Version abgelóst, bei der das Vorderteil wesentlich schmaler war ais das Riickenteil. Der breite Pelz-schulterkragen war allseits geschlossen, so daB dieser Mantel iiber den Kopf geworfen werden muBte. Der anhand von Abbildungen in der Ma-nessischen Liederhandschrift und im Codex Bal-duineus102 rekonstruierte Schnitt (siehe s/w-Tafel IV) zeigt einen Halbkreis, mit einem zusatzlichen Latz fur die Yorderseite, der an der Basis ca. einen
Reiter im „gardecorps“, nach dem Codex Manesse, Tafel 32: „ Ulrich von Gutenburg “
halben Meter miGt und nach oben schmaler wird. Eine Variante dieses Pelzmantels, die statt des breiten Schulteriiberwurfs aus Pelz einen dreistufi-gen aus Stoff (moglicherweise aus drei iibereinan-derliegenden Stoffschichten) aufweist, wird von Viollet-le-Duc ais herigaut bezeichnet. Da dieser Mantel keine Kapuze hat, aber aus einem Vorder-und einem Riickenteil besteht, konnte man ihn auch ais eine Abart der housse ansehen.
Eine aus Frankreich kommende Variante des Kapuzenmantels, die vorwiegend von Mannern getragen wurde, nannte man dort gardecorps (m. = Korperschutz). Er war wie der Rock aus einer geraden Mittelbahn mit angesetzten geren ge-schneidert und hatte am Halsausschnitt einen mit Knopfen verschlossenen Schlitz. Die an- oder ein-gesetzten Armel wiesen in Hohe des Ellenbogens einen Schlitz auf, durch den man Hande und Un-terarme durchstecken konnte. Der Armel hatte auf der AuBenseite eine groGe symmetrische Doppel-falte und war am oberen Ansatz beidseitig dieser
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