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66 GRUPPE V.

piatte duroh einen massiven, reehteckigen, aber hinten fiir die Aufnahme der Spirale ausgekehlten Querbalken ersetzt ist, — In der Weiterent-wicklung der Serie verschwand der Kopfkanim (Fig. 116, 117, 119). oder er bildete sieh im Gegenteil sehr stark ans, und ein entepre-ehender Kamm wurde am Fuss angebraeht (Fig. 118). — Sehr off. zeigen diese Fibeln noch. besonders auf der Piatte, einen Belag von gestanzten vergoldeten Blechen. Die Form en Fig. 116 — 117 sind of t ans Eisen.

In Norwegen kommen aile Formen der Serie (ausser der iiber-baupt seltenen Fig. 118) sehr haufig vor (s. Beilage I, 24); und man darf wohl somit annehmen, dass diesel be sieh dort rntwickelt hat 9. Sie liegen aus verschiedenen Teilen des Landes, besonders den ost-lichen vor; ein Exemplar fand sieh sogar auf einer Insel der Lofoten, also nordlich des Polarkreises [!'). Weiter sind sie in der scbwedischen Provinz Yestergotland mehrfaeh gefunden worden. Die Formen Fig. 116—117 sind dann auf Bornholm so haufig, dass sie offenbar dort heimisch geworden sind; nur vereinzelt fanden sie sieh dagegen im ndrdiiehsten Jiitland, auf Firn en und Falster. Aus Deutschland (West-und Ostpreussen, Brandenburg, Schlesien'; kenne i eh im ganzen nur fy Exemplare (die meisten aus Eisen), worunter 4 wie Fig. 116—117. je 1 wie Fig. 115 und 118. Diese sind wold ohne Zweifel vom Nor-den her dort hingekommen'1 2).

Zeitlich gehort diese Serie offenbar dem spiitesten Tell der alteren ruinisehen Periode an. In den Funden Beilage II, 98 b, 108, 117, 147, 149 liegen hierhergeborige Fibeln mit Formen wie Fig. 39—41,128, 108, 148 —149 vor, in dem Fundę 217 sogar mit einer friihen Form der Gruppe VII. Bei Kannikegaard auf Bornholm fanden sie sieh haupt-sachlich in den jungereu Abtheilimgen des Graberfcldes (H, I, K). Ubrigens ist zu erwahnen. dass die Form Fig. 11 o im Fundę 144 mit Fig. 118, in lio mit Fig. 119 yorkam.

Serie 12: Breite Fibeln mit Deekplatte und unterer Sehne (Fig. 151-155).

Diese Serie gehort wie die Serie 9 dem Elbgebiete an und hat sieh offenbar daselbst aus den brei teren band form igen Formen der letzteren [Fig. 145—147 u. ahnl.) entwickelt. Da jedoeh auch S-formig gebogene hierhergehorige Fibeln yorkoinmen (Fig. 151, 151), dlirfte eia Nebeneinfluss von der Serie 10 angenommen werden miissen; die Form Fig. 155 steht dagegen in unzweifelhaftem Zusammenhang mit Fibeln wie Fig. 124—127 od. ahnl.; diese beiden Formen liegen sogar in einem Fundę zusammen vor (Beilage II, 57). Alle iibrigen hierhergehdrigen Fibeln sind dagegen blecbformig und hatten ohne Zweifel durchgehends einen Belag von gestanztem Silberbleeh od. desgl.1), obwohl nur selten Reste davon erhalten sind, wis bei Fig. 152.

Das Hauptmerkmal dieser Serie ist indessen die die Spirale deckende Kopfplatte, die hier von anderer Art ist ais bei der vorigen Serie. Die Form Fig. 151 zeigt offenbar das friiheste Auftreten dieser Piatte. Die Fibel ist eingliederig, ganz wie die Fig. 148—149; ein Blechstiick (bei dem abgebildeten Exemplarc beschadigt) ist iiber die Spirale ge-legt und am Bligel durch eine Niete befestigt; an den Endcn der Piatte befinden sieh kleine herabhangende Lappen init je einem Loch fur die Aufnahme der Axenenden. Die Sebne liegt zwischen Bligel und Deckplatte. Gewohnlicher ais Fig. 151 ist die ebenso konstruierte Fig. 152, wo am Fuss zwei Seitensprossen hinzugekommen sind, offenbar urn der Fibel eine mehr symmetrische Form m geben. Bei dem Originale dieser Figur war wahrscheinlich keine Niete vorbanden. sondern die Piatte war am Bligel angeldtet; undere Exemplare haben eine Niete mit profiliertem Kopf; ahnliohe Knopfe zieren auch biswei-leh die Axenenden. Die Fibeln dieser Stufe haben dfters noch die eingliederige Federkonstruktion; bei der abgebildeten ist indessen die Spirale mittelst Axe in ehu-e bleinen Scheibe befestigt. — Dann wach-sen Biigel und Piatte z u einem Stiick zusammen, Fig. 153. Diese Fibeln sind natiirlich iinrner zweigliederig; das Spiralenende ist ganz Irei; die Sebne lehnt sieh entweder gegen den Bligel an oder wird durch zwei Haken gehalten, die von der oberen Kanie der Piatte naeh hinten ausgehen wie bei Fig. 154. Die letztere Befestigungsart ist die einzig vorkommende bei Fibeln, die der Fig. 153 sonst ahneln, aber keine Endlappen flir das Fest hal ten der Axe haben (s. z, B. Yoss-Stimming unter Fohrde, Grab li, a—b), bei diesen ist stati dessen das Spiralenende ofters in den Bligel hineingenietet, wic Fig. 154, ein stark entwiekeltes F^emplar dieser Form mit Mittelsprossen. zeigt. — Die Fibeln von der Form Fig. 155 sind wie Fifj. 153 konstruiert; vielleieht ist indessen bei einigen hierhergehdrigen das Spiralenende eingenietet.

\Vie sehon angedeutet, fimlel sieh diese Fibelseric fast nur in dem mehr fach erwilhnten Elbgebiete, das Hannover. Schłoś w ig-FIolslein, Mecklenburg und den Rcg.-Bezirk Potsclam umfasst (s. weiter Beilage 3

1

') Uber eine sonderbare Nebenform s. die Beilage nnter Retinebu,

2

) Ob in Carnuntum eine hierhergehorige Fibel gefunden ist, ist sehr frag-lich; s. die Beilage.

3

Auch von Email?, s. Beilage, I. 2.5 unter Rcichcrsdon. Kr. Guben.


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