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Goldgulden, d.h, 10 yiik akęe, zuriick. Dieses neue //arac-Quantum hatte riickgangige Wirkung, u. zw. mit Beginn des Monats Muharrem 1034 (14. Oktober 1624). Durch den in der Zeitspanne vom 26.Mai bis zum ó.Juni 1625 ausgestellten Ferman teilte Sułtan Murad IV. dem siebenburgischen Fiirsten diesen Harac-Betrag offiziell mit, eine willkommene Gelegenheit um auch einen kurzeń Riickblick auf diese von Siileyman dem Gesetzgeber auferlegte Pflicht zu werfen41.
Dieser diplomatische Erfolg Bethlens war dem Zusammenspiel folgender Umstande zu verdanken:
a) der sorfaltigen diplomatischen Vorarbeit der siebenburgischen Gesandten Farkas Cserćnyi und Michael Tholdalśgi in Istanbul42.
b) der vom siebenburgischen Sonderbeauftragten Gśspśr Janos untemommenen Schritte.
c) der von denselben Gśsp&r Jdnos voigelegten Beweise, dass Sułtan Ahmed I. den siebenburgischen Harac auf 10.000 Goldgulden herabgesetzt hatte.
Die bis z. Zeit bekannten Quellen erwahnen eine 1623 Siebenbiirgen erteilte //arac-Befireiung, ohne sich ab er auf dereń Dauer und Anwendungsweise zu beziehen. Bekannt ist nur, dass diese Harac-Befreiung infolge langwieriger Verhandlungen43 und durch Ausnutzung einer gunstigen Konjunktur erhalten wurde. Die siebenburgischen Gesandten an der Pforte pochten dabei sowohl auf die ihrem Lande auferlegte Pflicht, Proviant und Transportwagen fur den osmanischen Feldzug nach Polen (1621) bereitzustellen, ais auch auf die von Bethlens Kampfen mit den Habsburgem verursachten grossen Ausgaben.
Allem Anschein nach, erffeute sich Siebenbiirgen nur fur kurze Zeit dieser Begiinstigung, indem es sein Harac fur die Jahre 1624 - 1627 nicht einmal in seiner neuen Hóhe, von 10.000 Goldgulden, begleichen konnte. Ais Ursachen dazu fuhrte Bethlen folgende an:
1. die Teilnahme an den osmanischen Feldziigen nach der Moldau (1620) und Polen (1621).
2. der seit 8 Jahren wahrende Krieg gegen die Habsburger infolge des Eingreifens Siebenbiirgens in den Dreissigjahrigen Krieg.
3. die dreijahrige Soldzahlung in Hohe von 300 yiik Aspem an die in siebenburgischen Diensten stehenden osmanischen Truppen.
Diese Ursachen sollten dem Kaimekam Receb Pascha vorgetragen werden, sowohl um seine Unzufriedenheit wegen des dreijahrigen Ausbleibens der Harac-Zahlung zu beschwichtigen, ais auch um die Nichtsendung der iiblichen Geschenke zu rechtfertigen44.
Die Zahlungsmiinze des Harac’ war ein anderer Anlass zur Unzufriedenheit seitens der osmanischen Wiirdentrager und auch zu langwierigen Verhandlungen mit den siebenburgischen Gesandten. Dieser Zankapfel war, einerseits, eine Folgę der Forderungsschwierigkeiten des siebenburgischen Goldes, andererseits aber der “Jagd” der osmanischen Handelsleute nach qualitativ bester Miinze45. Solchę
41 Siebe Anmerkungen 32 und 16.
42Siehe die Bethlen’ Weisungen bei M. Horvath, a.a.O., S. 180-181
43 A. Szihłdy, S. Szilśgyi, a.a.O., Urk. Nr. 150, S. 312, Nr. 155, S. 325, Nr. 171, S. 384, 387.
uEbd., Bd. IV, Urk. Nr.3, S. 17.
45Ebd., Urk. Nr. 5, S. 58-60.