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7 COMPTŁS RENDUS 379

Arbeit beginnt, keinen Merkstein innerhalb der europaisch-persischen Bezichungen darstellt. Die tiirkische Niedcrlage bei Ankara (1402), die unvcrhoffterweise den TodesstoB Byzanz* um rund 50 Jahre verschob und die Osmanenexpansion gegen Mitteleuropa verzflgerte, zwang das Abendland geradezu, vor allem nach der Tiirkenpsychose, die Nikopolis (1396) hervorge-rufen hatte, im ostlichen Nachbarn der Pforte einen Mitganger, ein Gegenwicht zur eigenen Turkenbelastung zu suchen. Auch einen anderen wichtigen Augenblick in der Vorgeschichte ihres Themas hat Barbara von Palombini nicht beachtet, namlich die Tatsache, daB der Friedcns-bruch und Beginn des Feldzuges aus dem Jahre 1444 weitgehend durch den Turkenfcldzug in Karamanien gefordert wurden. Selbstverstandlich steht es jedem Yerfasser anheim, die chronologischen Abgrenzungen seiner Arbeit frei zu wahlen. Diese Freiheit ist aber relativ, da sie dadurch bedingt ist, daB diese Zeitgrenzen organische Etappen innerhalb des untersuchten historischen Vorgangs abzeichnen mussen.1

Nach dem kurzeń emleitenden Ruckblick verfolgt Barbara von Palombini eingehend die Bezichungen des europaischen Abendlandes nach 1453 zu Pcrsien. Selbst die Verfasscrin muB bekennen, daB dieses Jahr niclits, oder sehr wenig darstellt fur die europaisch-persischen Bezichungen, die sich erst wahrend des turkisch-venezianischen Kneges (1463 — 1479) inten-sivieren, eine Zeitspanne, in der das Abendland, nach einem halben Jahrliundert von Ausschal-tung und Gleichgultigkeit, seine Kontakte und Aufmerksamkeit wieder zum ostlichen Raume der Pforte hinleitet. Inzwischen entstand in diesem Raum der neue machtige Staat Uzun Hasans.

In wenigen, aber inhaltsscliweren Seiten umreiBt die Verfasscrin den europaischen historischen Rahmen, in dem diese Bezichungen gewoben wurden, sowie alle naheren und weiteren Nebenauswirkungen derselben auf die zeitgenossische Politik und Diplomatie; mit besonders ausgepragtem historischem Scharf- und Weitblick zeichnet Barbara von Palombini die Hauptetappen der Bezichungen Roms und Venedigs zu Uzun Hasan und dereń Nebenspiele und Begleiterscheinungen. Vorerst beschaftigen die Verfasserm die Gesandtschaften Venedigs zu Uzun Hasan bis zum Fali von Negroponte2 : 1463 Lazzaro Querini, gefolgt von einer neuen Gesandt-schaft im Jahre 1465. Sodann untersucht sie viel eingeliender die Bezichungen, nach diesem so folgeschweren Ereignis, zwischen Rom, Yenedig und anderen christlichcn Staatcn mit Uzun Hasan (Gesandtschaften Caterino Zenos und Giosafat Barbaros, Paolo Ognibene undAmbrogio Contanni), bzw. anderen christlichen Bundnispartnern gegen die Osmanen (Tataren und Russen). In einem viel groBeren tyaBc ais vor dem Fali der Festigung Negroponte sali sich die venezianische Diplomatie gezwungen, Rettungslosungen aufzufinden, die von nun an die Militarkraft der Lagunenrepublik nicht mehr ubernehmen konnte. Die pohtisch-diplomatischen Unternehmen Venedigs im Osten verfolgten aber viel weitgestecktere und umfassendere Ziele ais es aus der Darstellung der Verfasserin erhellt. Diese Unternehmen und Planungen, die alle im Strome der Bezichungen zu Uzun Hasan in Bewegung gesetzt wurden, umfaBten Innerhalb weniger Jahre das ganze Schwarzmeerbecken. Dieses unternahm eben jetzt den letzten Kraft-aufwand gegen seine Yerwandlung in ein osmanisches Binnenmeer. Eine fuhrende Rolle innerhalb des von Yenedig ins Leben gerufenen Bundnissystemsn gegen die Osmanen war der Moldau Stephans des GroBen zugedacht. Leider tritt diese Rolle des moldauischen Fursten innerhalb der venezianischen Planung in der Darstellung Barbaras von Palombini nie aus dem Schatten. Wir nehmen diese Gelegcnheit wahr, um diesbezuglich die Stellung der Moldau innerhalb des venezianischen Allianzsystems in ihrer vollen Bedeutung zu beleuchten. Sobald sich Mehmed II. gegen Uzun Hasan wendete, tritt Stephan der GroBe in Szene und beginnt seine Kampf-

1

   Diese Benierkungen beziehen sich auch auf die zeitliche SchluBabgrenzung der Arbeit; das Jahr 1600 entspriclit in noch geringerem MaBc ais 1453 den oben angefuhrten prinzi-picllen und metliodologischen Anforderungcn.

2

   Die richtige Zeitangabe dieses Ereignisses ist diejenige von S. 16 (1470) und nicht 1469, wie auf S. 15 beliauptet wird.



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