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Abb. 2* MjttrtkeU»ct>e Sttmmc und G«b*rte


Schweizer Bereich iibernommen w ord en zu win (390 f.). Auf einem and er en Potintyp gibt es ausge-schriebene Namen: „TVRONOS" zu einem im Avers abgebildeten Kopf und „CANTORDC" auf der dazu-gchórenden Riickseite, die ein galoppicrendes Pferd abbildet (381 f.). Dieser Typ diirfte ebenso wie der Grosse tłte (383 ff.; Abb. 21) genannte (grober Kopf auf der Vorder-, spnngender Stier auf der Riic kseitc-1 in der Schweiz entstanden sein. Bei dem auf dem sogenannten Ziircher Typ im Revers gezeigten Tier mit langen Hornem handelt es sich wohl um emen Steinbock - vorne ist ein Doppelankeromament abgebildet (408 fi.). Dafi a uch Bronzeradchen (440) bei den Kelten Ge Id charakter gehabt haben**, zeigen neueste Untersuchungen.

B. Mittelkelten

Ais Mittelkelten'" sind hier die Volksstamme zusam-mengefafit, die zwischen den sogenannten Westkei-ten (Gailiem etc.) und den Ostkelten (Dakem etc.) siedelten, also in der Gegend des heutigen Bohmen, Bayem und ósterreich.

Boier in Bohmen

Auch in diesem Bereich gibt es eine Goldprdgung: Der Kem sta mm der im beginnenden 2. Jahrhundert v. Chr. in der Gegend um das bohmische Hradiśte bzw. Karlstein angesiedelt gewesenen Boier" begann etwa um diese Zeit, Goldmunzen zu pragen, die auf den Alexanderstater zuruckgreifen. Ahnlich wie in Gallien kann man die ersten ausgezeichneten Nadiahmungen manchmal kaum von den Origina-len unterscheiden, sodafi sich auch hier der Verdacht aufdrangt, dafi fur die ersten Serien Originalstempel verwendet worden sein kónnten. Die Vorderseite dieser „Nikestatere" (474 ff.; Abb. 22) bildet den mit einem korinthischen Hełm versehenen Kopf der Pallas Athene ab, auf der Riickseite sieht man die einen Kranz haltende geflugelte Nike.

Bald schon kam es zu Umschnitten der immer flauer gewordenen Stempel, und schliefilich wech-selte der Typ: Im Revers wird Athena-Alkis abgebildet, die mit Schild und Lanze vorwarts sturmt. Das Vorbild dazu sind die Goldstatere des Makedonen-herrschers Philippus V. (220-170 v. Chr.) - der Typ ist unter dem Namen Athena-Alkis in die Literatur eingegangen47.

Neben den Vollstateren (480 f.) gibt es Drittel-stiicke (482 ff.) sowie Achtel- (496 ff.) und Vier-undzwanzigstelstatere (503 ff.). In allen \ominalen kam es - wahrscheinlich bedingt durch den Stem-pelverschleifi - zu Umschnitten und Ausbesserun-gen im Bild und damit verbunden zu einer immer stiirkeren Verfremdung, die schliefilich im sogenannten Muschelstater endete. Aus dem Athenakopf ist ein bildloser Buckel und aus dem Ruckseitenbild eine mit Parallellinien geriefte Muschel geworden.

Auch in dieser Entwicklungsstufe gibt es Untertei-lungen der Statere (516 ff., 541 ff.; Abb. 24), namlich Drittel- (538 f., 552 ff.) und Achtelstiicke (540, 562 ff.). In der Folgę kam es zu einer Weilerentwkk-lung der Yollstatere: Zunachst wurde auf dem Aversbuckel eine Hand aufgesetzt (525 ff.) und schliefilich dort auch noch der Name eine* der bedeutendsten Boierfursten, namlich „BIATEC-, genarmt Diese Stiicke (534 ff.), von denen es auch wieder Drittel (538 f.) und Achtel (540) ais Untertei-lungen gibt, gehoren allerdings schon in die Mitte des ersten vorchristlichen Jahrhunderts.

Die - von Castelin" so eingeteilten - zehn Nebenreihen zur eben geschilderten Hauptreihe der boischen Goldpragung sind nicht alle und auch nicht in jedem Nominale im Wiener Munzkabinett vertreten. Der Yierundzwanzigsteistater mit einem Kopf nach links und einem Hirschen, unter dem eine Sphinz zu sehen ist (570), gehort zur 1. Neben-reihe. Zu einem Aversbuckel wird in der 3. Nebatra-he ein Krieger mit Schwert dargestellt (571 ff.; AU). 25). Die Pragungen der 4. Nebenrdhe zeigen auf der Vorderseite einen Eber, im Revers einen Krieger mit Schwert und Schlange (575 i.; Abb. 26). Die 5. Nebenrethe ist in Wien so wie die 2. nicht vertretm. Die Munzen der 6. Nebenreike zeigen zu einem sym-metrischen Ornament auf der Yordersdte im Revers ein Pferd (577), die der 7. Nebenrdhe stellen vome ein Mannlein im Fellmantel dar, das einen Stab halt, hinten springt ein Pferd nach links (578). In der 8. Nebenrethe zeigt unser Drittelstater vome einen nach links gerichteten bartigen Kopf, auf der Ruck-seite ein gałoppierendes Pferd (579), das Achtel-stuck hat anstelle des Kopfes zwei linsenfdrmige Buckel (580 f.). Ein dreiteiliges Ornament ziert die Vorderseite der 9. Nebenrdhe, auf der Riickseite ist wiederum em Pferd dargestellt (582 £). Die starkste Eigenentwickhmg finden wir in der 10. Nebenrdhe. Auf einem Untergrundbuckel ist im Avers eine Axt zu sehen, auf der Riickseite wird um em rechtecki-ges Mittelloch ein drachenartiges Roli tier gelegt, von dem dieser Typ auch seinen Namen Rolltiersta-ter erhalten hat (584 f.; Abb. 27). Das Drittelstuck dazu sieht vóllig anders aus: Yome befindet sich ein Anker mit Punkien, hirtien ein Torques, in den eine unregelmafiige Linie eingesetzt ist (586).

Die Hauptreihe wurde vom Hauptstamm der Boier gepragt, wie man das ja auch an dem mit dem Namen „BIATEC* versehenen spatesten Stuck erkennen kann. Die Nebenreihen hingegen scheinen boischen Nebenstammen oder Kelten, die lediglich in Boiemahe angesiedelt waren, zuzugehóren.

Eine Silberpragung, die den noch in Bohmen ansassigen Botem zugewiesen wird-, scheint dem Alhena-Alkii-Typ nachempfunden zu sein (590 ff.); sie zeigt vome den aufgelosten Athenakopf, hinten ein Pferd. Insgesamt weisen diese Stucke eine

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