Obraz&7 (7)

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eingesetzte Zwickel im Riicken und an den Seitennahten und hatte unten ringsum eine gleichmaflige, aber so bedeutende Lange, dafi man es beim Gehen vorn etwas aufheben muflte. Die Armel waren von oben bis an die Hand ganz eng und in der Regel auf ihrer hintern Seite und am Handgelenk bis an den Ellbogen mit klei-nen Knopfen versehen. Bisweilen machte man die Armel so lang, daB sie die halbe Hand mit bedeckten. Der Schnitt des Kleides sowie der der Armel war noch ganz der altherkómmliche, da die

Figur 211 beiden den Rock bildenden Teile nur auf den Schultern und an den Seiten herab zusammengenaht wurden. Die Armel waren gerade geschnitten und hatten nur eine Naht, die auf der Hin-terseite des Armels herablief.

Figur 212 Das Oberkleid hatte die gleiche Form wie das Unterkleid und war, falls man es nicht aus einem kostbaren Stoff fertigte, von diesem entweder gar nicht oder nur durch kiirzere Armel unter-schieden. Diese kurzeń Armel waren gleichfalls móglichst eng, reichten jcdoch mit ihrer vordern Seite kaum bis an das Ell-bogengelenk, wiilircnd die hintere ais langer Streifen bis unter die Knie herabhing. Die Breite dieses herabhangenden Teiles be-trug gewohnlich die halbe Armelweite.

AuBer diesem Oberkleide war auch in Deutschland das armel-lose, an beiden Seiten von den Schultern bis auf die Hiiften ausgeschnittene Obergewand sehr beliebt und wurde „Sorke

genannt, eine Benennung, die deutlich den franzósischen Ursprung dieses Kleidungs-stiickes verrat.


Hinsichtlich des Schnittes glich der Sorket figyr ?0, vóllig seinem auslandischen Vorbild, dem franzósischen Surcot.

In der Ausstattung dieses Gewandes, das wahrend der zweiten Halfte des Jahr-hunderts ganz auBer Modę kam, scheint man jedoch mehr der englischen Modę gefolgt zu sein, denn die Limburger Chronik erzahlt: „Das oberste Kleid hieli Sorket, es war zu beiden Seiten beneben, sowie auch unten aufgeschlitzt und ge-futtert, im Winter mit Bunt (mit buntem Pelzwerk), im Sommer mit Zindel (Sei-denzeug), damach es auch jedem Weibe ziemtlich war (geziemte).“ Hatten die truchtam dem 14. Jahrh. deutschen Frauen, so wie es bei den Franzósinnen iiblich war, den Oberteil des Sorket ganz von Pelz angefertigt gehabt, so wiirde der Chronist dies wohl erwahnt haben oder es wiirde sich dariiber eine Bemerkung in irgendeiner Kleiderordnung finden.

Die Tracht der Manner zeigte zu Beginn des 15. Jahrhunderts Die Tmckt im wesentlichen die gleichen Formen, die am Ende des verflosse- ier 3tanner nen Jahrhunderts iiblich gewesen waren; der Charakter der ein-zelnen Kleidungsstiicke hatte sich jedoch durch bizarre Zusam-menstellungen und durch Ausartungen der Formen bedeutend ge-andert. So erzahlt ein ósterreichischer Chronist dieser Zeit:

( „Jeder kleidete sich nach Gefallen, einige trugen Rócke von zweierlei Tuch, bei andern war der linkę Armel bedeutend weiter ais der rechte, ja bei manchem sogar noch weiter ais der ganze Rock lang war. Andere hatten beide Armel von derartig gleicher Weite, und wiederum andere verzierten den linken auf mancher-lei verschiedene Weise, teils mit Bandem von allerlei Farben, teils mit silbernen Róhrlein an seidenen Schniiren. Einige trugen auf der Brust ein Tuchstiick von verschiedener Farbę, mit silbernen und seidenen Buchstaben geziert. Noch andere trugen Bild-nisse auf der linken Seite der Brust. Einige lieBen sich die Klei-der so eng machen, dali sie solche nur mit Hilfe anderer oder


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