Erst spater ergab sich die Móglichkeit das Gesamtrelief einer Land-schaft mittlerer Grósse mit allen ihren Formengruppen in geomorpho-logischen Karten darzustellen und zwar erst nachdem die eingehende geomorphologische, beziehungsweise physisch-geographische B e a r b e i-tung der einzelnen Landschaften abgeschlossen worden war.
Die einleitenden Arbeiten der geomorphologischen Kartierung Ungarns fanden eine namhafte Untersttitzung ausser dem Werke A.J. S p i r i d o-now: Geomorphologische Kartierung (1952) durch die Vortrage, die Professor M. Klimaszewski wahrend seiner Studienreise in Ungarn im Jahre 1953 iiber die prinzipiellen und methodologischen Fra-gen der geomorphologischen Kartierung in Polen gehalten hat und schliesslich durch das iiber ein ahnliches Thema gehaltene Referat von Professor R, Galon im Jahre 1955.
Auf Grund dieser Wegweisungen und mit Berticksichtigung der in Ungarn herrschenden Zustande sowie an einzelnen individuellen Anre-gungen ankniipfend wurden die geomorphologischen Karten einzelner Landschaften fertiggestellt (A. Marosi-Szilard: Die geomorphologische Kartę des Mezofdld, 1959; M. Pećsi: Die geomorphologische Kartę des ungarlandischen Donautales 1959; Z. Borsy: Die geomorphologische Kartę des Nyirsćg, 1961). Allerdings sind diese Karten in ihren Zeichenschliisseln, in ihrer grundsatzlichen und methodologischen Aus-fuhrung noch keineswegs einheitlich.
Auf Grund der Erfahrungen der angefiihrten bahnbrechenden Arbeiten haben die Geomorphologen der Geographischen Forschungsgruppe der Akademie der Wisrenschaften im Jahre 1960 mit Berucksichtigung der immer haufiger erhobenen Anforderungen des praktischen Lebens einen Vorschlag fiir den einheitlichen Zeichenschliissel der geomorphologischen Obersichtskarte Ungarns ausgearbeitet.
Zu der Anfertigung der geomorphologischen Obersichtskarte Ungarns wurde in erster Reihe durch den Umstand die Móglichkeit geboten, dass im Laufe der verflossenen zehn Jahre fast das ganze Landesgebiet mit allen Einzellandschaften von den ungarischen Geomorphologen in mo-nographischen Einzeldarstellungen aufgearbeitet wurde. Es wurden iiber-dies auch die in den verchiedenen Landem auf dem Gebiete der geomorphologischen Kartierung erzielten Erfolge beriicksichtigt.
Der Ausarbeitung des einheitlichen Zeichenschliissels der geomorphologischen Kartę Ungarns ging ein erschópfendes Studium der in der sowjetischen, polnischen, deutschen, franzósischen und schweizerischen Literatur veróffentlichten geomorphologischen Karten voraus. Der Ent-wurf des Zeichenschliissels wurde mit den Geomorphologen der an der Anfertigung der Ubersichstkarte beteiligten geographischen Anstalten, mit den Vertretern der verwandten Wissenschaften sowie der ausfiihren-den Planorgane gemeinsam diskutiert und erórtert.
Wir haben uns namlich zum Ziele gemacht, dass die geomorphologische Ubersichtskarte Ungarns allen Ansprtichen der verwandten Wissenschaften sowie den Anforderungen der ausfiihrenden Planorgane weitgehend gerecht werde.
Ais Basis der Ausarbeitung des Zeichenschliissels der geomorphologischen Ubersichtskarte Ungarns wurden die Prinzipien der in Ungarn durch Bela Bulla (1956) verfassten, dialektischen-geomorphologischen Anschauung herangezogen. Diese Anschauung erklart und klassifiziert die Reliefformen mit dynamisch-entwicklungsgeschichtlicher, funktio-
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