Eindeutlg verbrelteten slch die einfachen SilbermOnzen, dereń Vorlagen phillppl-sche, griechische Munzen waren. Auf der Blldseite, dem Avers, verblieb vom ursprtłnglłchen Bildnis des Herrschers nur ein glatter Buckel. Auf der ROckseite erhielt slch vom Blld des Reiters ein stark stilisiertes, aber in eindrucksvolier Weise ausgefuhrtes laufendes Pferd. In mehreren Serien (oder MOnzwerkstfltten) sind Varianten entstanden, dereń am mel-sten verbreitete nach dem bekannten Hortfund von Velky Bysterec (heute Dolny Kubfn, Tąf. VIII: 25) benannt wurde, andere nach den Erstfunden in Liptovski Mara (Tąf. VIII: 22) und in der Region Zips (Spił: Taf. VIII: 23). Munzen wurden in unterschiedlichen Grófśen und Gewichten geprflgt, zumeist ais Tetradrachmen, Didrachmen und Drach-men, urn ein System von Nominalwerten zu bflden. Der Zemplfn-Typ einer kleinen MOnze mit der Abbildung eines „Vogel"-Pferdes (Taf. VDŁ 21) ersdieint In der Pd-chov-Kullur bereits so hdufig, dafś man sie wohl ais kleinste Munzeinheit dieses Systems ansehen muS. Das Gewicht der SilbermOnzen von der Variante Velky Bysterec bewegt sich zwischen 11,25-4,10 g, der Typ von Zemplfn zwischen 3,10-0,60 g. Der GroBteil dieser Munzen bestand aus Silber, nur einige der Yariante Ve!ky Bysterec und fast alle der Yariante Liptovski Mara aus Kupfer.
Eine anspruchsvolle technische und kGnstlerische Leistung war die Herstelhing der Pr&gestempel mit dem eingravierten Negativbild. Das Metali goB man zuerst in tdneme Schrótlingsformen, wodurch man die Halbfertigware der zukunfrigen Munzen in anna-hemd erforderl icher GróSe und Gewicht gewann. Dann folgte die Prilgung. Die voigehitzten Schrótlinge plazierte man auf dem unteren, festen Schlagstempel, den oberen legte man darauf. Mit einem starken Schlag wurde die MOnze beidseitig geprdgt. In kleinen, wiederholten Ausgaben schwankte das Gewicht der einzelnen Nominalwerte stark, deshalb wog man die Geldsummen in der Praxis auf kleinen Waagen, dereń Bronzebalken und -schalen in Spiitlatónesiedlungen gefunden wurden.
Wie wir schon in der Forschungsgeschichte von Liptovski Mara erwahnten, tauchten hier, vorwiegend an der Stelle des Heiligtums, die vom Volk ais .Knópfe" bezeichneten massiven keltischen Munzen bereits lange vor Beginn der Ausgrabungen auf. Zwischen den Uberresten der Opfergaben haben auch wir die ersten Munzen entdeckt. Ihre Anzahl wuchs mit der Zeit an, und heute kennen wir sie aufier von der Befestlgung auch aus den Siedlungen II, III und IV. Unter ihnen sind alle Varianten des Typs mit dem Buckelavers vertreten, doch am haufigsten kommt die nach unserer Fundstelle benann-te Art vor. Sie kann anhand des realistischer dargestellten Pferdes, jedoch mit einem kennzeichnenden Kopf, unterschieden werden. Es ist nicht gelungen, in den Siedlungen von Mara eine Mii nzpragestatte zu entdedcen. Doch liegen Beweise ihrer hiesigen Existenz vor: der MOnztyp, den wir fast ausschlieBUch nur von dieser Fundstelle kennen, und vor allem Bruchstucke von Schrodingsfbrmen aus der Lagę VII unter dem Damm der Talsperre und auf der Befestigung.
Ą Tąf. VIII Importware und BelegeJUr das Munzwesen.
1—Bronzebescblag; 2,12,14,16,18- Bronzegescbirrjragmente; 3- Anbdngeruom Zaumzeug; 4 -Miischel; 5-8- Norisch-parmoniscbe Giłrtelscbnallen; 9,11- Metali-spiagel; 10— Fayence-Perle; 13 - Krugfragtnent; 15 - Gemmenritfg; 17, 19, 20 -Schrótlingsformen; 21-26- Munzen. 1-3, 5,7,8, 12,14, 16, 18 22- Bronzę 4-Perlmuttęr, 6 - Bisen, 9, 11 - WeiJSmetall; 13, 17, 19, 20- Ton; 15- Eisen und Halbedelstein; 21,23-26- Silber. Mafistaba: 1-12,15,17-20; & 13 14,16; c 21-26.