oder iiber einem kurzeń Chiton getragen werden (76). Ais Reitermantel diente ein viereckiger, steifer und gemusterter Mantel, der vielleicht aus Filz war (71). Zu Beginn der klassischen Periode, die von 480 bis 325 v. Chr. dauerte und vor allem durch die Rivalitat zwischen Athen und Sparta gekennzeichnet ist, ging in der Frauenkleidung eine Veranderung vor sich. Den altmodischen, wol= lenen Peplos hatte man in der spatarchaischen Zeit nicht mehr getragen; nun kam er wieder zu Ehren. Jetzt wurde er ais ,dorisch' bezeichnet, und damit in Gegensatz zu dem ionischen Leinenchiton gestellt, der mit etwas sparsamerer Stoffverwendung immer noch beibehalten blieb (75). Der dorische Peplos des klassischen Griechentums gilt zwar ais Riickkehr zu der einfacheren TracHt der Vergangenheit, hat aber doch einen anderen Charakter ais der archaische (ver= gleiche 73 mit 54). Der klassische Peplos aus ungemustertem Stoff und nur mit einer eingewebten Bortę am Rand verziert, lag weit und faltig um den Korper. Der archaische hingegen war eng und gemustert. Weiterhin war der klassische Peplos nicht zu einem Zylinder zusammengenaht, er stand vielmehr an der rechten Seite offen (73,74,77). Dafi er ohne Giirtel, lose hangend getragen werden konnte (77), verschaffte den Spartanerinnen den Beinamen ,die Hcif= tenzeigenden' (74). Beim umgiirteten Peplos safi der Giirtel tiefer ais beim ar= chaischen, aufierdem wurde der wesentlich langere Oberschlag vom Giirtel zu= sammengehalten, die iiberschiefiende Stoffbahn lag also unter der Giirtung (73). Der klassische dorische Peplos und der gleichzeitig gebrauchliche Chiton zeigen deutlich das Saulenahnliche, das fiir die griechische Frauenkleidung typisch ist.
77) Fraw in faltigem, an der rechten Seite offenem Peplos mit langem ,Oberschlag'. Um 440 v. Chr. 78) Der Sagenheld Kastor mit Chlamys. Um 430 v. Chr. 79, 80) Tan* zcnde Frauen in peplosartig zusammengefaltetem Chiton. Um 430 v. Chr.
81) Hirte in aufgebundenem Chiton mit Kind. Um 450 v. Chr. 82) Frau in Chiton mit senkrechter Bortę und Mantel. Um 350 v. Chr. 83) Mann in kurzem Chiton. Um 450 v. Chr. 84) Der Weingott Dionysos in langem, plissiertem Chiton, dessen oberster Rand zu Armeln zusammengezogen ist. Um 440 v. Chr.
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