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Die Jivarosindianer in Sudamerika, auch Schrumpfkopf-Macher genannt, verstanden dieses Handwerk der Kopfjagd vortreff-lich. Sie pflegten diese frueh verbreitete Sitte der Kopfjagd bis zur Mitte unseres Jahrhunderts. Fuer dieses Tun gibt es verschiedene Erklaerungen. Bei der religioesen Erklaerung sterbt der Einzelne nach mehr Prestige, indem er mehr seelenkraft sucht. Je mehr Seelenkraft er besitzt, desto mehr draengt es ihn zum Toeten und zum Krieg.

Toetet man im Krieg einen Mann mit starker Seelenkraft, so tritt aus dessen Mund eine besondere Rache/Seele aus. Diese Racheseele soli durch das Schrumpfen des Kopfes in ihrer Macht vermindert und gezaehmt und durch das Zunaehen des Mundes eingesperrt werden. Der Schrumpfkopf fand Verwendung bei Krankenheilungsriten oder auch ais Fruchtbarkeitssymbol fuer eine gute Emte.

Das Schrumpfen des Kopfes gilt ais eine furchtbare Beleidi-gung fuer das Opfer und aus diesem Grund ais besonders geeignete Kroenung der Blutrache. Die Kopfjagd bringt dem Jaeger ebenso viel Ruhm wie dam Erjagtem Schimpf und Unehre.

Meine Damen und Herren, wenn ich Ihnen nun die Her stel lung eines Schrumpfkopfes erklaere, so ist dies bitte nicht zur Nachahmung empfohlen.

Man Loest die Kopfhaut von Schaedel und haelt nun ohne die Knochen einen unfoermigen Hautsack in der Hand. Diesen kocht man in Wasser, ohnen Zusaetze, damit den Haaren nichts geschieht. Man fuellt ihn anschliessend mit heissen Kieselsteinen und laesst diese in dam Sack rotieren. So vemichtet man die Fleischreste im Inneren des Hautsackes. Urn auch alle Reste in den Falten zu erreichen, wird anschliessend noch heisser Sand eingefuellt. Durch die Hitze und in der Haut befindlichen Feuchtigkeit entsteht ein Verdampfungsprozess und die Haut beginnt zu schrumpfen. Man raeuchert den Kopf, wodurch auch die charakteristische dunkle Faerbung erscheint. Von aussen poliert man die Haut mit einem heissen Stein; danach modelliert man die Gesichtszuege nach. Beim feierlichen Einzug in das Dorf tragen die Sieger den Kopf urn den Hals gehaengt.

Die Herstellung der mumifizierten Maorikoepfe Neuseelands beduerfen ganz anderer Arbeitsvorgaenge. Wichtig ist zunaechst das Anbringen des Moko, der Taetowierung. Die Taetowierung menschlicher Haut ist nicht nur auf das Gesicht bezogen, sondem schliesst den ganzen Koerper ein. In erster Linie wurden grossse Haeuptlinge darnit versehen und anhand der Taetowierung was es moeglich, sie innerhalb ihres Ranges zu unterscheiden. Aber auch ein im Kampf ge-fallener Haeuptling konnte anhand der Taetowierung von seinen Feinden erkannt werden. Die Taetowierung unterschei-det den Adligen und den Freien von den Sklaven. Urn eine gute Taetowierung anbringen zu koennen, mussten alle Baert-und Gesichtshaare durch Ausreissen entfemt werden. Bis zum Einsatz von Pinzetten wurden Muscheln dafuer verwendet.

Die Taetowierung selbst ist eine sehr lange und sehr Schmerzhafte Prozedur. Starkę Schwellungen der Haut entstanden durch das Aufstenmen mit verschiedenen Werkzeu-gen, z.B. Stein, hartem Holz, Fluegelknochen eines See-vogels oder Haifischzaehne. In die Wunden wurde Schwarze Holzkohle hineingegeben, welche nach dem Verheilen der Wunden unter der Haut eine blauschwarze Faerbung erzeugt. Aber auch Kolophoniumharze der Kauripinie oder der Koronico veronica wurden durch Verbrennen und zu Puder gestossen zum Faerben verwendet. Auch sie ergaben eine schoene blauschwarze Faerbung. Die Anbringung von Taetowierungen wurde von Spezialisten vorgenommen, die man sehr verehrte und die eine hohe gesellschaftliche Stellung einnahmen. Die Behandlung und Einbalsamierung eines Kopfes was fuer die Anerkennung sowie die Erinnerung an einen Verstorbenen oder im Kampfe Gefallenen von Hohem gesellschaftlichen Wert; denn es sollte darnit ausgedrueckt werden, dass er noch bei seinem Stamm und seiner Sippe ist. Feindeskoepfe wurden auf Hausdaechem oder an Stangen aufgestellt am Wegesrand be-festigt, um den Schmaehblicken der Bewohner ausgesetz zu sein.

Mokomokai ist der Name des getrockneten Kopfes und wurde wie folgt hergestellt:

Ich nehme aus den vielen angegebenen Moeglichkeiten nur eine heraus. Nach dan Abschneiden des Kopfes wurde die untere Seite Schraeg aufgeschnitten, um die Oeffnung auf Faustgroesse zu erweitem. Nachdem die Weichteile, Zunge und Augen, entfemt waren, kam das Paki Paki oder Popo,


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