383) Franzósischer Kava.lier.1629. 384) Mann mit Spitzen* kragen und Manschetten. Jacke mit hoher Taille, enge Ho* sen, Stulpenstiefel und Stiefelstrumpfe mit Manschetten, Cannons. Um 1635. 3&5) krau in Kleid mit hoher Taille, Spitzenkragen und Manschetten. Rosetten auf Armeln und Giirtel. Um 1635. 386) Mann mit Spitzenkragen iiber dem Kura)2. 1635. 387) Mann mit Spitzenkragen, langem Haar und Stulpenstiefeln. 1635.
388) Mann mit Spitzenkragen, Stiefelstriimpfen mit Spit» zenmanschetten, Cannons. Langes in Zópfe, Cadenettes, geflochtenesHaar. 1635. 389) Mann mit ungestarkter Hals= krause. 1640. 390) Kind in Jagdkleidung. 1635. 391) Frau mit hreitkrempigem Filzhut und Strauflenfedern. Das obere Kleid ist hochgerafft, 1635.
In der ersten Zeit des siebzehnten Jahrhunderts fehlte in Europa der tonange= bende Hof. Indessen waren das die Jahre der Glanzperiode Hollands, und so dominierte die Kleidung des reichen flamischen Biirgerstandes. Die Spanische Modę hatte die Figur in Absatze und Stufen mit deutlicher Betonung der Hiiften und Schultern geteilt, die hollandische brachte die mannliche wie die weibliche Gestalt zu einer iippig schwellenden, geschlossenen Einheit.
Die Stoffe der Frauenkleidung wurden nun nicht mehr iiber Polsterungen und Gestelle gespannt. AuGerhalb von Spanien verschwanden Korsett und Vertu= gale, dafiir verliehen viele Rocke der Figur das gewiinschte Volumen (378) und die tonnenartige Kontur (380,382,383,392,397,404). Die Taille riickte bis zur Brust hinauf und darunter nahmen sowohl Kleidung wie Gestalt so an Fiille zu, dafi diese gesunde biirgerliche Oppigkeit den Eindruck standiger Schwangerschaft erweckte.
Schwarze Stoffe verdrangten die farbenfrohen, aber nodi immer trugen die Frauen zwei Kleider iibereinander. Ais Obergang von der trommelformigen, spanisch=franzosischen Vertugale wurde es eine Zeitlang Modę, das obere Kleid um die Hiiften aufzubinden (391). Der gestarkte Spitzenkragen breitete sich iiber die Schultern und liefi sie rund und weiblich abfallend wirken (380,383,
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