114) Trau in einfarbiger Tunika und un= verziertem Mantel. Um 40 n. Chr.
hiillte. Jetzt wurde die grofie Toga nicht mehr aus einem halbrunden Stiick dra= piert, sondern aus einem ellipsenformi= gem, etwa fiinf Meter langem und an der breitesten Stelle drei Meter breitem Stoff fein gewebter Wolle. Vor dem Anlegen mufite er in der Langsachse zusammengefaltetwerden, um die halb= rundę Form der Toga zu ergeben, die ja auch die Statuę des ,Redners' zeigt.
Die grofie Toga wurde also genauso umgelegt wie die der etruskischen Pla= stik. Die auf der rechten Hiifte ruhende, oberste Stofflage nannte man Sinus, die auch iiber den Kopf geschlagen werden konnte (109). Der innen von der linken Schulter herabfallende Mantelzipfel war bei der Toga der Kaiserzeit so lang, dafi er etwas angehoben werden mufite, sollte er nicht auf der Erde schleppen. Dadurch hing der Stoff wie ein Biindel oder wie eine Tasche, Umbo, in Hohe der linken Brustseite aufien iiber der Toga.
Ausnahmsweise wurde die grofie Toga anstatt unter dem rechten Arm hin= durch iiber die rechte Schulter gezogen, so dafi sie beide Schultern bedeckte und der rechte Arm in dem breiten Teil des Faltenbiindels ruhte (108).
Grofier werden konnte die Toga schliefilich nicht mehr. Ihr Anspruch an den Trager, jede Bewegung vollkommen zu beherrschen, hatte den Hohepunkt er= reicht, und ihre pompose Wirkung war zur vollen Geltung gebracht. Stoffmas= sen noch grofierer Dimensionen frei um den Kórper geschlungen zu tragen, war
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