Andrzej JL Noras
Zusammenfassung
Das Buch besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil ist der Philosophie Kants gewidmet, der zweite Teil dagegen der Philosophie Hegels. Eine solche Arbeits-struktur ist durch die Tatsache der Vorherrschaft dieser Konzeption in Zeiten ihrer Erscheinung bestimmt und zugleich durch ihre Vitalitat und Einwir-kungskraft. So wie die Philosophie Kants die ganze damalige philosophische Umwelt zu Diskussionen provozierte, so auch — vielleicht in einem noch grós-seren Grade — die Philosophie Hegels.
Im ersten Teil befinden sich die dem Gedanken Kants gewidmeten Analy-sen, wobei das Vorhaben nicht eine weitere, Kant gewidmete Arbeit ist son-dem ein Versuch systematischer Analyse des Gedankens des Philosophen aus Konigsberg selbst. Das bedeutet eine Analysenprobe der Philosophie Kants ohne sich in diverse Interpretationen zu verwickeln. Erst spater wurden die Interpretationsmotive Kants Philosophie gezeigt. Dadurch ist eine der wesent-lichen Emingenschaften des ersten Teils die Schaustellung, dass Kant kein deutscher Idealist war. Kants Interpretationen fuhren dazu, dass an Stelle der kritischen systematischen Philosophie eine dogmatisierte Systemphilosophie erschien. So war die Absicht der Philosophen, die sich nicht nur um das Ver-stehen Kants Gedanken stritten aber auch um die Gestalt der Philosophie im Allgemeinen. Auf diese Art, mit Vermittlung K.L. Reinholds und S. Maimons kommt es zur Formulierung des philosophischen Programms Fichtes (seine Wissenschaftslehre). Schliesslich erscheint die den vielseitigen Einfliissen un-terstellte Philosophie Schellings.
Der Ausgangspunkt des zweiten Teils ist die Philosophie Hegels, welcher zugleich die Krone des deutschen Idealismus bildet. Jedoch zugleich erscheint eine neue Sache. Die Philosophie Kants bildet einen unmittelbaren Gegen-stand der Besinnung der postkantischen Philosophen. Jeder von ihnen nahm Stellung zu seinem Gedanken, jeder philosophierte in der Perspektive seines