unter durcli Nahte miteinander rerbunden. Das Vorderteilfe in seiner Mitte der Lange nach geteilt und entweder zmn KnijmĘ oder zum Schniiren eingerichtet, dabei aber ebenfalls der ty/1 tierung wegen hier nicht gerade geschnitten, sondern nach augt'
79j. Schnitt zum Pourpoint vom Jahre 1400
geschweift, wodurch alsdann die fur die Brust erforderliche Wol-bung entstand. Das Armloch hatte noch seine bisherige ovale Form; den Armeln pflegte man dadurch eine hochst eigentiimliche Gestalt zu geben, daB man sie an der Achsel dick wattierte. Diese ausgestopften Achseln, die spater in wahre Ungeheuer ausarteten, Figur m nannte man „Mahoitres". Diese Wattierung kam bald bei allen Arten von Armeln in Anwendung, so daB sie in ihrem obern-Teil bedeutend weiter ais seither geschnitten werden muBten. Diese Figur 196 obere Erweiterung war die Veranlassung, daB fiir einige Zeit Armel Modę wurden, die im ganzen weiter waren, ais man sie sonst trug und sich nach der Hand zu mehr oder weniger ver-engten.
Bisweilen zog man, wie dies schon friiher gebrauchlich war,
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■ Untergewand mit langen,
—j^z engen Armeln an; in die-; 8 palle wurden dann nur die ! |)a|ti kitrzeren, unten gebundenen oder offenen, bald langereh und aucli ais Hangearmel gestalteten krmel' des Pourpoints mit wat-tierten Achseln yersehen.
194. Franzóńsche Mdnnertrucht aus der r. Haljie des 1/. Jahrh.
Ober den Pourpoint legte man die Jaąuette an, die im wesent-lichen noch dieselbe tunikaartige Form hatte, wie im 14. Jahr-hundert, jetzt aber, da man sie ais Oberkleider benutzte, nicht mehr urn den Leib in Falten nahte, sondern um die Taille mit einem Gurt oder mit einer ein-genahten Zugschnur zusammen-fafite. Der Schnitt der Jaąuette blieb in der Hauptsache unver-andert, nur machte man sie jetzt bedeutend kiirzer, ihre Armel aber weiter und langer. Die Armel verlangten hauptsachlich oben eine bedeutende Weite, wenn die Jaąuette iiber einen Pourpoint angezogen werden sollte, der mit gepolsterten Achseln, Mahoitres, versehen war. Bisweilen wurde von der vorn herablaufenden Armelnaht ein Stiick offeri gelassen, so daB man mit dem Arme dort herauskommen konnte und der Armel dann frei herabhing. Einen Ausputz erhielt die Jaąuette gewohnlich nicht; zitweilen besetzte man den untern Rand, sowie das Kopfloch und die Enden der Armel mit Pelzwerk. Zur Erweiterung des meist engen, mit einem Stehkragen gezierten Kopfloches wurde ein kurzer, oben yerschlieBbarer Brustschlitz angebracht. Gleich dem Pourpoint war auch die Jaąuette aus den mannigfachsten Stoffen gefertigt, man verwendete dazu sowohl Samt und Seidenzeuge, haufig aber auch Tuch, ja sogar Leder.
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