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DAS GRAB THUTMOSIS’ II
Neuen Reiches eine Grabkammer mit vier Pfeilern anlegcn iiess21, hat sich im Tal der Kónigewohl ein leerstehendes Konigsgrab fureigene Verwendung22 ausgesucht. Nach der giiltigen Rangordnung durfte er ais Beamter in diesem geheiligten Bezirk ais ausserste kónigliche Gnade ein schlichtes «pit tomb» beanspruchen. hr hat sich daruber hinwegge-setzt, aber seine Anmassung wird schwerlich so weit gegangen sein, dass er ein alteres kónigliches Begrabnis entweihte23. Thutmosis II. ruhte bereits an cincr anderen Stelle.
21 Thebcn 96. Das Grab enthalt auch in den oberen Kultraumen einen Vierpreiler-Saal. so dass die Gesamtzahl seiner Pfciler nicht geringer ist. ais im Grab von Sennefers Kónig Amenophis II. Auch anderc Beamic dieser Zeil (etwa Qenamun. Theben 93) verwenden in den Kultraumen Pfciler und kónnen dabei an eine Tradition ankniipfcn. die schon von den Saff-Grabern herkommt; doch schcint Sennefer der ein/ige. der seine unlcrirdische Sargkammer so ausgestaltet, wobei er in der Dekoration immer noch eine deutliche Distan/ /um Konigsgrab wahrt und anderc Motivc vcrwendet.
22 Die gefundenen Obcrreste lassen sich nicht eindeutig seiner eigenen Grabausstattung zuweisen (vgl. den Bericht von Carter. ASAE2,197 f.. der das Grab trot/dem ais «Tomb of Scn-nefer» bezeichnet); die vollstandig erhaltenen Kanopen gehóren seiner Gcmahlin Sentnai, die ais kónigliche Ammc vielleicht einen legitimen Anspruch auf Bestattung im Tal der Kónige hatte, aber auch nur auf ein « pit tomb».
23 In diesem Simie argumentiertc bereits Hayes, o.c., S. 15; vgl. auch seine Hinwcise o.c., S. 12. wonach der Sarkophag im Grab nicht benutzt worden ist.