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MACIEJ KARWOWSKI


aus Polen finden sich mehrmals bei Z. Woźniak (1970, 1991,1992)2. In seinen zwei letzteren Arbeiten galt die besondere Aufinerksamlceit des Autors den chronolo-gischen Merkmalen, die hauptsachlich den Glasarm-ringen zuzuschreiben sind. Keltische Glasware aus Polen war auch mehrmals Gegenstand physikalisch-chemischer Untersuchungen nach dem Spektralver-fahren (Girdwoyń 1987, Pietrzak 1987, 92-93, Stolpiak 1989). Die dabei erzielten Ergebnisse lieferten die Grundlage fur die Beschreibung der hauptsachlichen chemischen Zusammensetzung sowie fiir technologi-sche Studien. In der letzten Zeit wurde das betreffen-de Fundmaterial den zerstórungsfreien Untersuchungen nach dem Fluoreszenzverfahren unterzogen (Bra-ziewicz et al. 1996). Ausgehend von dem differenzier-ten Anteil mancher Elemente (Kobalt, Mangan), wurde u.a. ein Versuch untemommen, die gewonnenen Analysenergebnisse mit der Chronologie der einzel-nen Fundtypen in Verbindung zu bringen. Ahnliche Untersuchungen an keltischem Glas wurden unter an-derem aus Manching von R. Gebhard durchgefuhrt (1989,153-167; 1989b). Auf die Wichtigkeit derartiger Analysen wurde bereits in der Fachliteratur eingegan-gen (s. Henderson 1989). Ein Teil der in der vorlie-genden Bearbeitung beriicksichtigten Fundstiicke

'    2 Wegen zahlreicher Bedenken wurde ein Teil der fniher

ais keltisch veróffentlichten Fundę aus dem polnischen Gebiet nicht in die vorliegende Bearbeitung einbezogen. Es sind dies Bppinnwirtelfórmigen” Perlen aus griinem Glas (Buk, Ligota Mała, Lubieszów, Pleszów FSt 17/20, Poniec, Pręźynka, Radzi-kowice, Rozkochów, Rozumice - zwei Perlen, unbekannte Ort-schaft in GroBpolen) sowie eine Augenperle (Szarów). Diese Fundstiicke wurden im Teil II des Katalogs aufierhalb der lau-fenden Numerierung beriicksichtigt

Samtliche Glasperlen (mit Ausnahme von Pleszów) stellen Lesefunde dar. Die Autopsie der belegten Exemplare aus griinem Glas liefert keine Grundlage dafUr, sie ais Erzeugnisse der La-Tene-Kultur anzusehen. Die griine Farbtonung sowie die Glasqualitat und -sorte, wie auch die einseitige konische Quer-schnittsform sind nicht charakteristisch fUr keltische Ringper-I Ein Teil der Perlen weist schartige Kanten rings um die bung auf, die wohl ais Benutzungsspuren zu betrachten sind. ąe etwas andere kugelfórmig-doppelkonische Form besitzt jlasperle von Pleszów. Ais einzige in dieser Sammlung wur-feie im Objekt 542 im Siedlungsbereich entdeckt, von wo pezeitliche Materialen bekannt sind. Dem Fundzusammen-j gehort jedoch auch die kaiserzeitliche Keramik an (freundliche ilung von Mag. P. Poleska).

Ganz anderen Typ vertritt die Glasperle von Szarów aus r Glasmasse mit weifl-blauen„Augen" verzierL Es handelt i hier um einen Lesefund aus dem Gebiet der Tyniec-Grup-ij Doch angesichts dessen, daB es nicht móglich ist, selne Chronologie zu bestimmen, sowie im Hinblick auf den Um-1 jumd. daB uns hier eine im keltischen Milieu Mitteleuropas nur ANt selten vorkommende, in den friiheren Perioden dagegen oaomlich reichlich vertretene Form vorliegt (VENCLOVA1990, 5), diirfte dieses Fundstuck nicht mit der Glasherstellung r La-Tene-Kultur in Yerbindung zu setzen sein.

war bisher noch nicht publiziert?. Die hier verwendete Chronologie der La-Tene-Zeit ist auf den letzteren Feststellungen von R. Gebhard (1989,74-127) gegriin-det, die Einteilung der jiingeren vorrómischen Eisen-zeit in Polen (Phasen A1-A3) nach T. Dąbrowska (1988, 14-62).

Keltischer Einfluft spielte lange Zeit eine Schliis-selrolle bei der Herausbildung des kulturellen Bildes der lokalen Gesellschaften im polnischen Gebiet So-wohl die Frage der Besiedlung der La-Tene-Kultur ais auch die Erscheinung einer „Latenisiening" dieses Gebietes wurden in der Gegenstandsliteratur mehrmals behandelt (neuere Arbeiten: Woźniak 1970; 1979; 1979a; 1981; 1995; Godłowski 1977,69-76,111-120; Dąbrowska 1988, 105-150; 1996). Die La-Tene-Kultur selbst und damit die Anwesenheit der Kelten nórdlich der Karpaten und Sudeten hatten einen pe-ripharen Charakter und hingen wohl mit der Besiedlung aus Bóhmen, Mahren und der Słowakei zusam-men. Hochentwickelte Zentren des gesellschaftiichen Lebens waren dort so gut wie nicht vorhanden. Die ał-testen Denkmaler der La-Tene-Kultur in Polen and aus dem niederschlesischen Gebiet bekannt Ihr Auf-kommen diirfte wohl mit der fruhesten Etappe der Besiedlung Bóhmens und Mahrens durch die keltischen Stamme in Verbindung zu setzen sein. Wenig spater wird die La-Tene-Besiedlung in Oberschlesien fafibar und bildet dann in der Głubczyce-Hochebene die deut-lichst greifbare Gruppe der mittellatenezeitiichen Kultur der Kelten, in der das Zentrum von Nowa Cerekwią eine Sonderstellung einnimmt In dieser Zeittau-chen die Besiedlungsspuren der keltischen Stamme im LoBbodengebiet der Krakauer Umgebung (Tyniec-Gruppe) sowie im Sangebiet aut Die letzteren lassen die Beziehungen zu der Transkarpaten-Ukraine und Ost-Slowakei erkennen. In der Mittel-La-Tene-Zeit geht der LatenisierungsprozeB weit uber die von den Kelten besetzten Gebiete hinaus. In Polen finden tief greifende Umyrandlungen im kulturellen Bild statt Es kommt u.a. zur Herausbildung der Przeworsk-Kultur.

3 Die in der vorliegenden Bearbeitung aufgefiihrten Fundstiicke wurden mir durch das freundliche Entgegenkommen mehrerer Personen zur Verfiigung gestell t Fur den Einblick in das Fundmaterial sowie fiir die ganze Reihe nicht selten unpub-lizierter Informationen gilt mein herzlicher Dank: Prot Kui-mierz Godłowsld, Prof. Michał Parczewski, Dr. Tadeusz Baranowski, Dr. Marek Bednarek, Dr. Barbara Czerska, Dr. Adam Kołodziejski, Dr. Irena Kramarek, Dr. Ewa Rook, Mag. Ewa Bo kiniec, Mag. Alicja Gałęzowska, Mag. Jacek Górski. Mag Andrzej Kosicki, Mag. Ewa Matuszczyk, Mag. Anna Muzyczuk. Mag. Mirosław Pietrzak, Mag. Elżbieta Pohorska-Kleja, Mag Dorota Podyma, Mag. Paulina Poleska, Mag. Maran Rudnicki. Mag. Andrzej Szpunar, Mag. Gryzelda Tobola. Mag. Stefan Woyda, Ewa Czerw, Kazimierz Reguła.


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