und schnitt sie oben nicht mehr spitzig, sondern rund oder stumpfte sie ab.
Damit sich das Kleid auch riickwarts dem Kórper ganz an-schmiegte, wurde der Rucken von dem SchoBe getrennt, beide seitwarts etwas ausgeschnitten und wieder durch eine Naht ver-bunden. Die in den steifen Gewandern vorkommenden Langs-
yitrden mit einem warmen, rundlichen Eisen hineingebiigelt. fa',c ({Cn Schultern ab sich erweiternden Gewander schnitt ™ rlmlich zu, wie die entsprechenden diinnstoffigeren Kleider,
111 ‘ rc|c bei ihnen der Halsausschnitt bis unter die Brust her- r °b schlitzfdrmig erwcitert. Die iibrigen Veranderungen beruhten hr auf einer Verschiedenheit in der Anfertigung ais auf einem euen Schnitt. Man verband namlich das Hinter- und Vorderteil /Von denen jedes durch Einsatzzwickel die nótige Weite erhielt) nur auf den Schultern durch Nahte; an den Seiten herunter abcr lieB man das Gewand entweder ganz oder mindestens von den Hiiften an offen. In beiden Fallen wurden die Rander des Klei-des, soweit dieses nicht durch Nahte geschlossen war, durch locker dazwischen gespannte Schniire zusammengehaltcn. LieB man das Gewand schon von der Achselhóhle an offen, so konnten die Armel nur mit ihrer obern Halfte an demselben befestigt wer-den. Dies geschah jedoch nicht immer durch eine fortlaufende Naht, sondern die Armelteile wurden durch kleine Knópfe, die man in kurzeń Abstanden anbrachte, mit dem Rock verbunden, so daB zwischen den Verbindungspunkten ein feiner, untergeleg-ter Stoff in Form von Puffen hervortrat. Der gleiche Stoff trat an allen geschlitzten Stellen hervor: in der Regel an den Ellbogen, auf der Ruckseite des Ober- und Unterarmes oder auch wohl auf der AuBenseite des Oberarmels. Diese Schlitze wurden meist durch Knópfchen oder durch locker dariiber gezogene Schniire mehrmals zusammengefaBt. Die Armel waren am Unterarme sehr eng und erweiterten sich am Oberarme vom Ellbogen gegen die Schulter hin allmahlich.
Bisweilen kam es auch vor, daB man derartige Obergewander mit kurzeń, nur bis knapp an die Ellbogen reichenden Armeln versah oder sie auch ganz armellos lieB. In beiden Fallen wurden dann die ebenfalls geschlitzten Armel des Unterkleides sicht-bar, dessen Leib und Rock, bisweilen sogar auch die Armel man nicht seiten aus ganz verschiedenen Stoffen herstellte.
S P A N I E N
Der EinfluB der orientalischen Kleidung blieb auch nach dem Sturze der maurischen Herrschaft noch lange Zeit in Spanien bestehen und wurde nur langsam durch die franzósische Modę
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