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104J Bei einem Begrdbnis tanzende Frauen.
Um 450 v. Chr. 105J Frau in armelloser Tunika und Mantel, der Palla. Um 50 v. Chr.
Die wertvolle Handelsware der Serer, des Seideiwolkes, transportierte man aus China quer durch Asien nach Rom. Trotz der ungeheuren Entfernung, die zwi= schen den beiden Landem liegt, ging also die Rómerin in chinesischer Seide. Von Plinius wissen wir, dafi die Romer die Seide fur ein feines Gespinst hielten, das in irgendwelchen geheimnisvollen, fernen Gegenden auf Baumblattern wuchs und aus dem man Faden gewann, die spater zu Stoff verwoben wurden. Das Geheimnis derSeidenraupe konnten dieChinesenjahrhundertelang fiir sich bewahren, die fertiggewebte Seide blieb deshalb im selben Zeitraum der beste Handelsartikel des Altertums. Sie hielt lange, wog nicht viel und war gerade in Rom so begehrt, dafi die Angebote nie den Bedarf decken konnten. Ober schwindelnde Gebirgspasse, an tiefen Abgriinden hin, durch die unwegsamen Wiisten Zentralasiens zogen die Karawanen mit ihrer kostbaren Last, von den auGersten Vorposten der chinesischen Mauer zur Wustenstadt Lopnor, dereń Existenz ais Knotenpunkt des Handels an der Grenze der furchterlichen Wiiste letztlich nur vom Lauf des Flusses Tarim abhing. Allein fiir die Teilstrecke von der damaligen chinesischen Hauptstadt Sera bis zum Pamir, dem ,Dach der Welt', muGten sieben Monate Reisezeit gerechnet werden. Schon der Name ,Seidenstrafie' beweist, welcher Ware sie ihre Existenz verdankte.
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