9 Die Holzgegensidnde aus den mittellatenezeitltcben Scbłcbten der Sledlung II.
1 - Kniebolzscbd/tung einer Tullemud; 2 - Holzfeeil; 3 - Fłcbtenbolzqułri; 4 - Holzbaute (Turzapfenlager?); 5- Holzbafeen. Ma/śstab a; 1-3, 5; b; 4
Holz und Stein verwendete der Mensch seit jeher ais zugilnglichstes natOriJches Materia! in fast jeder seiner Tatigkeiisspharen. Wir kónnen nur bedauern, daS sich Holzgegensiande nur ausnahmsweise erhaJten haben, da dieser leicht zu bearbeitende Rohstoff gewjfs auch das Hauptobjeki des technischen und asthetischen Wirkens seiner Gestalter war. Die Bearbeitung von Holz war die gangigste alltagliche Tatigkeit, doch erforderten einige Anen seiner Handhabung besondere Kenninisse und Handfertigkei-ten. Zu solchen gehorte das Wagnerhandwerk, denn der Wagen war zu jener Zeit bereits eln normales BefÓrderungs- und Transportmiftel. Erhalten geblieben sind uns von ihm nur einige Metallbestandteile. Eine genauere Vorstellung Ober sein Aussehen kónnen wir vor allem anhand von Funden zeitgleicher keltischer zwei- oder vierradriger Wagen gewinnen. Hólzeme GefźUSe wurden von Drechslern und Bottchem erzeugt. Auch in diesem Fali lieferten uns die Fundę vorerst nur einzelne Eisenbeschlage und Arbeitsge-die: Dreheisen. Dechsel, MeiJSel und Loffelbohrer CTof. IV: 7,9, 14). In den feuchten. sumpfigen Schichien aus der Miltellatenezeit der Siedlung D ist es gelungen, neben den Uberresten von hólzemen Bauwerken auch einige Erzeugnisse aus Holz zu entdecken, die zur ublichen Ausstattung der Haushalte gehórte: eine Axtschaftung aus Buchenholz, Ge/aSteile, Haken. Der hier gefundene, aus dnem Fichtenwirtel geschnitzte Quirl ist von den auch heute noch in landlichen Haushalten gebrauchlichen nicht zu unterschei-den.
Die bergige Region Liptov Iieferte fur den Gebrauch der damaligen GeseIJschaftauch Stein in ausreichender Menge. Die órdichen Sandsteine verwendete man nach einer einfachen Bearbeitung ais gut geeignetes Baumaterial fur das Mauerwerk der Befesti-gungen, wie auch ais Schleif- oder Wetzsteine, die in den Siedlungen in groBer ZahJ vorkommen. Die tragbaren stabfórmigen Wetzsteine waren durchbohrt, und man crug sie gemeinsam mit dem Messer am Gurtel. Seltener sind Sandstemformen zum Giefien von Gegenstanden oder Metalibarren ans Tageslichl gekommen. Deutlich behauen sind auch viele der Steine der Befesdgungen. Die 185 cm hohe Sandsteinstele, die sich an einem kleinen Opferplatz unweit des Eingangs in die Kultstatte befand, war sorgfaltig bearbeitet (Abb. 24).
Das beste Zeugnis fur die geschickte Steinbearbeitung sind die Mahlsteme aus harten Materialen, zumeist Andesit oder weniger geeignetem Granit, selten auch aus importier-tem qualitativ hochwertigem Rhyolith. Die Herstellung von Mahlsteinen ist in Mara bisher nicht belegt, auch wenn es durch die Mufige Verwendung von Granit aus der Tatra angedeutet wird. Grofie Werkst&ten fur die Produktion vcn Andesitmahlsteiaeo konnten bei Rakśa im unweiten Turiec-Gebiet festgesteUt werden.
3.2.5. Textilproduktion und Lederverarbeitung
Die klassische Hausarbeit war die Anfertigung von Bekleidung und Sch ufa werk, doch auch von Textiiien, Feilen und Leder fur den pcakdschen Gebrauch auf dem Bauemhof. Gam gewann man durch die Verarbeituog tierischer Haaie, faauptsacfaiicfa von Schafwolle und pflanzlichen Fasern, vor allem Fhchs. Aus dem entsundenen Weig wurde mit Hllfe der Spindei das Gam gesponnen, das man auf den bereits varhandenen senkrechten Websttthlen zu Stoffen webte. Archacdogische Fundę iaelfeo uns nur »ehr