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Ubereinslimmung mit den von ihm gewonnenen Ergebnissen zeigt die in der Stufenfabelle (Beilage Vj dargestellte Ubersicht der verschie-denen Kombinationen, in denen die verschiedenen Fibelformen der Gruppen I—V mit einander auftręten. dass hier zwei bis drei zettlich gesonderte Fundgruppen sieli deutlich untcrscheiden lassen1).

Die alteste Fundgruppe bilden die typologisch friihesten Formen der Fibelgruppen 1—IV, Fig. 10-U, 24-26, 36-37, 44-52 -), 67— 68, 71, 74, (99), sowie die provinzialrómischen Fig. 19, 22, 236, 241h. Ein fur sie alle (naturlich mit Ausnahme der Fig. 241) gemeinsames Merkmal ist dies, dass die Biigelscheibe noch auf der Kuckseite wenig-stens rudimentar, erhaiten ist; viele von ihnen haben auch einen durch brochenen Nadelhalter. Mit solchen Fibeln finden sich noch verein-zelle La Tene-Fibeln. Ein fur dieselbe Gruppe besonders charakteris-tischer Gegenstand ist die romische Bronzeschiissel Muller Fig. lsw, Von allen diesen Formen sind nur Fig. 48—50 einmal und Fig. 67 —68 zweimal mit solchen Fibeln zusammen gefunden, weJche der jiingeren Fundgruppe angehoren (s. oben S. 27, 37. 65)

Mit Fibeln beider Fundgruppen liegen dagegen die Formen Fig. 57—59 und 75 — 78 zahlreich vor; und das stimmt ja ganz vortreff-lich damit uberein, dass sie auch typologisch eine Mittelsteilung ein nehmen. Mit den Fibeln Fig. 75—78 fanden sich vi elfach die rdmi-schen Schopfgefasse von der Hauptfonn Muller Fig. 191, diese kamen sonst in zahlreichen Funden der altesten Gruppe vor, audererseits ab er auch zweimal mit Fibeln der jiingeren Gruppe. Bekanntlich sind diese Gefasse in Pompeji und Herculaneum iiaufig (s. Montelius a. a. O. i.

Die jungere Fundgruppe ist ausgezeichnet durch die spateren Formen der Fibelgruppen I—IV, Fig. 13, 28—30, 38—39, 42, 60—64. 72, 79—80, 88—93, sowie durch die meisten Formen der Gruppe V; von provinzialromischen Fibeln gehort hierher die Fig. 243. Einige von diesen Formen kommen noch vereinzelt in Funden der .jiingeren rbmischen Periode vor, mit Fibeln der Gruppen VI—VTT oder mit rb-mischen Miinzen.

Noch mehr gilt aher dies von den allerspatesten Entwicklungen der Gruppen T—V, wie Fig. 40—41, 96, 127— 130, welche alle einen sehr breiten, gedrungenen und unten hohlen Biigel haben. Diese finden sich etwa ebenso oft mit den zuletzt behandelten Fibeln wie mit denen der neuen Gruppen VI und VII und sind also ofienbar geradr

') tlber die Beslatigung dies er Chronologie durch die FundverhiiUnisse in den Graberfeldern von Darzau und Kannikegaard s. Mojtteucs a. a. O,

Uber Fig. ,5ó' s. oben S. 27.

3) Hier werden nur diejenigen provitizialromischen Fibelformen, die in don in der Beilage 11 angefiihrten Funden vertreten sind, beriicksichtigt.

in die Ubergangszeil von der iii teren zur jiingeren roni i sc hen Period e zu setzen.

Was die absołule ZeiiMellung dieser innerhalb der alteren romi-schen Periode zu unterscheidenden Fundgruppen betrifft, so kann raan wohl im allgemeinen die alteste Gruppe dero ersten Jahrhundert, die jungere dem zweilen und die an lei'/ter Stelle erwahnten Formen der Zeit um 200 n. Chr. zuziilden; es scheint mir indessen nicht ganz unwahrscheinlicb, dass die altere Gruppe eine etwas kiirzere Dauer ais die jungere gehabt haben kann. S. weiter Montelius a. a. 0.

Wo ist mm die Heimat der in Nordeuropa yorkommeaden Fibeln dieser Periode, wo sind sie fabriziert? Wie IIostmann ’) und J. H. Muller-) so erklart auch Tischler 3) ausdriicklich alle diese Fibeln (bis auf die Sprośsenfibeln) fur romisches Fabrikat, das nacn Nordeuropa importiert worden ist. Dagegen nennt Hildebrand (S. 161 ff.) die in Nordcuropa gefundenen Fibeln dieser Zeit kurzweg »germanisch» und betraehtet sie (S. 102, 183) ais Umbildungen von teils keltischen, teils romischen Formen. Und S. Muller, Jer Haider en S. 10, halt nur ganz wenige unter diesen Fibeln fur wirklich romisch; so sagt er von seinen Formen Fig. 93, 94 — Fig. 21, 45 hier), dass solche Fibeln zweifelsohnc zum Teil in Diinemark einge-fuhrt und moglicherweise romisch sind; »dass aber diese Formen von romisehem, nicht von germanischem Ursprung sind, ist noch nicht erweislich» (vgl. Aarboger 1874, S. 343 f. Notę). Seine Fig. IGI (= Fig. 68 hier) erklart er ais sicher romisch. Fig. i02 u. ahnl. (= Fig. 75—80 hier) dagegen ais Nachbildungen der romischen Form, die in Danemark oder wenigstens in Skandinavien oder in Deutschland angefertigt sind; und die letztere Ansicht hegt er offenbar betreffs aller ubrigen hierhergehdrigen Fibelformen4;.

Die Ubersicht uber die lokale Yerbreitung der verschiedenen Fibelformen, die oben gegeben ist, bestatigt, soweit ich verstehe, voIlkommen die Ansichten der genannten skandinavischen Forscher. Wir fanden n&mlich, dass die allerrneisten dieser Fibeltypen, so die ganzen Gruppen Iund II, die Nebenserien der Gruppe III, gewisse Formen der Gruppe IV und fast alle der Gruppe V (ausser Fig. 101) entweder nie oder in ganz yerschwindender Anzahl auf provinzialromischem Gebicte ange-troffeu sind, wahrend daselbst ganz andere Fibelformen herrschen. Um diese schon langst beobachteten Tatsacben zu erkliiren, haben nun viele Forscher, aueh Tisghler (Gewandnadeln S, 69 f.), die Ansicht

') Darzau S. 57 ff; vgi. indessen seine Worle iiber die Bornholmer Fibeln, 8. 69 Notę 2,

*) Zeitscbrift d. hist. Vereins fur Niedersachsen 1873, S. 327 f.

JJ dr aberfelder S. 211 f, 222, Ge w and nadeln S. 68 f., 80.

9 Vgl. auch Montelics, La civilisation primitive en Italie I, S. III.


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