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Ais Objekte fur meine Untersuchungen habe ich zwei kleine Wasserbecken in der Nahe des Stationgebaude gewahlt.
Das eine—das „Lynceusbecken” (nach dem hier auftretenden
Phyllopoden Lynceus brachyurus so benannt)—ist fast ganz offen und somit der Wirkung von Sonne und Wind direkt ausgesetzt. Das zweite—das „Erlenbecken”, vom Lynceusbecken ca. 170 m entfernt—liegt etwas tiefer in einer Bodensenkung und ist von Erlenbaumen umsaumt, daher fast ganzlich beschattet und gross-tenteils vor Wind geschiitzt; sein Grund ist mit Erlenblattern bedeckt. Die Entfernung vom Wigrysee betragt beim Lynceusbecken ca. 260 m, beim Erlenbecken ca. 150 m. Beide liegen ca. 200 m von der Thermometerhutte der Hydrobiologischen
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Station entfernt, und daher habe ich mitunter bei Uberlegun-gen iiber die Temperaturverhaltnisse beider Becken auch die Me ssresultate dieser Thermometer beriicksichtigt. Ebenso habe ich mich der Beobachtungen bedient, welche an der Station iiber Sonnenscheindauer (mittels Heliographs), Windstarke, Luft-feuchtigkeit (mit Psychrometer) sowie maximale und minimale Lufttemperatur gemacht wurden.
Meine Beobachtungen an den erwahnten Wasserbecken begannen gleich nach dem Abschmelzen der Eisdecke, d. h. am Lynceusbecken am 19.IV.1931, an dem Erlenbecken am 25.IV.
1931.
Ausserdem habe ich gelegentlich Beobachtungen an eini-gen anderen kleinen (hinsichtlich ihrer Rhabdocolenfauna be-merkenswerten) Wasserbecken derselben Gegend gemacht, die ich auch kurz erwahnen werde.
Die Frage der Gróssenmasse einzelner morphologischen Merkmale (wie Flachę, Maximal- und Mitteltiefe, Uferlange u. s. w.) in kleinen Wasserbecken muss ais sehr brennend betrach-tet werden. Wiihrend wir, iiber die in der limnnlogischen Literatur behandellen Seen fast in jedem einzelnen Fali iiber mehr o der weniger genaue morphologische Angaben verfiigen, ist die
gorie der kleinen Wasserbecken in dieser Hinsicht bisnun rur ganz allgemcin behandclt worden. In kciner mir bckanntcn