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29. Mai 1913. Die Bedeutung des Gliihens von Stahljormgup. Stahl und Eison. 893

wird cin llochstwcrt crrciclit, worauf mit steigcnder Temperatur eiuc zicmlich rasclie Abnahmc der spezi-1'ischcji Schlagarbeit crfolgt. Die Bruchvcrfcincrung der Schlagproben ist, wic Abb. 3 (auf Tafcl 17) zcigt, von 850° C an, die Vergrobcrung von 940° C an deut-lich zu erkennen. Die bcobaclitcte Vcrringerung der spczifischcn Schlagfcstigkeit bei der Temperatur von und oberhalb 940° C stimmt mit der Vcrgroberung des Bruchcs gut ubcrcin. Die Briuellschc Hartczalil ver-andert sieli der Zahlentafel 3 bzw. Abb. 4 ent-sprechcnd; die Vcranderung ist unbedeutend und trotz der groBcn Zahl von Versuchen nicht eindeutig; sic soli den Gcgcnstand wcitcrcr Untcrsuchungcn

bilden. Das Vcrhaltnis ._ •.•. 4 . , sinkt mitstcigen-

Bnichfestigkcit

der Glulitcmpcratur und schcint dcm Wcrtc 2,8 zuzustreben. In bczug auf das Gefiigc wird zur Vermcidung von Wcitlaufigkcitcn auf die Abb. 3 bis 8 des fruheren Bcrichtes I yerwiesen. Wcnn

Zahlentafel 3. Acndorung der Hartę. Materia! mit 0,23 % C.

Olubtcropcratur

Brlncllscbc ll!trt«zohl (Mittcl nus 5 Ycrsuchen)

II

F*

ungcgluhl

13G

3,03

7G0°

132

2,92

790°

131

2,84

820°

139

2,92

850°

130

2,78

880°

133

2,84

910^

129

2,79

940°

129

2.77

1000°

130

2,78

zwar der Kohlenstoffgchalt des dort abgebildcten Materials etwas liolier ist, so sind die Ycranderungcn im Gefiigc docli dem Wcscn nach den bei diesem StahlguB bcobachtctcn gleicli, d. h. mit Errcichung der richtigen Glulitcmpcratur, kier 850° C, ver-schwindct die GuBstruktur vollstandig. Untcrhalb 850° C crfolgt zwar einc wcscntliche Verfcincrung des Gcfiiges, docli lagern sieli die Gefugcbcstandtcile wie bei der ursprunglichen GuBstruktur mit Yorlicbe nach den Spaltflachen der groBcn Korncr des GuB-gcfiigcs ab (s. Abb. 4 u. 5 des Bcrichtes I). Das MaB der Verfcincrung steigt mit der Gluhtemperatur. Bei 850° C ist die Auflosung der Gefugcbcstandtcile in-einandcrvollstandig, und es findet bei der Abkiihlung cine Ncubildung statt, die durcli cin MindcstmaB der KorngroBc des Fcrrits gekcnnzeichnet ist und mit der GuBstruktur niclits mclir gemein hat. Dieses Gcfuge soli „komig“ genannt werden nach dem Yorgang von Howe.* Mit stcigender Gluhtcmpe-ratur nimmt die KorngroBc des Fcrrits zu.

rcits darauf hin, daB, solango GuBstruktur vorhandcn ist (in diesetn Fallo bis 850° C), die Ergcbnisso der Korb-schbgprobon bis zu GO % voncinandcr abwcichcn konnen, eino Tatsache, dio durch dio vorlicgcndon Yersuchc in vollcm Umfftngc bestatigt wird.

* Howo, The Life history of nctwork and ferrite grains in carbon Steel, Procecding9 of the American Insti-tulę for Testing matcrials 1911, S. 2G2.

XXII.33

Da im Laufc der Untcrsuchung Zwcifel daran auf-stiegen, ob das bisher giiltige Gcsctz, nach wclchcni zur Erziclung der besten Eigenschaftcn beiin Glulicn die zur Bildung der festen Lusung bei der Erhitzung erforderliebe Temperatur cinzuhalton ist, aucli fur schr kolie, ctwa zwischcn 0,G und 0,8% gelegcne Kohlcnstoffgchalto noch zutrifft, und sich die Be-fiirchtung aufdrangtc, daB bei Uebcrhandnchmen des Perlitantcils am Gefiigc die Eigenschaftcn des Pcrlits maBgebend scin wurden und dalicr ctwa 700° G, die Umwandlungstcmperatur des Pcrlits in die feste Losung, bereits zur Erziclung der besten Eigenschaftcn gciuigen werde, wurdc zu den nachsten Vcrsuclien eine Qualitat mit 0,GG % C, 0,92 % Mn, 0,20 % Si, 0,041 % P und 0,042 % S benutzt. Diesc Qualitiit findet Vcrwcndung zur Rcrstellung von Tcilen fiir Zcrkleinerungsmaschincn, ferner von Wal-zen, Herzstuckcn — Gegcnstandcn, die cine groBe Hartę besitzen mussen und starker Abnutzung unter-worfen sind. Sie stand wic die zu den fruheren Yer-suchcn benutzte Qualitat in Form cincs Blockes von 250 x 250 qmm Quersc)mitt und 600 mm Lange zur Ycrfiigung. Aus dem Błock wurdc eine

ffarfeza

-

L/npey/i/M ?so 7SO szo sso eso 370 svo S7o 7000 °C

Abbildung 4. Ergcbnisso der Kugcldruckvcrsuchc.

(StahlguB mit 0,23 % Kohlenstoff.)

groBcre Anzahl von jNormalzerrciBproben mit 10 mm Durchmesser und 100 mm MeBlangc sowie von Normalschlagprobcn (30 x 30 qmm Quer-sclmitt und 1G0 mm Lange) hergcstellt. Die Probcn wurden im Gegcnsatz zu dem bei den vorher-geliendcn Ycrsuchen cingcschlagcncn Wcge erst be* arbeitet, dann gcgluht. Das Glulicn gcschah zur Yermcidung jeglicher Oxydatiou in cincm Salz-badc. Die ZerreiBprobcn wurden zwci Stunden lang auf der gcwiinschtcn Temperatur gchaltcn (mit Itiicksicht auf den wcit geringeren Qucrschnitt im Yerglcich zu den yorhergehenden Probcn), die Schlagproben dagegen drci Stunden, da sich aus fruheren Ycrsuchen uber den EinfluB der Gliihdauer gezeigt liatte, daB diesc Zcit walirschcinlich zur Er-rcichung eines vollstandigen Glcicligewichts bereits ausrcicht. Die Bcrccluuing der Temperatur, bei der die Umwandlung in die feste Losung bcendct ist, ergab unter Beriicksichtigung des Mangangehaltcs 772° C. Dic Ergebnissc der ZcrrciBvcrsuche sind in Zahlentafel 4 bzw. in Abb. 5 zusammcngcstellt. Der dem ungcgliiliten Jfaterial cigcntumliche, grob-kristallinische Bruch ist bei 775° C nur bei cinem Teilc der Probcn yollstiindig vcrscliwundcn, erst bei 790° C weisen alle l^roben feinkornigen Bruch auf. Von 775° C an ist die FlieBgrcnzc dcutlich ausgc-priigt. Ihr Betrag sinkt durch das Glulicn bei 700° C

114



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