erfunden und wenig spater von den Romern ais lo-rica hamata (oder sąuamata) iibernommen, wurde er bei der schweren Legionsinfanterie in der Zeit von ca. 50 bis 210 n. Chr. vom Spangenpanzer (lo-rica segmentata) verdrangt, von der Reiterei und den Auxiliartruppen aber weiterhin getragen. In der spatromischen Infanterie wieder fast aus-schlieBlich eingesetzt, geriet er in der Volkerwan-derungszeit zum Luxusartikel fiir Konige und Fiir-sten der germanischen Stamme, um mit dem Ent-stehen der frankischen Panzerreiterei unter Karl dem GroBen eine Renaissance zu erłeben.103 Dabei blieb in dieser ganzen Zeit sowohl das Konstruk-tionsprinzip (1 Ring greift jeweils in 4 andere) ais auch das Aussehen (Hemdform, oberschenkellang mit kurzeń Armeln) im wesentlichen unverandert. Das 11. Jahrhundert brachte mit der Verlangerung der SchoBe und der Hinzufiigung einer Haube und eines Kinnschutzes aus dem gleichen Materiał die ersten auffallenden Veranderungen. Im 12. Jahrhundert verliingerte man die Armel, setzte Faust-linge aus Ringelgeflecht an und schiitzte auch die Beine mit Beinlingen aus Ringelgeflecht. Um 1230 herum erreichte die Entwicklung des kom-pletten Ringelpanzers ihr Endstadium. Wenig spater begann seine schrittweise Ablosung.
Warum glaubte man rund anderthalb Jahrtau-sende trotz der offensichtlichen Weiterentwick-lung der ubrigen Schutzwaffen (Schild und Heim) und der Angriffswaffen (Speer/Lanze und Schwert), durch einen Ringelpanzer ausreichend geschutzt zu sein, und weshalb machte man sich erst in der 2. Halfte des 13. Jahrhunderts ernsthaft Gedanken, wie man diesen Schutz verbessern konnte?
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