044

044



66 GRUPPE V.

piatte durch einen massiven, reehteckigen, aber hinten fiir die Aufnahme der Spiraie ausgekehlten QuerbaJken ersetzt ist. — In der Wei teren t-wicklung der Serie verschwand der Kopfkamm (Fig. 116. 117, 119). oder er bildete sieh im Oegenteil sehr stark ans, und ein entspre-ehender Kamm wurde ani Fuss angebraeht (Fig. 118). — Sehr off. zeigen diese Fibeln noch. besonders aut’ der Płatte, einen Belag von gestanzten vergoldeten Blechen. Die Formen Fig. 110—117 sind ofł ans Eisen.

In Norwegen kommen aile Formen der Serie (ausser der liberii aupt seltenen Fig. 118) sehr haufig vor (s. Boi lagę 124); und man darf wohl somit annehmen, dass dieselbe sieh dort entwickelt hat 9. Sie liegen aus vcrschiedenen Teilen des Landes, besonders den ost-lichen vor; ein Exemplar fand sieh sogar auf einer Insel der Lofoten, also nordlich des Polarkreises [!'). Weiter sind sie in der schwedischen Provinz Yestergotland mehrfaeh gefunden worden. Die Formen Fig. 116—117 sind dann auf Bornholrn so haufig, dass sie offenbar dort heimisch geworden sind; nur vereinzelt fanden sie sieh dagegen im ndrdiiehsten Jiitland, auf Fiinen und Falster. Aus Deutschland (West-und Ostpreussen, Brandenburg, Schlesien ; kenne iołi im ganzen nur t> Exemplare (die meisten aus Eisen), woruriter 4 wie Fig. 116—117. je 1 wie Fig. 115 und 118. Diese sind wohl ohne Zweifel vom Nor-den her dort hingekommen2).

Zeitlich gehort diese Serie offenbar dem spiitesten Teii der alteren rurnisehen Periode an. In den Funden Beilage II, 98 b, 108, 117, 147, 149 liegen hierhergeb.orige Fibeln mit Formen wie Fig. 39—41,128, 108, 148 —149 vor, in dem Fundę 217 sogar mit einer friihen Form der Gruppe VII. Bei Kannikegaard auf Bornholrn fanden sie sieh haupt-sachlich in den jungereu Ablbeilungen des Graberfcldes (H, I, K). Ubrigens ist zu erwahnen. dass die Form Fig. llo im Fundę 144 mit Fig. 118, in 145 mit Fig. 119 vorkam.

Serie 12: Breite Fibeln mit Deckplatte und unterer Sehne (Fig. 151-155).

Diese Serie gehort wie die Serie 9 dem Elbgebiete an und hat sieh offenbar daselbst aus den brei teren band form igen Fonnen der letzteren {Fig. 145—147 u. alinl.) entwickelt. Da jedoeh auch S-formig gebogene hierhergehdrige Fibeln Yorkoinmen (Fig. 151, 151), dtirfte

') Uber eine sonderbare Nebenform s. die Beitage unter Rennebu.

9 Ob in Garnuntum eine hierhergeborige Fibel gefunden ist, ist sehr frag-lich; s. die Beilage.

ein Nebeneinfluss von der Serie 10 angenommen werden miissen; die Form Fig. 155 steht dagegcn in unzweifelhaftem Zusammenhang mit Fibeln wie Fig. 124—127 od. ahnl.; diese beiden Formen liegen sogar in einem Fundę zusammen vor (Beilage II, 57). Alle ubrigen hierhergehdrigen Fibeln sind dagegen blecbformig und hatten ohne Zweifel durchgehends einen Belag von gestanztem Silberbleeh od. desgl.1), obwohl nur selten Reste davon erhalten sind, wie bei Fig. 152.

Das Hauptmerkmal dieser Serie ist indessen die die Spirale dećkende Kopfplatte, die hier von anderer Art ist ais bei der vorigen Serie. Die Form Fig. 151 zeigt offenbar das friiheste Auftreten dieser Platte. Die Fibel ist einglicderig, ganz wie die Fig. 148—149] ein Blechstiick (bei dem abgebildeten Exemplarc besch&digt) ist iiber die Spirale ge-legt und am Biigel durch eine Niele befestigt; an den Endcn der Platte befinden sieh kleine herabhangende Lappen init je einem Loch fur die Aufnahme der Axenenden. Die Sebne liegt zwischen Btigel und Deckplatte. Gewohnlicher ais Fig. 151 ist die ebenso konstruierte Fig. 152, wo am Fuss z wei Seitensprossen hinzugekommcn sind, offenbar urn der Fibel eine mehr symmetrische Form zu geben, Bei dem Originale dieser Figur war wahrscheinlich keine Niete vorbanden. sondern die Platte war am Biigel angelbtet; undere Exemplare haben eine Niete mit profiliertem Kopf; ahnliohe Knopfe zieren auch biswei-leń dic Axenenden. Die Fibeln dieser Stufe haben ofters noch die eingliederige Federkonstruktion; bei der abgebildeten ist indessen die Spirale mittelst Axe in eiu -r kleinen Scheibe befestigt. — Dann wach-sen Biigel und Platte zu. einem Stiick zusammen, Fig. 153. Diese Fibeln sind natiirlich iinmer zweigliederig; das Spiralenende ist ganz Irei; die Sebne lehnt sieh entweder gegen den Biigel an oder wird durch z wei Haken gehalten, die von der ober en Kante der Platte nach hinten ausgehen wic bei Fig. 154. Die letztere Befestigungsart ist die einzig vorkommende bei Fibeln, die der Fig. 153 sonst ahneln, aber keine Endlappen fur das Festhalten cler Axe haben {$. z. B. Yoss-Stimming unter Fohrde, Grab li, a—b). bei diesen ist statt dessen das Spiralenende ofters in den Biigel hineingenietet, wic Fig. 154, cin stark entwickeltes Exemplar dieser Form mit Mittelsprossen. zeiut. — Die Fibeln von der Form Fig. 155 sind wie Fig. 153 konstruiert: vielleieht ist indessen bei einigen hierhergehorigen das Spiralenende eingenietet.

Wie schon angedeutet, Hmlel sieh diese Fibelseric fast. nur in dem raehrfaeh erwahnten Elbgebiete, das Hannover, Sebleswig-IIolslein. Mecklenburg und den Rcg.-Bezirk Potsclam umfasst (s. weiter Beihtgc

’) Auch von Email?, s. Beilage, I. 25 unter Reichcrsdon. Kr. Gubcn.


Wyszukiwarka

Podobne podstrony:
66 GRUPPE V. piatte duroh einen massiven, reehteckigen, aber hinten fiir die Aufnahme der Spirale au
S 66+67 KerzeKstiMmuKg Ais Fensterbild, vor allem aber ais Stand-objekt mit einem Teelicht verbreite
17535 Luxus Sport 300 2 1931 Die Luxus Sport 300 Der Antrieb orlolgi durch einen vóllig ueu entwickc
TechnischeDaten5 Die Technik. Der Motor. Der Paseo zeichnet sich durch einen 4-Zylinder-D.0.H.C.-Rei
Seite Tonis, Tonis, Tonis ... ... auch wenn die ersten bunten Blatter fallen. Sie haben uns schlieB
23116 KK132 Das Barett ersetzte die Spanische Modę durch einen hohen, schmalkrempigen Hut ( 346,350]
KK107 28o 2bl Die Stadt der Friihrenaissance war Florenz, durch Generationen beherrscht von den Medi
skanuj0004 o oAuf in den Sattel! Man soli einen Sturzhelm tragen, um den Kopf zu schiitzen. Der vers
KK107 28o 2bl Die Stadt der Friihrenaissance war Florenz, durch Generationen beherrscht von den Medi

więcej podobnych podstron