029

029



36 GRl't'11!-: IV.

stegen, wovon Fig. 67 ein reich cntwickelles Beispiel liefert, oder sie besteht nur in 2—M rnnden Lochem (selien bloss einem), wie bei Fig. 68. Die letzterc Form ist oflenbar die spłilere. ZuletvX werden diese Locher nur no oh ganz rudimenl.iir angcdeutet ós. z. B. v. Chlik-gensperg, Romische Brandgraber bei Reiohenhall. Taf. IV. 7— 9} und schwinden dann ganzlieh. Der Kopf dieser Fibeln zeigt stets eine von den bei den genannlen Figuren wiedergegebenen Formen. Imrner sind diese Fibeln eingliederig, mit oberer Sehne und Hakeri, der auf dieser Stufe noeh in der Regel ganz schmal ist1). Das Materia! der Fibeln ist fast ausnahmslos Bronze-j.

Das Fundgebiet der Formen Fig. 67—68 ist sehr gross (s. Bei-lagp I, 10); es kommt fast demjenigen der Fig. 45—53 in Grosse gleich. Wahrend aber die. letztgenannten am Rhein sehr haufig sind, in den Donaulandern dagegen nur ganz vereinzelt vorkommen, ist bei den jefzt vorliegenden Fibeln das Yerhaltniss gerade ein umgekehrtes. In den osterreichischen Alpenlandern (weniger in Ungarn), sowie in Bohmen und in Ostdeutschland (Schlesien, Posen, Westpreussen) fiaben namlich die Fibeln Fig. 67—68 ihre eigentliche Heimat, wahrend sie in Westdeutschland, am Rhein Und an der unteren Elbę, selten sind. Hierbei ist noch zu merken, dass unter den im nord-europaischen Gebiete gefundenen die Form Fig. 67 sowie die Form wic Fig. 68, aber mit drei Lochem, weit haufiger sind ais die jungere Fig. 68 mit zwei Lochem, welche letztere dagegen in den romischen Landem ungemein oft vorkommt. Diese Erseheinung steht in unzweifelhaftem Zusammenhang mit der Tatsache, dass die gleich zu bebandelnden noch spateren romischen Formen dieser Serie in Nordeuropa fast gar nicht vorkommen: es ist also hier eine alb mahliehe Abnahme in dem Importe der Fibeln zu konstatieren.

Dass die Fibeln Fig. 67—68 seiilich dem Ubergange von der La Tene- zur romischen Periode angehoren, ist selbst.verstandlich; in-dessen scheinen sie ziemlich weit in die romische Zeit hinein fort-gelebt zu haben, und bei keiner der anderen Gruppen hat sich die Durchlocherung des Nadelhalters so lange erhalten. Fur die genauerc Zeit steli nng ist erstens zu merken, dass in einem Grabę bei Poetovio (Pettau) in Steiermark ein ganz spiites Exemplar dieser Form,'dessen Nadelhaltcr drei nur rudimentar angedeutete Locher aufweist, mit einer Miinze von Ve$pasian zusammen gefunden ist (Mus. Graz 7196). In Nordeuropa (s. Beilage II und Stufentabelle) finden wir diese Fibeln

’) Ein en breiten Hak en henne ich nur von einem EsSmplare aus Reich en -hall; s. Beilage I. 10,

2) Ich kenne nur 2 von Silher (s. Beilage I, 10; DaJmatien, Mainj;), keine einzige aus Eisen.

ein p^ar Mai mit spat.cn La Tene-Fibeln, hauptsaehJich aber mit den altesten Formen der Gruppen II und III wie Fig. 26, 66- -37, 44, 46, (53?), 5768: einmal auch mit einer etwas spiiteren Form der jetzt yorliegenden Gruppe Fig. 75 (Fund 51). Ob die im Fundę 83 mit dem spaleń Typus Fig. 120 vorliegende Bronzelibel, dereń »Xadel-scheide mit drei kreisfdrmigen Lochem verzierl.» ist (Anger Nr 1871), hierher gehort, ist wohl unsicher. Schwierig z u beurteilen ist der Fund 62, wo mit einer Spat-laTene Fibel und einer wie Fig. 67 auch eine von Charakter wie Fig. 148—149 yorkommt; dieser Fund wird besser bei dem letztgenannten Typus behandelt,

Aus den Formen Fig. 67—68 enlwickelt sich dann auf rómischem Gebiete im jetzigen Osierreich-Ungarn die daselbst ungemein reieh yertretene Serie Fig1. 09, 70, 73. Diese Fibeln zeigen in der Form des Kopfes u, s. w. ganz denselben Charakter wie ihre Yorganger, baben aber gefullten Nadelhalter: der Haken ist bald schrnal, baki breit; anfangs noch eingliederig. werden sie bald zweigliederig (Fig. 7Oj. Sebliesslich wacbsen die Stutzplatte und der breite Haken zu einer Art Hiilse zusammen, s. von Chlinoenspero a. a. O, Taf. IV, 12 a; bei ibm kann man tibrigens die yersehiedenen Formen dieser Serie in reicher Fiille studieren (Taf. IV, 7 —14, mit breitem FussFig. 15 — 18; vgl. S. 53 und die Bechreibungen der einzelnen Exemplare, etwa 50, unter den verschiedenen Grabem).

In Nordeuropa sind aber diese echt romischen Fibeln so ausser-ordentlich selten besonders im Vergleich mit den Fig. 67—68, dass wir die hierhergehorigen Fundę lieber erst spiiter im Zusammenhang mit anderen sporadisehen Funden provinzialroinicher Fibeln im nord-europaischen Gebiete Yorfiihren1). Ubrigens sind sic in den romischen Rheinlandern fast ebenso sparlieh vertreten wie in Nordeuropa.

Es giebt indessen in den letztgenannten Gegenden zwei vereinzelte Fibelformen, die in unleugbarem Zusammenhang mit den jetzt be-handelten stehen, indem sie denselben Hauptcharakter zeigen; aber in der Ausscbrniickung und in anderen Nebenziigen stimmen sie anderer-seits so nahe mit anderen nordeuropaisehen (bezw. rheinischcn) Formen iiberein, dass sie zweifelsohne ais dortige Lokalentwicklungen der Formen Fig. 67—68 angesehen werden miissen. Es sind dies die Fibeln wie Fig. 71 und 72.

a) Nebenform Fig. 71.

Der Kopf zeigt bei diesen Fibeln ungefahr dieselbe Form wie bei den osterreichischen Fig. 70 und 73, isl aber nie wie bei diesen

') Vgl. Beilage I, 37. Am haufigsten sind sie in Bólmien und Galizien.


Wyszukiwarka

Podobne podstrony:
36 GRUPPi; IV. stegen, wovon Fig. 67 ein reich cntwickelles Beispiel liefert, oder sie besteht nur i
15488 Niemiecki (11) 51 Trag die fehlenden Satzteile ein. Wpisz brakujące części zdań. sehen Sie sch
156 BEILA.GE I, 10. sein). — liondseu, Kr. Graudmz: die folgenćlen 11 Numraern bei As gej: (meistens
SNC03795 _ S FWOlCgU °**dów atmosferycznych (średnie sumy miesięczne i rn™,_ Stacja 3 11 m IV V j
IMG$40 Dodajqc równania [IV, 11] i [IV,12] otrzyma się przyrost entropii całkowitej układu i na pods
168 BEILACE I, lłi, 17. POSEN. Gru nówko bei Lissa: 1 etwa wie Fig. 100, abgeb. Posenei-Mittcił. IV,
21767 P041113 36 JĄ 11 1 H
36 37 11 7. W którym naczyniu wywierane jest mniejsze ciśnienie hydrostatyczne na meta-iwy sześcian?
36 Tabela 11. Elementy bilansu wodnego zlewni jeziora Wigry (po wodowskaz Czerwony Folwark). Dane za
wiosna nad stawem V J M rC * ».WnI r -ił ■ ^ 11 IV Wi li, t & . T ^ *»V7J jrtgl vu i
sieci3 27 36 TU-11 A baitów T A TU-12 A TU-2 144 bajtów T 1 £- 21 bajtów T 2 3 kolumny

więcej podobnych podstron