
14mA
984125 - 13
50
Ω
R1
10...100
Ω
50
Ω
50
Ω
50
Ω
50
Ω
Entwurf von Klaus Syttkus
Die hier vorgestellte Schaltung
ist universell als Alarmgeber für
die verschiedensten Anwendun-
gen (Gefrierwächter, Raumtem-
peratur-Überwachung ...) ein
zusetzen.
Die Idee ist zwar nicht neu, der
extrem geringe mittlere Strom-
verbrauch schon: Bei wenigen
Mikroampere (ohne Alarm)
bedeutet dies eine theoretische
Betriebsdauer von mehr als
zehn Jahren mit einer alkalinen
9-V-Batterie! Eine solch geringe
Stromaufnahme läßt sich nicht
mit handelsüblichen ICs, son-
dern nur mit einem weitgehend
diskreten Aufbau erreichen.
Ein sparsamer Taktgeber schal-
tet alle 4 s für etwa 150 ms eine
Meßbrücke ein, die wiederum
einen Schmitt-Trigger aktiviert.
Der Widerstand eines NTCs
wird während dieser Zeit mit
einem Sollwiderstand vergli-
chen; ist er zu gering, ertönt ein
Alarmton. Zunächst ist Konden-
sator C1 nicht geladen, die
Transistoren T1..T3 sperren. C1
lädt sich über R1, R7 und R8
sehr langsam auf, bis die Basis
von T1 die Schwellenspannung
überschreitet. T1 wird leitend
und steuert T2 und T3 durch.
Nun wird C1 über die Strom-
quelle T2 und D1, T1 geladen,
bis der von der Quelle gelieferte
Strom kleiner wird als der über
R3 und T3 abfließende (etwa
3
µA). Jetzt kommt T1 aus dem
leitenden Zustand, und infolge
der Mitkopplung über C1 sperrt
die Schaltung. C1 ist (fast) voll-
ständig geladen, daher fällt das
Anodenpotential von D1 weit
unter 0 V, und erst nach Umla-
dung über R1 beginnt das Spiel
von neuem. Man sieht, daß der
Löwenanteil des aufgenomme-
nen Stroms für die Umladung
von C1 verwendet wird.
CMOS-Gatter IC1a wirkt als
Impedanzwandler und Gegen-
takt-Endstufe. Es schaltet in
regelmäßigen Zeitabständen
jeweils kurzzeitig eine
Meßbrücke ein, die aus
R9...R12, P1 und C1 besteht.
Die Meßbrücke wird von einem
Universal-Alarmgeber
005
R1
30M
R2
4M7
R3
220k
R4
1M
R5
3M9
R6
56k
R7
3M9
R8
3M9
R9
330k
R10
270k
R12
R14
1M
R16
1M
R18
3M9
R19
2M7
R11
NTC
-
Θ
R13
100k
R15
10M
R17
1M
D1
1N
T3
BC547
T1
BC
T4
T5
BC547
T7
T6
BC557
100k
P1
C2
1n
1
2
3
IC1a
&
T2
13
12
11
IC1d
&
C3
4n7
D2
1N4148
9
8
10
IC1c
&
C4
68p
BZ1
C1
220n
4148
IC1
14
7
547
2x
2x
IC1 = 4093
5
6
4
IC1b
&
*
*
984078 - 11
zie tekst
*
see text
*
siehe Text
*
voir texte
*
9V