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Die Periicken aus Menschenhaaren waren ungeheuer kostspielig, zumal jeder mehrere zum Wechseln haben mufite. Der enorme Bedarf veranlafite dazu, die Periicken aus Ziegen= oder Pferdehaar herzustellen, wenn das Materiał nicht noch verdachtigeren Ursprungs war.
In der zweiten Halfte des siebzehnten Jahrhunderts nahm der Kopfschmuck ais Allonge=Periicke seine reichste und pompóseste Gestalt an. Die Allonge=Periicke gehórte unbedingt zur ,Staatstracht', sie war ein MaGstab fur das Verm5gen und die gesellschaftliche Stellung ihres Tragers.
Die Frauenkleidung dieser Zeit, strebte wie der Anzug der Manner, nach dem Schlanken, iiberwaltigend Pomphaften. Entsprechend den hochstehenden Flii= geln der Allonge=Periicke baute sich auf dem Haupt der Frau ein Kopfputz in der Form senkrechter Orgelpfeifen auf. Die Tiirme und Tiirmchen der steif gefaltelten Leinenhaube bildeten den Hintergrund fur das vordere Haar, das auf der Stirn lockig arrangiert wurde. Hier haben wir das Gegenstiick zur Allonge=Periicke, die Fontange ("422,425 bis427).
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